Re: Neuheiten aus dem KMV
Verfasst: 11.7.2009, 12:14
Noch ein paar Anmerkungen zum "Riesenochsenfrosch", den mir ein freundlicher Mitmensch leihweise zugeschickt hat (vielen Dank, lieber René),
Innen vorne sehen wir ein hübsches Foto von Karl May beim Skat, leuchtäugig-lebensfroh, so gefällt er mir. Leider ist das das einzige Foto, auch wenn man im Vorwort an einer Stelle den Eindruck haben kann, mehrere solcher seien vorhanden in dem Band (S. 11 oben).
Schön, daß Eckardt, gleichsam als Pendant zum Band, auf die "düsteren Fäden der Tragik" hinweist, die sich auch finden bei Karl May, und darauf daß Kara Ben Nemsi schon mal weint (auch wenn solches in den beliebten Leseausgaben auch schon mal gestrichen ist, in Band 4 z.B. ...)
"Doch jedes Bild wird von zwei Seiten begrenzt, und so zerfällt auch das Charakterbild Karl Mays in zwei Teile, die einander entgegengesetzt gespiegelt erscheinen und sich doch sinnvoll ergänzen" (S. 9). So ist es, sogar noch ein wenig komplizierter. Nicht zwei Seiten, sondern [unendlich] viele ... Ich erinnere mich, daß Eckardt das selber in einem Vortrag in Ludwigsburg vor ein paar Jahren so sah, er sprach dort, wenn ich mich recht entsinne, von einem gebrochenen Prisma, von Spiegelungen in Scherben ...
Eckardts Ansichten zu Mays Humoreken teile ich indes nicht, aber die werden m.E. allgemein völlig unterschätzt und zu Unrecht vernachlässigt. Aber das wäre ein Thema für sich.
Daß man beim "blauroten Methusalem" "aus dem Lachen nicht mehr heraus" komme (S. 13), ist mir nicht so gegangen, ich kam erst gar nicht recht hinein, aber die Sache mit dem Humor ist halt auch individuell sehr verschieden. Ich habe den "Methusalem" bzw. das "Ehrenwort" beim letzten Lesen teilweise als krass gesellschaftskritisches Buch empfunden, geprägt von einem abgeklärt-illusionslosen Blick auf Welt und Menschen, humoristisch verpackt und nach China verlegt ...
Gesamteindruck zum Buch: muß nicht, aber kann. Ist ok, aber ich muß es nicht unbedingt im Regal haben, das ist eh schon übervoll.
(Inhaltsverzeichnis und weitere Anmerkungen siehe Bücherdatenbank).
Innen vorne sehen wir ein hübsches Foto von Karl May beim Skat, leuchtäugig-lebensfroh, so gefällt er mir. Leider ist das das einzige Foto, auch wenn man im Vorwort an einer Stelle den Eindruck haben kann, mehrere solcher seien vorhanden in dem Band (S. 11 oben).
Schön, daß Eckardt, gleichsam als Pendant zum Band, auf die "düsteren Fäden der Tragik" hinweist, die sich auch finden bei Karl May, und darauf daß Kara Ben Nemsi schon mal weint (auch wenn solches in den beliebten Leseausgaben auch schon mal gestrichen ist, in Band 4 z.B. ...)
"Doch jedes Bild wird von zwei Seiten begrenzt, und so zerfällt auch das Charakterbild Karl Mays in zwei Teile, die einander entgegengesetzt gespiegelt erscheinen und sich doch sinnvoll ergänzen" (S. 9). So ist es, sogar noch ein wenig komplizierter. Nicht zwei Seiten, sondern [unendlich] viele ... Ich erinnere mich, daß Eckardt das selber in einem Vortrag in Ludwigsburg vor ein paar Jahren so sah, er sprach dort, wenn ich mich recht entsinne, von einem gebrochenen Prisma, von Spiegelungen in Scherben ...
Eckardts Ansichten zu Mays Humoreken teile ich indes nicht, aber die werden m.E. allgemein völlig unterschätzt und zu Unrecht vernachlässigt. Aber das wäre ein Thema für sich.
Daß man beim "blauroten Methusalem" "aus dem Lachen nicht mehr heraus" komme (S. 13), ist mir nicht so gegangen, ich kam erst gar nicht recht hinein, aber die Sache mit dem Humor ist halt auch individuell sehr verschieden. Ich habe den "Methusalem" bzw. das "Ehrenwort" beim letzten Lesen teilweise als krass gesellschaftskritisches Buch empfunden, geprägt von einem abgeklärt-illusionslosen Blick auf Welt und Menschen, humoristisch verpackt und nach China verlegt ...
Gesamteindruck zum Buch: muß nicht, aber kann. Ist ok, aber ich muß es nicht unbedingt im Regal haben, das ist eh schon übervoll.
(Inhaltsverzeichnis und weitere Anmerkungen siehe Bücherdatenbank).