Die "Beichte"

markus
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Re: Die "Beichte"

Beitrag von markus »

ähm nö, ich finde du bist so wie immer :lol: .

Guts nächtle (gähn) :o
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rodger
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Re: Die "Beichte"

Beitrag von rodger »

Karl May bediente sich bekanntlich auch schon mal bei anderen, in Sachen Sujets, ganze Passagen aus Lexika und Romanen oder Erzählungen, u.a. ... Ob er auch schon mal einen Titel 'geklaut' hat ?

Aus dem Internet:

In seiner autobiographischen Bekenntnisschrift Ispoved’ (1882, Meine Beichte) schilderte Tolstoj den sich vertiefenden religiösen und moralischen Zwiespalt seines Lebens, bezichtigte sich und die russische Oberschicht, der er angehörte, einer egozentrischen und sinnentleerten Lebensweise und fragte zugleich nach dauerhaften moralischen Werten. Er fand sie in zwei Grundzügen des christlichen Glaubens: in der Forderung nach bedingungsloser Nächstenliebe und dem Gedanken radikaler Gewaltlosigkeit. Meine Beichte wurde gleich nach ihrem Erscheinen verboten, der Autor diskriminiert und das Gerücht verbreitet, er sei geisteskrank. Dennoch propagierte Tolstoj seine neu gewonnene Haltung beredt in weiteren Essays und Traktaten, darunter V schem moja vera? (1885, Worin besteht mein Glaube?) und Tak schto tsche nam delat’? (1886, Was sollen wir also thun?). Darin geißelte er soziale Ungerechtigkeit, brandmarkte jegliche Art staatlicher oder kirchlicher Repression und stellte diesen Formen von Institutionalisierung seine Idee einer praktisch ausgerichteten, allein dem Gewissen des Einzelnen verpflichteten Religion entgegen. Aufgrund seiner radikalen Ansichten wurde Tolstoj 1901 exkommuniziert.
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rodger
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Re: Die "Beichte"

Beitrag von rodger »

Zu May und Tolstoi siehe auch der wirklich sehr, sehr interessante (soeben erst entdeckte) Artikel

FRANZ CORNARO
Robert Müllers Stellung zu Karl May

(Müllers Einschätzung Mays ! zunächst und dann der Eindruck nach persönlichem Kennenlernen !!)

http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... 71/236.htm

*

Auch das hat Müller über May geschrieben:

»Zu meinen letzten Tiefen«, hat er einmal in einem seiner zwanglos geistigen Gespräche geäußert, »ist noch kaum jemand gereist. Ich selbst war an Abgründen und Verräterspalten. Ich war an den Grenzen des Menschlichen - ich war in den Rocky Mountains, wo nur wenige waren: in den geistigen. Ich bin auf Pfaden geklettert. Und - all das ahnen sie nicht.« Sein Lächeln war damals milde und - schlaugut. Der Einsame kam sich reich vor in seinen seelischen Klüften und Bergen: er war einig mit seinen Menschlichkeiten, ein Glückstreffer, den nur die Schwergeprüften und die geistig Bereiften machen. Man könnte sagen, er hatte die geistvolle Bosheit der Güte.

http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... 70/106.htm
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