Bitte nur den Spiegel anschauen !
Verfasst: 27.7.2004, 9:34
Betritt man den Verkaufsraum des Karl May Museums, hat man gleich, wie schon am Vortag in Hohenstein-Ernstthal, die grünen Bände in Hülle und Fülle vor der Nase, jedes hat ein Schildchen, alles sehr aufwendig und liebevoll gemacht. Die HKA-Bände, und auch nur einige, liegen etwas abseits unauffällig in einem Regal, gleichsam wie verschämt. Monopoly.
Im Museum hat sich seit meinen letzten zwei Besuchen offenbar nichts verändert, irgendwann wird’s mir langweilig, zum Thema Textgeschichte findet man auch nichts, wenn ich nichts übersehen habe. Könnte ja auch dem Umsatz schaden, den man verständlicherweise gerne macht, die Dame an der Kasse wird angesichts der sich türmenden Bücher, die ich ihr auf die Theke lege, immer freundlicher, und hat am Ende das Dollarzeichen in den Augen stehen. Und nun liegen noch sechs HKA-Bände weniger im Katzenregal.
In der ersten Etage erlebe ich dann ein herrliches Gleichnis über das Werk Karl Mays und dessen Bild in der Allgemeinheit. In einem Zimmer hängt ein Porträt Klaras, das Zimmer ist aber mit einem Querbalken abgesperrt, sodaß man das Original nicht sieht. Damit die Besucher das Bild sehen können, hat man einen Spiegel in den Raum gestellt, der das Bild von der Wand wiedergibt. Ich will aber das Original sehen und versuche um die Ecke zu gucken, dabei berühre ich den Balken, was prompt die Alarmanlage auslöst. Wertes Publikum, bitte begnügen Sie sich mit dem Abbild, das wir Ihnen zur Verfügung stellen und als ausreichend erachten, das hat für Sie zu genügen, was brauchen Sie das Original sehen. Als ich wieder hinuntergehe, kommt mir auch gleich ein dienstbeflissener Geist entgegen und will vermutlich nach dem rechten sehen, er murmelt auch irgendwas wohl kritisch sein sollendes. Recht so, junger Freund, sorgen Sie für Ordnung, Leute, die den Dingen etwas genauer auf den Grund gehen, sind unbequem und stören nur, 98 Prozent der Leute begnügen sich doch auch mit dem Abbild, was muß da so ein Querulant kommen. Ich geh’ ja schon.
Museen sind auch meine Sache so sehr nicht, das hat alles etwas puppenstubenartiges und totes, der wahre Karl May lebt in seinen Büchern. Aber nicht in den bearbeiteten.
Im Museum hat sich seit meinen letzten zwei Besuchen offenbar nichts verändert, irgendwann wird’s mir langweilig, zum Thema Textgeschichte findet man auch nichts, wenn ich nichts übersehen habe. Könnte ja auch dem Umsatz schaden, den man verständlicherweise gerne macht, die Dame an der Kasse wird angesichts der sich türmenden Bücher, die ich ihr auf die Theke lege, immer freundlicher, und hat am Ende das Dollarzeichen in den Augen stehen. Und nun liegen noch sechs HKA-Bände weniger im Katzenregal.
In der ersten Etage erlebe ich dann ein herrliches Gleichnis über das Werk Karl Mays und dessen Bild in der Allgemeinheit. In einem Zimmer hängt ein Porträt Klaras, das Zimmer ist aber mit einem Querbalken abgesperrt, sodaß man das Original nicht sieht. Damit die Besucher das Bild sehen können, hat man einen Spiegel in den Raum gestellt, der das Bild von der Wand wiedergibt. Ich will aber das Original sehen und versuche um die Ecke zu gucken, dabei berühre ich den Balken, was prompt die Alarmanlage auslöst. Wertes Publikum, bitte begnügen Sie sich mit dem Abbild, das wir Ihnen zur Verfügung stellen und als ausreichend erachten, das hat für Sie zu genügen, was brauchen Sie das Original sehen. Als ich wieder hinuntergehe, kommt mir auch gleich ein dienstbeflissener Geist entgegen und will vermutlich nach dem rechten sehen, er murmelt auch irgendwas wohl kritisch sein sollendes. Recht so, junger Freund, sorgen Sie für Ordnung, Leute, die den Dingen etwas genauer auf den Grund gehen, sind unbequem und stören nur, 98 Prozent der Leute begnügen sich doch auch mit dem Abbild, was muß da so ein Querulant kommen. Ich geh’ ja schon.
Museen sind auch meine Sache so sehr nicht, das hat alles etwas puppenstubenartiges und totes, der wahre Karl May lebt in seinen Büchern. Aber nicht in den bearbeiteten.