Im fernen Westen

markus
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von markus »

Dernen hat geschrieben:Polieren Sie doch lieber Ihr EK 2.
Warum machst du dir diese Mühe? Weiß doch eh kaum einer was das ist.

:wink: :mrgreen:

(vor allem wills keiner wissen :roll: )
Zuletzt geändert von markus am 27.7.2010, 22:12, insgesamt 1-mal geändert.
Zwockel

Re: Im fernen Westen

Beitrag von Zwockel »

markus hat geschrieben:
Dernen hat geschrieben:Polieren Sie doch lieber Ihr EK 2.
Warum machst du dir diese Mühe? Weiß doch eh kaum einer was das ist.

:wink: :mrgreen:
Bei historisch bewanderten Menschen ist das "Eiserne Kreuz" sehr wohl bekannt. Erstmals von Preußen gestiftet während der Befreiungskriege 1813-1815, wurde die Verleihung im deutsch-französischen Krieg 1870/71 erneuert, ebenso im 1. und 2. Weltkrieg.

Interessant ist dabei, dass im 1. Weltkrieg etwa 5,5 Millionen Soldaten mit dem EK II ausgeszeichnet wurden, im 2. Weltkreig dagegen nur ca. 3,5 Millionen Offiziere und Soldaten, d.h. im letzten Weltkrieg war das EK weit schwieriger zu bekommen, bedurfte es also größerem persönlichen Einsatzes, beim EK I sowieso.

Der Film "Steiner - Das eiserne Kreuz" von Sam Peckinpah hat eigentlich dafür gesorgt, dass das "Eisener Kreuz" nicht in Vergessenheit geriet und sei auch angemerkt, dass ein Offizier wie jener Hauptmann Stransky vor dem Feind auch mit einer Kugel im Rücken gefallen sein kann. Soll vorgekommen sein.
Thomas Math
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von Thomas Math »

Zwockel hat geschrieben:
.. sondern auch das EK I.
Respekt
Rene Grießbach
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von Rene Grießbach »

wie war das doch gleich mit dem "fernen Westen" und den Bearbeitungen durch Karl May selber?
Übrigens - zu den Bearbeitungen durch May selber:
manch eine seiner ganz frühen Erzählungen hat er ja später bekanntlich weiterverwendet, in bearbeiteter/veränderte Form.
Bei "Old Firehand" kann man sagen - leider, denn viele halten die Erst-Version für die beste. Ich auch.
Andere Geschichten habe nach Bearbeitungen May´s qualitativ gewonnen.
Unter anderem denk ich da an den "Self-man", die Geschichte, in der May u.a. Abraham Lincoln auftreten lässt. Die früheste Variante erschien unter dem Pseudonym "Emma Pollmer" in "Frohe Stunden", später erschien sie eweitert als "Three carde monte" im "Deutschen Hausschatz" unter Mays eigenen Namen. Und dann ein drittes Mal, erneut bearbeitet, im zweiten "Old Surehand"-Band.
Insgesamt ist von der Erzählqualität in meinen Augen die erste Fassung die schwächste.
Allerdings muss gleichzeitig auch festgehalten werden: in dieser ersten Fassung hat May ein einziges Mal, leider nur ein einziges mal, das Thema Sklaverei/Sklavenhandel in den USA thematisiert ("Der Geist des Llano estacado" kann hier ausgeklammert werden, denn hier kommt May über die Erwähnung, das Massa Bob´s Mutter eine ehemalige Sklavin ist, nicht drüber hinaus)
Dass er das später nicht mehr tat, und die Auseinandersetzung mit diesem Thema auf die orient-/Sudan-Erzählungen beschränkte, ist in meinen Augen eigentlich bedauerlich.

Passt zwar nicht ganz zu der Erzählung "Im fernen Westen", mit der rodger diesen Blog begann, aber zu dem Thema Bearbeitungen durch May selber schon. (und eigentlich hab ich das jetzt und zu diesem Zeitpunkt nur reingenommen, um überhaupt einigermaßen zum Thema zurückzukommen ;-) )
Zwockel

Re: Im fernen Westen

Beitrag von Zwockel »

Thomas Math hat geschrieben:
Zwockel hat geschrieben:
.. sondern auch das EK I.
Respekt
Danke, Herr Math. ich bin darauf auch heute noch sehr stolz.
Dernen
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von Dernen »

Zwockel hat geschrieben:
Thomas Math hat geschrieben:
Zwockel hat geschrieben:
.. sondern auch das EK I.
Respekt
Danke, Herr Math. ich bin darauf auch heute noch sehr stolz.
Mein Vater hatte "nur" das EK 2 (war ja auch "nur" Obergefreiter. Fernmelder nebenbei gesagt) nebst Verwundetenabzeichen und dem "Gefrierfleischorden". 5 Jahre Krieg, 3 Jahre sowjetische Gefangenschaft. Und er hat seine völlige Aversion gegen Militär und Krieg an mich weitergegeben, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Das nur noch zu diesem Thema.

Ansonsten Tschüß in die Runde, ich bin jetzt mal für 4 Wochen weg in einsame Gefilde, nur mit dem Kamel zu erreichen :wink:
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rodger
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von rodger »

Rene Grießbach hat geschrieben: in dieser ersten Fassung hat May ein einziges Mal, leider nur ein einziges mal, das Thema Sklaverei/Sklavenhandel in den USA thematisiert
Es gibt mindestens eine weitere Stelle, in der die Sklaverei in den USA thematisiert wird, und zwar in "Auf der See gefangen", dort indes auf eine Weise, "welche für New-York und zumal für die brave Mutter Thick etwas sehr gewagt erscheinen mochte".
An einem der vorderen Tische saß eine Gesellschaft von Männern, die der Kenner sofort als Runners, Loafers oder Rowdie's bezeichnet hätte. Sie führten ihr Wort so laut, daß ihre Stimmen jedes andere Gespräch überschallten, und trugen eine politische Ansicht zur Schau, welche für New-York und zumal für die brave Mutter Thick etwas sehr gewagt erscheinen mochte.

»Hast Recht, Tommy,« rief Einer von ihnen; »die Nigger sind keine richtigen Menschen; sie sind halb Mensch und halb Thier und passen nur zur Peitsche. Der Teufel hole den Norden, der aus ihnen Gentlemen machen will!«

»Gentlemen? Das soll ihm so leicht nicht werden! Der Süden hat seine Rechte, die er nicht hergiebt, und wenn ich zu befehlen hätte, so kämen alle Niggerfreunde an den Strick.
markus
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von markus »

Auch in "Der Scout/Winnetou II" ist von der Sklaverei die Rede, auch mit 'Rowdie's'.
markus
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von markus »

Dernen hat geschrieben:...ich bin jetzt mal für 4 Wochen weg in einsame Gefilde, nur mit dem Kamel zu erreichen :wink:
Grüß mir die 'Haddedhin'. :mrgreen:

("Er ist dann mal weg" :wink: )
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rodger
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von rodger »

Und noch eine Stelle aus "Auf der See gefangen" (9. Kapitel, bei Mutter Thick) zur Sklaverei-Thematik
Die allgemeine Unterhaltung beschäftigte sich, wie das erste Mal, mit den politischen und kriegerischen Neuigkeiten des Tages. Der Aufstand der Südstaaten hatte von Tag zu Tag an Ausdehnung gewonnen, und das Glück war den Sclavenbaronen bis jetzt in auffälliger Weise treu und günstig gewesen. Nur sehr vereinzelte kleine Episoden von geringer Tragweite ließen ahnen, daß der Norden sich die Zuneigung der wetterwendischen Göttin wohl noch erobern werde, und je seltener diese Ereignisse waren, mit desto größerem Jubel wurde die Kunde von ihnen von Denjenigen aufgenommen, deren Ansichten mit der ebenso humanen, wie thatkräftigen Politik des Präsidenten Abraham Lincoln übereinstimmten.
Rene Grießbach
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von Rene Grießbach »

das mit den Stellen in "Auf der See gefangen" war mir tatsächlich komplett entfallen.
Dass auch im "Scout" in Zusammenhang mit den Rowdys die Sklaverei erwähnt wird, war mir zwar bewusst, allerdings unterscheide ich zwischen einer handlungstragenden Sache wie der von mir erwähnten und einer eher beiläufig wirkenden Erwähnung wie im "Geist des Llano ..." oder "Der Scout"
Die Rowdys im Scout bzw. Winnetou II hätten nämlich ebensogut aus vollkommen anderen Gründen eben diese Rowdys gewesen sein können.
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rodger
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von rodger »

Aber die Sklaverei-Thematik kommt schon zur Sprache in Winnetou II, wenn auch eher am Rande
»Habt keine Sorge, Master! Ich vermute, daß Ihr es nicht mit den besiegten Sklavenzüchtern haltet, und bin vollständig Eurer Meinung. Daß ich übrigens nicht zu dieser Menschensorte gehöre, konntet Ihr daraus ersehen, daß ich deutsch spreche!«

»Seid uns willkommen. Aber irrt Euch nicht, Sir! Die deutsche Sprache ist ein trügerisches Erkennungszeichen. Es gibt im andern Lager auch Leute, welche mit unserer Muttersprache ganz leidlich umzugehen wissen und dies benutzen, um sich in unser Vertrauen einzuschleichen. Das habe ich zur Genüge erfahren. Doch wir sprachen von Arkansas und Old Death. Ihr wißt vielleicht, daß dieser Staat sich beim Ausbruche des Bürgerkrieges für die Union erklären wollte. Es kam aber unerwartet ganz anders. Viele tüchtige Männer, denen das Sklaventum und ganz besonders das Gebaren der Südbarone ein Greuel war, taten sich zusammen und erklärten sich gegen die Sezession. Aber der Mob, zu dem ich natürlich auch diese Barone rechne, bemächtigte sich schleunigst der öffentlichen Gewalt; die Verständigen wurden eingeschüchtert, und so fiel Arkansas dem Süden zu. Es verstand sich ganz von selbst, daß dies besonders unter den Einwohnern deutscher Abstammung eine große Erbitterung erweckte.
markus
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von markus »

Rene Grießbach hat geschrieben:Die Rowdys im Scout bzw. Winnetou II hätten nämlich ebensogut aus vollkommen anderen Gründen eben diese Rowdys gewesen sein können.
Aus welchen Gründen denn zur damaligen Zeit, kurz nach dem Bürgerkrieg im tiefen Süden der USA? Da bleibt nicht viel.

(Klingt etwas provokant, ich weiß :wink: )
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rodger
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Re: Im fernen Westen

Beitrag von rodger »

Mob ist Mob, und Rowdys sind Rowdys, ob aus Nord- oder Südstaaten oder sonst woher, das bleibt sich gleich ...
Zwockel

Re: Im fernen Westen

Beitrag von Zwockel »

rodger hat geschrieben:Mob ist Mob, und Rowdys sind Rowdys, ob aus Nord- oder Südstaaten oder sonst woher, das bleibt sich gleich ...
Genau das sah aber Karl May in seinen Werken ganz anders.
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