Stellungnahme zu einer "Kritik" an "Karl May und seine Zeit"

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Gerhard Klußmeier
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Stellungnahme zu einer "Kritik" an "Karl May und seine Zeit"

Beitrag von Gerhard Klußmeier »

Die Autoren von „Karl May und seine Zeit“ sehen sich veranlasst, in diesem Forum auf einen Leserbrief in „Karl May & Co.“ Nr. 113 (3/08), Seite 31 von Stefan Schmatz zu reagieren. Denn leider ist die Redaktion des Magazins, wohl mit Rücksicht auf ihre Autoren Hermesmeier & Schmatz, außerstande die nachstehende Antwort vollständig zu veröffentlichen. Wir denken jedoch, dass die Karl-May-Freunde umfassend darüber informiert sein sollten, welche Gründe oder auch Nicht-Gründe es für so genannte „Kritik“ gibt, die inzwischen den Rahmen informativer Buchkritik gesprengt hat.

Hier die Stellungnahme dazu:

Autoren wären schlecht beraten, würden sie sich gegen berechtigte Kritik oder bei Hinweisen auf wohl unvermeidliche Fehler in einem größeren Werk beschweren. Jedoch die aggressiv anklagend vorgebrachten Attacken gegen die Bildbiografie „Karl May und seine Zeit“ (siehe auch die widerlegten Anwürfe im „Forum“ von KARL MAY & CO. und an dieser Stelle) sind anders als sachlich begründet: „Dass man angesichts Ihres Opus magnum dann in die Tischkante beißt und den Herren im Hohen Hause geradezu an den Hals springen möchte, das ist doch völlig klar. Ihr Buchformat war für uns ein Stinkefinger aus Bamberg… Das hat mit Ihnen als Autoren gar nichts zu tun.“ (aus einer E-Mail vom 1.Juni 2008). Die öffentlichen „Kritiken“ des Autoren-Duos sind also entsprechend einzuordnen und zu bewerten. Unter diesem Aspekt zeigen sich in dem Leserbrief die m.E. schon als bösartig zu bezeichnenden, weil mehr als überzogenen Pauschalierungen („nur die Spitze des Eisbergs“ und „Als Quelle für weitere Forschungen kann das Material nur bedingt herangezogen werden“) ebenfalls in einem ganz anderen Licht. Denn dabei wird u. a. auch bewusst außer Acht gelassen, dass das Buch kein Auktions- oder Antiquariats-Katalog ist und abfotografierte Bücher keine „Dokumente“ sind – auf Deckelbilder reduzierte Abbildungen in Bibliografien ganz gewiss auch nicht. Dass Rost-, Tinten- und Kaffeeflecken, Vertriebs-Stempel, Besitzer-Einträge, Papierverfärbungen und -einrisse, die einst bei zeitgenössischen neuen Druck-Erzeugnissen nicht vorhanden waren, heute fanatische Büchersammler begeistern und „wissenschaftlich-forschend“ beschäftigen, ist ja durchaus in Ordnung, doch sollte es nicht überbewertet und zum reinen Selbstzweck werden. Dazu nun hat jetzt der unvoreingenommene Leser von KARL MAY & CO. die Möglichkeit bekommen festzustellen, wie und ob durch die (zugegeben: durchaus ja unnötige) Bildbearbeitung vom linken zum rechten Bild auf Seite 31 des Magazins Nr. 113 tatsächlich „eine Grenze überschritten worden“ ist, und er kann somit – doch vor allem in Verbindung mit der in dem kritisierten Buch aufgeführten Bildunterschrift ! – auch entscheiden, ob eine solche Bemängelung überhaupt derart relevant ist, wie behauptet wird. Dass allerdings nunmehr – wie mit einem weiteren Vorwurf der Zuschrift moniert wird – auch DDR-Automobile zur Karl-May-Forschung und -Wissenschaft gehören, verdient aber unbedingt aufmerksame Beachtung, denn damit eröffnen sich doch endlich wieder einmal völlig neue Forschungsbereiche für weiteren pubertären Nonsens bei diesem ohnehin schon von vielen Absurditäten geprägten Hobby. Doch im Ernst: Insgesamt zeigt sich vor allem wieder, dass es an Nachwuchs im schier unendlichen Kampf vorgeblicher Karl-May-Freunde untereinander sowie gegen den Karl-May-Verlag nicht fehlt. Es wäre ja auch zu schön gewesen.
Gerhard Klußmeier
Gerhard Klußmeier
Tangua
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Registriert: 7.7.2008, 5:20

Re: Stellungnahme zu einer "Kritik" an "Karl May und seine Zeit"

Beitrag von Tangua »

Es gibt eine Recension des Buches auf der w-Seite http://www.nemsi-books.net/ - click "The Watcher on the Elbe"!
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