Firehand/Firegun

Anika
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Firehand/Firegun

Beitrag von Anika »

Thread aus der Diskussion in Gefährten gelöst.
rodger hat geschrieben:Firegun, eindeutig eine Firehand-Variante (beide erleben den gleichen Eisenbahnüberfall; noch einmal: wenn ein Maler den Eiffelturm einmal grün und einmal blau malt, ist es immer noch der Eiffelturm)
So absolut ist das aber nicht unbedingt immer zu sehen:
Inn-nu-woh ist nicht gleich Winnetou, aber aus Inn-nu-woh wird später die Figur Winnetou. Der edle Apatschenhäuptling ist also eine Weiterentwicklung der Figur des meisterlich schwimmenden Sioxhäuptlings. Zusätzlich wird Inn-nu-woh auch noch in einem Abenteuer geschildert, dass sich später im "Schatz des Silbersee" wiederfindet. Dort wird der Siox durch den (Großen und den) Kleinen Bären ersetzt - Winnetou erlebt dieses Abenteuer nicht:
Ned, der alte, grauköpfige Neger, welcher als Factotum meines Hotels mir seine besondere Zuneigung geschenkt und jetzt den Koffer getragen hatte, lehnte neben mir an einem der Eisenkrahnen, welche bestimmt sind, die ungeheuersten Lasten an und vom Bord zu heben und machte mit grinsendem Zähnefletschen seine drolligen Bemerkungen über die verschiedenartigen Gestalten, welche geschäftig um uns wogten. Da plötzlich packte er mich am Arme und gab mir eine andere Stellung, so daß ich den Blick nach rückwärts werfen mußte.
¯Sehen Master dort Indian?®
¯Welchen? Meinst Du den finstern Kerl, welcher grad auf uns zusteuert?®
¯Yes, yes, Master! Kennen Master Indian?®
¯Nein.®
¯Indian sein groß Häuptling von Sioux, heißen Inn-nu-woh, sein best' Schwimm' in United-States.® (Vereinigten Staaten)
¯So, dazu gehört viel.®
¯Well, well, Sir; aber so sein, actually (wirklich) so sein!®
Ich entgegnete Nichts und sah mir den Mann, welcher jetzt in stolzer Haltung an uns vorüberschritt, genau an. Sein Name war mir nicht unbekannt, oft sogar hatte ich von ihm erzählen hören, aber immer an der Wahrheit der wunderbaren Geschichten, welche über seine Fertigkeit und Ausdauer im Schwimmen coursirten, gezweifelt. Er war von nicht gar zu hoher Gestalt; aber der Bau seines gedrungenen Körpers und insbesondere die Breite seiner Brust machten mich in meinem bisherigen Unglauben doch Etwas wankend.
In diesem Augenblicke kam eine offene Equipage, in welcher ein ältlicher Herr und eine junge verschleierte Dame saßen, dahergerollt. Mit etwas ungewöhnlicher Rücksichtslosigkeit drängte der reich gallonirte Kutscher das Geschirr durch die Menge und knallte mit der Peitsche um die Ohren der im Wege Stehenden. Erschrocken fuhren die Leute auseinander, und nur der Indianer schritt ruhig weiter und wich kein Haar breit von seiner ursprünglichen Richtung ab. War ja doch zur Seite Platz genug für den herrschaftlichen Wagen, welcher ebenso gut drüben auf dem kurzen Setzpflaster wie hier auf den glatten, breiten Quadern fahren konnte.
¯Weg da vorn, Rothhaut, oder bist Du etwa taub?® rief der Rosselenker, und als der Angeredete trotz des lauten und barschen Zurufes ohne sich umzudrehen seinen Weg fortsetzte, fuhr er, die Peitsche schwingend, fort: ¯Troll Dich bei Seite, Nigger, oder meine Peitsche zeigt Dir den Weg!®
Obgleich das Wort Nigger die größte Beleidigung für einen Indianer enthält, schien der Voranschreitende dieselbe doch nicht zu beachten, sondern ging langsam weiter. Da knallte die Peitsche, und der Riemen derselben strich dem rothen Manne grad über das Gesicht, so daá die Spuren des Hiebes sofort zu bemerken waren. In demselben Augenblicke aber stand der Getroffene auch schon auf dem Bocke, riß dem ungezogenen Burschen mit einem von unten nach oben geführten Hiebe Lippe und Nase auf, hob ihn dann vom Sitze und schmetterte ihn mit solcher Wucht herunter auf die Steinplatten, daß er alle Viere von sich streckte und lautlos liegen blieb.
Diese Bewegungen waren so schnell geschehen, daß der im Wagen sitzende Herr nicht Zeit hatte, seinem Untergebenen zu Hilfe zu kommen; jetzt aber riß er einen Revolver aus der Tasche und, denselben auf den Indianer richtend, rief er:
¯Zounds, (alle Wetter) Canaille, das ist für Dich, wenn er nicht in einer Minute wieder auf dem Bocke sitzt!®
Ohne mit der Wimper zu zucken oder eine Miene zu verziehen, nahm der Bedrohte die Büchse von der Schulter, legte sie auf den Yankee an, und ganz gewiß wäre es zwischen den Beiden zu einer ernsten That gekommen, wenn sich nicht einige schnell hinzugetretene Policemans dazwischengestellt und durch ihr Bitten den Besitzer der Equipage bewogen hätten, die Waffe an sich zu nehmen.
¯Bitte, fahrt weiter, Sir,® mahnte der eine von ihnen. ¯Euer Kutscher hat sich erhoben und wird wohl, das zerrissene Gesicht abgerechnet, keinen Schaden genommen haben. Der Unvorsichtige mußte wissen, daß nach den Gesetzen der Indianer ein Schlag nur mit dem Tode gesühnt werden kann.®
Und der Dicke Jemmy und der Lange Davy haben auch so einige Züge mir Pitt Holbers und Jacob Pfefferkorn gemeinsam, sind aber nicht miteinander zu verwechseln.

Zunächst wollte ich den Unterschied der Figuren für mich noch so erklären
So eindeutig ist dass dann aber doch nicht, die Figuren bauen zwar aufeinander auf und gleichen sich, sind aber nicht die selben. Wenn ich das jetzt richtig hinbekomme ist Firegun [eigentl. Firehand] doch noch in einem ähnlichen Alter, wie Winnetou und hat mit Ribanna eine Tochter [Ellen], in die sich Shatterhand (um einiges jünger als Winnetou) ein wenig verguckt!
Weil später aus der Tochter ein Sohn [Harry] wird und Winnetou in Shatterhand Altersklasse ist, wirkt in "Winnetou II" ja die Geschichte mit Ribanna auch ein wenig konstruiert, da Winnetou noch blutjung gewesen sein muss und zu Firehand aber bereits auch ein verdammt enges freundschaftliches Verhältnis pflegt oder aufbaut und vertieft.
aber dann habe ich festgestellt, dass die Erzählung in der Sammlung eines Reisenden ja auch bereits "Old Firehand" hieß und sie sich auf Wallerstein in "Auf der See" beziehen, die im "Surehand" (2. Band) erneut veröffentlicht wurde, richtig?

[quote="im "Figurenlexikon" ist/"]FIRE-GUN, SAM(UEL) (eigentl. WALLERSTEIN): deutscher Westmann (in AUF DER SEE: »berühmtester Jäger«/in GR 15: »berühmter Jäger«); Bruder des Juweliers WALLERSTEIN (explizit nur in AUF DER SEE), Onkel von HEINRICH WALLERSTEIN - nur in AUF DER SEE: Er ist Kind armer Eltern, war Förster auf den Besitzungen des Fürsten OTTO VICTOR VON -> SCHÖNBERG-WILDAUEN und mußte wegen Verstrickungen in die 48er-Unruhen nach Amerika flüchten. [...][/quote]

Aber ich hab auch so meine Probleme mit der Figur Firehands, er wird zwar immer ziemlich gleich beschrieben, aber trotzdem passen der Fallensteller Firehand (aus dem "Winnetou" oder der Erzählung "Old Firehand") und der Old Firehand aus dem "Schatz des Silbersees" nicht ganz zusammen. Beide Male lernt Shatterhand ihn doch erst kennen, oder? Und zumindest in der Erzählung "Old Firehand" wird er auch getötet. - also wieder eine der kleinen Ungereimtheiten, die dadurch entstanden, dass zwei völlig unabhängige Erzählungen im Nachhinein irgendwie zueinander passend gemacht werden mussten.
[quote="im "Figurenlexikon" ist/"]OLD FIREHAND (eigentl. WINTER): berühmter Westmann
- in FIREHAND/WESTEN/GR 8: Er war in Deutschland Oberförster gewesen, hatte dort Frau und Sohn »und lebte ... in ungetrübtem Glücke, bis die Zeit der politischen Gärung kam, welche so manchen braven Mann um seine Ziele betrogen hat und auch ihn in den Strudel trieb, welchem er sich schließlich nur durch die Flucht zu entziehen vermochte.« (502) [...]
- in SILBERSEE: Der bürgerliche Name OFs wird in diesem Roman mit WINTER angegeben. Er ist hoch und breit gebaut, »seine männlich schönen Züge besaßen einen kühnen Schnitt«. OF ist etwa 40 Jahre alt, glattrasiert, hat blaue Augen. Seinen Jägernamen verdankt er seinen Schießkünsten. Zunächst tritt er als vornehm gekleideter Reisender, später als Jäger auf [...]
verhindert einen Eisenbahnüberfall von Tramps und zieht schließlich mit Winnetou, OS und einer Gruppe Westmänner und Rafters zum Silbersee, in dessen Nähe er eine Gold- und Silbermine anlegt und ausbeutet.[/quote]

Beim Firehand werden also die doch voneinander recht getrennte Figurenwelten zwischen Jugenderzählungen (Silbersee) und Reiseerzählungen (Winnetou, Surehand) miteinander verwischt. In meinen Augen nicht unbedingt die beste Lösung.

Aber das ist meine persönliche Meinung,
Anika
markus
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von markus »

Der Firehand aus "Der Schatz im Silbersee" ist (wie die meisten Helden der Jugenderzählungen, außer den skurilen Figuren, ohne denen diese Erzählungen langweilig, fad und steril wären) ein perfekt gestylter Superman (der nur durch einen noch höher gestylten Obersuperman Old Shatterhand im Laufe der Handlung abgelöst wird), der Firehand in "Winnetou II" wird menschlicher gezeichnet, mit gebrochenen Zügen, realer. Wo ist das Problem?
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rodger
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von rodger »

Anika hat geschrieben: So absolut ist das aber nicht unbedingt immer zu sehen:
Nein, natürlich nicht. Alles fließt, bekanntlich.

Der reale, der grüne und der blaue Eiffelturm sind ja auch drei verschiedene, und andererseits ein und der gleiche ...

(Ich find's ganz einfach)
Anika hat geschrieben: Und der Dicke Jemmy und der Lange Davy haben auch so einige Züge mir Pitt Holbers und Jacob Pfefferkorn gemeinsam, sind aber nicht miteinander zu verwechseln.
S.o.
Anika hat geschrieben: Beim Firehand werden also die doch voneinander recht getrennte Figurenwelten zwischen Jugenderzählungen (Silbersee) und Reiseerzählungen (Winnetou, Surehand) miteinander verwischt.
Ja, so ist das. Sonst auch oft. Firehand hat sogar einmal einen Jungen und einmal ein Mädchen, und er hat offenbar nur 1 Kind. - Na und ?

:wink:
Anika
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von Anika »

rodger hat geschrieben:Firehand hat sogar einmal einen Jungen und einmal ein Mädchen, und er hat offenbar nur 1 Kind. - Na und ? :wink:
Nee, er hat sogar drei!

den Sohn aus erster Ehe (den er mit aus Deutschland bringt und der an der Ostküste aufwächst)
dann Ellen/Harry
und noch eine weitere kleine Tochter (die beim Überfall mit einem Messer erstochen wird und Harry -neben seiner Mutter- rächen will) - übrigens ein ähnliches Motiv, wie bei Martin Baumann und Lucy ("Der Sohn des Bärenjägers")

Hah, weiß auch mal was und stell nicht immer nur blöde Fragen :lol:
Anika
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von Anika »

markus hat geschrieben:Der Firehand aus "Der Schatz im Silbersee" ist (wie die meisten Helden der Jugenderzählungen, außer den skurilen Figuren, ohne denen diese Erzählungen langweilig, fad und steril wären) ein perfekt gestylter Superman (der nur durch einen noch höher gestylten Obersuperman Old Shatterhand im Laufe der Handlung abgelöst wird), der Firehand in "Winnetou II" wird menschlicher gezeichnet, mit gebrochenen Zügen, realer. Wo ist das Problem?
Kein wirkliches Problem, aber der "Supermann" deckt sich halt nicht mir dem "Menschen" und deswegen kann ich die beiden für mich nicht in Deckung bringen. Mir ist schon klar, dass die beiden Interpretationen ein und derselben Figur sind, trotzdem gibt es doch mächtige Unterschiede. Mir wäre es einfach lieber gewesen, die beiden Welten/Figuren wären klarer getrennt worden. Für mich ist halt Firegun (auch in der Firehand-Erzählung) die menschliche, nicht ganz so perfekte und darum liebenswerte Figur und Firehand (aus Silbersee) der überzeichnete, ein wenig überhebliche Supermann. (um bei ihren Worten zu bleiben)

Aber "Firehand" klingt auch besser als "Firegun". "Firegun" klingt zwar nach einem super Westmann, aber "Old Firehand" schreit förmlich nach einem Westmann erster Klasse, mit dem Winnetou auch ein enges freundschaftliches/brüderliches Verhältnis aufbauen kann und der in seinen Fähigkeiten den beiden Blutsbrüdern sehr nahe kommt.
Vielleicht war die Entwicklung dieser Figur von May auch gar nicht so beabsichtigt, nur welchen Namen sollte man einem Westmann erster Klasse, der sich besonders durch seinen Umgang mir dem "Schießgewehr" auszeichnet nach "Firegun", "Firehand" und "Surehand" noch geben? "Riffleman"? :shock: (um bei der Superman-Analogie zu bleiben)
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rodger
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von rodger »

Anika hat geschrieben: Nee, er hat sogar drei!
Ich meinte 1 "gefühltes" oder auch für's Werk wesentliches / relevantes Kind ... also das eine, das einmal ein Mädchen und einmal ein Junge ist

:wink:
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rodger
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von rodger »

Anika hat geschrieben: nur welchen Namen sollte man einem Westmann erster Klasse, der sich besonders durch seinen Umgang mir dem "Schießgewehr" auszeichnet nach "Firegun", "Firehand" und "Surehand" noch geben? "Riffleman"? :shock:
May / Old Shatterhand (Ätsch, Frau Malzahn) himself bezeichnet sich pseudonymerweise einmal als "Old Firefoot", nun, das ist auch nicht übel, und hier im Forum haben wir es seinerzeit mal mit "Old Volcano-Fist" versucht, was mir heute morgen beim Nachlesen erneut mehrminütig die Lachtränen in die Augen trieb ...

:lol:
Anika
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Old Firefoot

Beitrag von Anika »

Gr 22: Satan und Ischariot III ? An den Bänden hatte ich so meine ganz eigene Freude.

Der "Old Firefoot" ist mir schon wieder entfallen, obwohl ich mich da auch bei "März" recht gut amüsiert habe - schnell geschaltet Herr May!
»Sie dürfen verzeihen! Man sieht, hört und erlebt soviel, daß man das einzelne leicht vergißt. Sie hatten, wenn ich nicht irre, zwei Namen, Ihren wirklichen und einen andern, mit dem Sie von den Indianern genannt wurden. Dieser letztere hieß - hieß - wie nur gleich? Es war wohl Hand oder Fuß dabei!«
»Old Firefoot,« fiel ich schnell ein, indem ich ihr einen falschen Namen sagte. Es war mir ungemein lieb, daß sie sich nicht mehr besinnen konnte. Sie hatte mit Jonathan Melton hier verkehrt; es war jedenfalls besser, wenn sie meine Namen nicht wußte.
»Ja, ja, so war's - ein foot war dabei; das wußte ich,« nickte sie lachend. »Und Ihr Familienname? Wenn ich mich nicht irre, hießen Sie wie einer von den zwölf Monaten?«
»März,« sagte ich.
»Ja, März, März war es. Also, Sennor März, können Sie sich besinnen, wie wir damals auseinandergegangen sind?«
»Nicht eben sehr freundlich.«
"Old Vulcano-fist" von marlis hat auch was in der Übersteigung, nur dass es mit der eigentlichen Intention von "Firehand" nix mehr gemein hat - es sei denn er schießt mit Kanonen auf Spatzen, dann passts wieder :lol:
Zuletzt geändert von Anika am 13.3.2009, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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rodger
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Re: Old Firefoot

Beitrag von rodger »

Anika hat geschrieben: Old Firefood
Foot, bittschön; ich hab' damals schon gesagt, aufpassen mit den Schreibweisen ... naja, ist ja nochmal gut gegangen ...
Anika hat geschrieben: es sei denn er schießt mit Kanonen auf Spatzen
Gelegentlich schießt er sich auch ins Knie; oder war's aus diesem heraus ?

:wink:

(Warte warte nur ein Weilchen
bald kommt [der Sportdirektor; der auf der Tribüne] mit dem Beilchen
mit dem kleinen Lösche-Teilchen
bald kommt [der Sportdirektor; der auf der Tribüne] auch zu dir ...)
Zuletzt geändert von rodger am 13.3.2009, 14:52, insgesamt 1-mal geändert.
markus
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von markus »

Es ist doch so. Ein Mann ist mit einer Frau 25 Jahre verheiratet. Er kennt sie in und auswendig (sollte man meinen :wink: ). Also kann er sie auch auf Anfrage so beschreiben wie sein eigenes Wesen (vieleicht sogar noch besser). Wenn diese Frau jetzt einige Wochen in einer neuen Firma arbeitet und der Chef soll nun seinen ersten Eindruck schildern, dann beschreibt er sie womöglich als fleissig, pünktlich, Teamfähig usw. usf., also alles Äußerlichkeiten. Den wahren, inneren Kern kennt er nicht (und wird ihn bei manchen Zeitgenossen wohl auch nie herausbekommen (ist zumindest bei mir so, meiner Firma gegenüber)).

Was ich damit sagen will ist, daß eine Person von 2 Menschen jeweils anders beschrieben wird, je nachdem wielange sie ihn kennt.
Old Firehand wurde nur von einer Person (Karl May) beschrieben? So what. Der Mensch ist nicht Einzelwesen, sondern Drama :wink: .
markus
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von markus »

Im Orient hat er wohl weniger Verwirrung gestiftet, oder...? :)
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rodger
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von rodger »

Was fällt mir denn da so spontan ein ... Marah Durimeh, einmal mehr schaurig als schön und dann später doch von der 'Schönheit des Alters', Abd el Fadl, der Name muß auch schon mal für verschiedene Wesen herhalten, dann irgendwer in Sachen Schut, das ist offenbar einmal ein Schwager und einmal ein Bruder, ich weiß nicht einmal mehr wer es war, und hätte es selber nicht gemerkt, wenn nicht andauernd darauf herumgeritten würde ... Dann war da irgendwas mit Halef im Sudan, worauf man ja meinte, in einer Geschichte in Band 10 aus Halef Ben Nil machen zu müssen ... in Sachen Krüger Bei stimmen, wenn ich mich recht entsinne, auch irgendwelche Dinge in Sachen Chronologie nicht, den Mübarek in Mekka wollen wir nicht erwähnen, da es erstens meines Wissens nie genau gesagt wird wieviel Zeit zwischen diesem und jenem lag und zweitens die Zeit bei May auch schon mal die private ist. Und Persien verwandelt sich plötzlich sozusagen "in ein[em] unbekanntes [n] Land" ... Das wär's mal so fürs Erste.

:wink:
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Re: Old Firefoot

Beitrag von Anika »

rodger hat geschrieben:
Anika hat geschrieben: Old Firefood
Foot, bittschön; ich hab' damals schon gesagt, aufpassen mit den Schreibweisen ... naja, ist ja nochmal gut gegangen ...
Oops, da kommen durch Gedankenlosigkeit ja gleich ganz andere Assoziationen auf :) Hab's schnell berichtigt.
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rodger
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Re: Firehand/Firegun

Beitrag von rodger »

Die können bei den einen oder anderen auch ganz ohne Gedankenlosigkeit und Tippfehler sozusagen zwanghaft aufkommen .. (eine Sache fehlender Reife (datt wird auch nix mehr); relativ harmlos.)

:wink:
Anika
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Orient

Beitrag von Anika »

markus hat geschrieben:Im Orient hat er wohl weniger Verwirrung gestiftet, oder...? :)
Ich muss gestehen ich taste mich langsam an den Orient heran. Der erste Buch das ich gelesen habe und aus diesem Zyklus stammte war gleich von "mittendrin" (ich glaub da hat Kara auch sein Pferd erschießen müssen? - ist schon lange her) und daher habe ich da nicht richtig fußgefasst. Außerdem ist mir Halef auch richtig auf den Senkel gegangen und dann das Besserwissergehabe von Ben Nemsi ... (noch schlimmer, wie Old Shatterhand).

Den "Ischariot" fand ich Klasse, weil er vier Welten miteinander verbunden hat. Winnetou im Frack und in der Sahara hat schon seinen ganz eigenen Reiz. Zudem war er auch eher selbstironisch geschrieben, was mir vorher weniger aufgefallen ist. (z.B. "seltsam, wieder ein Talkessel")
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