wer liest hier noch Karl May?

Lola
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2004, 12:18

wer liest hier noch Karl May?

Beitrag von Lola »

:D

Nein, ehrlich. :) Ich frage mich ob man mit der Zeit, je länger man Fan ist, dazu tendiert in erster Linie nur mehr Sekundärliteratur liest. Auch mit dem Gedanken mehr über Karl May den Menschen zu erfahren. Oder ob man die Romane selbst immer noch liest und so genießt wie früher.

Also, liebe Freunde, was ist der letzte May den ihr gelesen habt? Ich habe kürzlich den Schatz im Silbersee und den Derwisch wieder ausgegraben. Mache jetzt eine Art "Best Of" Lesung von "Weihnacht!". Spiele mit dem Gedanken die Weihnachtsfeiertage zu nutzen um Am Rio De La Plata/Am Stillen Ozean wieder zu lesen. Ich habe beide Bücher nur einmal gelesen und kann mich vage erinnern sie damals nicht allzu sehr gemocht zu haben. Mal sehen wie sich die Perspektive mit den Jahren verändert hat.

Weiters würde ich gerne Fragen ob irgendjemand Mut zur (oder zum Zugeben der) Lücke hat. Ich will mal anfangen und mich an den Pranger stellen in dem ich zugebe daß ich die Liebe des Ulanen/Spion von Ortry Saga nie gelesen habe. Ich könnte nicht mal sagen worum es geht. Blasphemie? Aufholbedarf? Oder gibt es hier auch Maysters die noch nicht alle Bände gelesen haben?
karmaqueen
Beiträge: 214
Registriert: 12.5.2004, 18:35

Re: wer liest hier noch Karl May?

Beitrag von karmaqueen »

Lola hat geschrieben::D

Nein, ehrlich. :) Ich frage mich ob man mit der Zeit, je länger man Fan ist, dazu tendiert in erster Linie nur mehr Sekundärliteratur liest. Auch mit dem Gedanken mehr über Karl May den Menschen zu erfahren. Oder ob man die Romane selbst immer noch liest und so genießt wie früher.

Also, liebe Freunde, was ist der letzte May den ihr gelesen habt? Ich habe kürzlich den Schatz im Silbersee und den Derwisch wieder ausgegraben. Mache jetzt eine Art "Best Of" Lesung von "Weihnacht!". Spiele mit dem Gedanken die Weihnachtsfeiertage zu nutzen um Am Rio De La Plata/Am Stillen Ozean wieder zu lesen. Ich habe beide Bücher nur einmal gelesen und kann mich vage erinnern sie damals nicht allzu sehr gemocht zu haben. Mal sehen wie sich die Perspektive mit den Jahren verändert hat.

Weiters würde ich gerne Fragen ob irgendjemand Mut zur (oder zum Zugeben der) Lücke hat. Ich will mal anfangen und mich an den Pranger stellen in dem ich zugebe daß ich die Liebe des Ulanen/Spion von Ortry Saga nie gelesen habe. Ich könnte nicht mal sagen worum es geht. Blasphemie? Aufholbedarf? Oder gibt es hier auch Maysters die noch nicht alle Bände gelesen haben?
der mensch karl may interessiert mich nicht so sehr, ebenso die gesamte biographische bzw. psychologisierende literaturinterpretation.

ich lese auch heutzutage definitiv hin und wieder karl may (meist unter dem fadenscheinigen vorwand, endlich einmal den originaltext kennen lernen zu wollen). da habe ich in letzter zeit vor allem meine lücken bei den münchmeyer-romanen geschlossen. ob ich mir allerdings den "weg zum glück" antun werde, halte ich für höchst fraglich. der ist einfach grottenschlecht, allein schon dieses pseudobairisch ist unerträglich. "die liebe des ulanen" gehört m.e. zu den besseren kolportageromanen. ich weiß noch, dass ich vor ungefähr einem jahr ganz gerührt war, als ich mich anläßlich eines david bowie konzerts in lothringen in der nähe von metz aufhielt, und durch einen ort namens "richemonte" fuhr.

mut zur lücke habe ich durchaus, vor allem bei den jugenderzählungen: ich habe nie das "vermächntnis des inka", "den blauroten methusalem" oder "die sklavenkarawane" gelesen. die reprints und die HKA stehen zwar (soweit erschienen) im schrank, aber irgendwie fehlt das interesse. gleiches gilt z.b. für "der beiden quitzows letzte fahrten".
Lola
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2004, 12:18

Beitrag von Lola »

Ich erinerre mich vage dass mir das Vermächtnis des Inka sehr gut gefallen hat. Soweit ich mich erinnere hatte es am Anfang eine sehr nette Stierkampfszene. Oder verwechsle ich da was? Wieder eines für die Liste der "Wiederausgrab" Bücher. Vielleicht hat es mir damals auch gut gefallen weil ich es ziemlich bald nach dem Silbersee gelesen habe und mich die Inkageschichte ein wenig an die Geschichte des großen und des kleinen Bären erinnert hat (obwohl das ja eigentlich Azteken sind).

Apropos Silbersee, da ich den erst kürzlich erst wiedergelesen habe. Es war beim wiederlesen weit weniger "rund" als ich es in Erinnerung hatte. Selbst wenn man sich an das wahllose Auftauchen von dutzenden Deutschen die sich im Westen zufällig über den weg laufen gewöhnt hat, so ist es mir ein wenig sauer aufgestossen dass ihnen auch anscheinend jeder der irgendwann einmal etwas mit dem roten Cornel zu tun hatte über den Weg läuft. Man hat manchmal das Gefühl daß w´fast zu viel in dem Buch steckt. Viele interessant Charaktäre werden vorgestellt, aber es nicht Platz genug um allen ihre Geschichten zu erzählen.

Positiv ist mir allerdings das große Tramptreffen aufgefallen auf dem der Cornel seine Rede hält. Dasselbe gilt für die kurze Nebengeschichte mit dem Kurpfuscher.

Immer wieder gern lese ich natürlich meine Lieblingszene, der Kampft mit dem Panter auf dem Boot vom Anfang und natürlich der 4fach Zweikampft von Old Shatterhand, Jemmy, Davy und Hobble Frank.

Relativ unbeabsichtigt war es dass ich den Derwisch gleich anschließend gelesen habe, wo es einen doch ein bißchen berührt zu lesen dass in dem einem Buch sich Tante Droll und Hobble Frank finden und ihr Glück mit der Goldmiene machen, nur um dann im Derwisch zu lesen wie Tante Droll umgekommen ist. [/list]
aland
Beiträge: 13
Registriert: 12.5.2004, 18:29
Wohnort: Linkenheim

Hallole

Beitrag von aland »

Ich lese noch Karl May,
da ich immer mit der Straßenbahn ins Geschäft fahr (43 min Fahrzeit) vertreibe ich mir die Zeit mit Karl May. Mein Ziel ist es, nach und nach die "grünen Bände" durchzumachen. Hab bislang 31 geschafft und lese im Moment "Der Eremit".
schönen Tag noch
aland
Lola
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2004, 12:18

Re: Hallole

Beitrag von Lola »

aland hat geschrieben:Ich lese noch Karl May,
da ich immer mit der Straßenbahn ins Geschäft fahr (43 min Fahrzeit) vertreibe ich mir die Zeit mit Karl May. Mein Ziel ist es, nach und nach die "grünen Bände" durchzumachen. Hab bislang 31 geschafft und lese im Moment "Der Eremit".
schönen Tag noch
aland
Ja, so lange Fahrzeiten sind schon praktisch. So hat auch meine Karl May Zeit angefangen, auf der Fahrt ins Gymnasium. :D Ich hatte da eine arme Schulkollegin die den gleichen Weg hatte und die dann immer Exzerpte aus Winnetou I vorgelesen bekam.

Und wie legst du die Reihenfolge fest? Schon irgendwelche positiven und negativen Überraschungen erlebt?
Gast

Beitrag von Gast »

:mrgreen:
Zuletzt geändert von Gast am 28.11.2004, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
rodger
Beiträge: 6992
Registriert: 12.5.2004, 18:10
Wohnort: Oberhausen

Beitrag von rodger »

Hallo Lophie,

nochmal zur ursprünglichen Frage:

Ich habe im Laufe der letzten zwei Jahre komplett gelesen:

Der Weg zum Glück
Das Waldröschen
Die Liebe des Ulanen
Der verlorne Sohn
Deutsche Herzen - Deutsche Helden

Szepter und Hammer
Die Juweleninsel

Von Bagdad nach Stambul
In den Schluchten des Balkan
Durch das Land der Skipetaren
Der Schut (ohne Anhang)

Winnetou II
Winnetou III

Am stillen Ozean

In den Cordilleren

Im Lande des Mahdi I - III

Satan und Ischariot II + III

Am Jenseits

Im Reiche des Silbernen Löwen I - IV

Ardistan und Dschinnistan

Winnetou IV

Der Sohn des Bärenjägers
Der Schatz im Silbersee
Der Ölprinz
Der schwarze Mustang
Das Vermächtnis des Inka
Die Sklavenkarawane

Erzgebirgische Dorfgeschichten
Die Rose von Kairwan

Ich habe das alles in der Originalfassung gelesen und meistens eine Bamberger Ausgabe zum stichprobenartigen Vergleichen daneben liegen gehabt.

Jetzt bin ich bei „Auf der See gefangen“, und dann bin ich bis auf einige kleinere Erzählungen und den „Methusalem“, den ich seinerzeit nicht zuende gelesen habe, mit dem Gesamtwerk durch.

Im übrigen bin ich voll berufstätig und führe auch ein abwechslungsreiches Privatleben.
Wie ich das geschafft habe, weiß ich auch nicht.

Beste Grüße

Rüdiger
Zuletzt geändert von rodger am 25.11.2004, 16:55, insgesamt 1-mal geändert.
Lola
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2004, 12:18

Beitrag von Lola »

Aber wie positionierst Du dich selbst in Sachen Karl May? Oft habe ich den Eindruck, daß du über Karl May mehr weißt, als in deinen Beiträgen rüberkommt.

Liest du auch Sekundärliteratur über Karl May?
Eigentlich kaum. Habe vor Ewigkeiten mal eine Biographie gelesen und kenne also nur die Basics. Und was ich von den Konversationen aus den Foren so mitgeschnitten habe. Ansonsten beschränkt sich meine "Non-Fiction" Karl May Literatur auf einen Klaus Dill Bildband. :D

Ich schätze ich sehe mich in erster Linie als ein Fan der Werke. Ich hatte immer schon was übrig für literarische Welten, wie zum Beispiel die Wüstenplanet Reihe von Frank Herbert oder verschiedene Sagenkreise.

Ich lese Karl May in erster Linie wegen der liebevoll gezeichneten Figuren und wegen des Humors gerne. Obwohl die Spiritualität mit der Zeit für mich auch interessant geworden ist. Nicht zuletzt weil ein radikaleres und aktiveres Christentum durch die Bewegungen in den USA ins Gespräch gekommen sind. Ich finde es interessant Vergleiche anzustellen wie verschiedene Menschen ihre Spiritualität begreifen und welche Schlüsse für ihre Verhaltensweisen sie daraus ziehen (oder Vorgaben für die Verhaltensweisen von anderen).

Außerdem interessiert mich das Konzept von Popularität. Was fasziniert Menschen an Karl May Büchern, was zieht sie an? Warum haben sich seine Bücher verhältnismäßig lange gehalten? Was war seine magische Zutat, was hat er richtig gemacht?

Ich halte Karl May für eine durchaus beeindruckende Persönlichkeit, besonders mal bedingt durch die Quantität an extrem lesbarer Literatur die er produziert hat. Aber durchaus durch das spirtuelle Konzept, die Weltansicht die er sich zurechtgelegt hat. Obwohl ich durchaus von Bewunderung sprechen würde, muß ich sagen dass das in meinem Fall nicht unbedingt heißt dass mich jedes Detail aus seinem Leben interessiert. Sein Privatleben oder seine spezifischeren politischen Ansichten sowie seine Psychosen sein für mich weniger von Interesse. :lol: Obwohl Wissen um die Lebenumstände oder Motivationen durchaus Aufklärung über gewisse Details geben können, so ändert doch das Wissen über das persönliche Leben eines Karl May oder eines Mozart doch wenig daran ob mir ein Werk gefällt. Schließlich hat es mir schon beim ersten Mal Lesen gefallen, noch lange bevor ich etwas über den "Künstler" wußte.
Ich lese deine Beiträge immer mit großen Interesse und könnte oftmals viele Seiten auf deine Fragen schreiben.
Bitte, lass dich nicht aufhalten 8)
tainischoh
Beiträge: 9
Registriert: 12.11.2004, 12:41
Wohnort: Kreuztal

Beitrag von tainischoh »

Ich muß ja zugeben dass ich jemand von denen bin die eher sproadisch zu Karl May Büchern greifen. Aber ab und zu kommt es schon vor dass es durchaus eine kleine "Serie" gibt und ich dann so nach und nach nochmal ein paar Bücher durchlese. :wink:
Also, liebe Freunde, was ist der letzte May den ihr gelesen habt?
Im Moment bin ich dabei mir den Silberlöwen zu Gemüte zu führen. Ist nicht immer einfach, aber durchaus lohnend.
karmaqueen
Beiträge: 214
Registriert: 12.5.2004, 18:35

Beitrag von karmaqueen »

Lola hat geschrieben:Relativ unbeabsichtigt war es dass ich den Derwisch gleich anschließend gelesen habe, wo es einen doch ein bißchen berührt zu lesen dass in dem einem Buch sich Tante Droll und Hobble Frank finden und ihr Glück mit der Goldmiene machen, nur um dann im Derwisch zu lesen wie Tante Droll umgekommen ist.
nur zur beruhigung: "der derwisch" ist ja ein band der bearbeiteten fassung des hintertreppenromans "deutsche herzen, deutsche helden". ich bin mir sicher, das der tod von tante droll nachträglich von irgendeinem bearbeiter hereingepfuscht worden ist. das gleiche gilt für eine entsprechende passage in manchen bearbeitungen von "winnetous erben". :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

Zur Zeit lese ich Mays "Am Jenseits" (1898/99) in der Fehsenfeld-Ausgabe.
Ein hochinteressantes Werk. Im Handlungsauflauf noch den Reiseerzählungen der früheren Jahre folgend, präsentiert sich der Autor doch mit Gedankengängen, die schon dem späteren Alterswerk verhaftet sind.

Karl May am 13. März 1899 an seinen Verleger Fehsenfeld:
"Lesen Sie die Correcturen von Band 25? Ja? Dann werden Sie gemerkt haben, dass Karl May jetzt beginnt, mit seinen eigentlich Absichten herauszurücken."

Viele Grüße
Kurt
Lola
Beiträge: 100
Registriert: 23.11.2004, 12:18

Beitrag von Lola »

@karmaqueen: Ich fand den Tod von Tante Droll fast Stimmungsvoll. Gibt dem Kleeblatt einen besseren Grund um hinter dem Bösewicht hinterherzusein.

*Schauder* Ich muss gestehen dass Winnetous Erben zu meinen absoluten Nicht-Lieblingsbüchern gehört. Klar, ich nehme an dass es eines der persönlicheren Bücher ist, der mehr von der echten Person des Karl May durscheinen lassen, aber, *schauder*. Allein der "Herzle" Prolog, die Geschichte vom Winnetou Hologramm oder von Intschu-Tschunas weiblichen Doppelgänger jagen mich mit Grausen davon. Ich gebe allerdings zu es nur einmal (allerdings mit meheren Anläufen) gelesen zu haben.

@Kurt Es ist schon länger her dass ich Am Jenseits gelesen habe, aber ich mochte es. Quasi nach dem Thema "Wenn schon Religion, dann aber richtig". Von den religiös angehauchten Werken würde ich es als das Beste bezeichnen und kann durchaus einsehen warum man dieses Buch als das Hauptwerk des ernsteren Karl Mays ansehen kann. Die allegorische Szenen mit dem Strom der Toten vor dem Himmelstor ist schwer beeindruckend. (wars jedenfalls auf mich, nicht unbedingt vom Inhalt, obwohl das auch eine interessante Sache ist, sondern einfach von der Intensität die dahinter steckt). Auch die Christentum vs. Islam Diskussionen haben mir gut gefallen.

Einziger wunder Punkt ist für mich die wundersame Rettung seines Gesprächpartners durch den ältesten und schlechtesten und oft zitierten Trick der Welt. Ehrlich, das hätte nicht sein müssen :D

@rodger: fleißig, fleißig. Und, irgendwelche Empfehlungen oder Weisheiten zum Thema? Welche schätzt du daß du am öftesten wiedergelesen hast?

[Übrigens möchte ich mich im vorhinein für alle ewaitigen Fehler und Verwechslungen entschuldigen. Etliche dieser Bücher habe ich durcheinander und vor vielen Jahren das letzte Mal gelesen. Falls ich also Szenen falschen Büchern zuordnen so ist das absolut möglich und mein Fehler]
Benutzeravatar
rodger
Beiträge: 6992
Registriert: 12.5.2004, 18:10
Wohnort: Oberhausen

Beitrag von rodger »

Hallo Lola,

>>> Ich hatte immer schon was übrig für literarische Welten

Das ist es, eine Welt, ein Kosmos.

>>> Ich lese Karl May in erster Linie wegen der liebevoll gezeichneten Figuren und wegen des Humors gerne.

Das geht mir auch so.

>>> Obwohl die Spiritualität mit der Zeit für mich auch interessant geworden ist.

Dann solltest Du auch das „Geldmännle“ aus den „Erzgebirgischen Dorfgeschichten“ nicht versäumen.

>>> Nicht zuletzt weil ein radikaleres und aktiveres Christentum durch die Bewegungen in den USA ins Gespräch gekommen sind.

Ich hoffe, Du meinst nicht diese schwülstigen Prediger mit den aufgesetzten Tönen in den Massenveranstaltungen und im TV. Bei denen könnte ich, um einen Forenteilnehmer zu zitieren, „Erbsensuppe spucken“.

>>> Ich finde es interessant Vergleiche anzustellen wie verschiedene Menschen ihre Spiritualität begreifen und welche Schlüsse für ihre Verhaltensweisen sie daraus ziehen (oder Vorgaben für die Verhaltensweisen von anderen).

Ich auch !!

>>> Außerdem interessiert mich das Konzept von Popularität. Was fasziniert Menschen an Karl May Büchern, was zieht sie an? Warum haben sich seine Bücher verhältnismäßig lange gehalten? Was war seine magische Zutat, was hat er richtig gemacht?

Er war schon ein kleiner Magier, das stimmt.

>>> Ich halte Karl May für eine durchaus beeindruckende Persönlichkeit, besonders mal bedingt durch die Quantität an extrem lesbarer Literatur die er produziert hat.

Das ist es auch (u.a.), in einem anderen Bereich, was mir an Willy Millowitsch so gefällt. Über Jahrzehnte hinweg die Leute begeistern, froh und heiter stimmen, das soll den Jungs (Karl & Willy) erstmal einer nachmachen.

>>> Obwohl ich durchaus von Bewunderung sprechen würde, muß ich sagen dass das in meinem Fall nicht unbedingt heißt dass mich jedes Detail aus seinem Leben interessiert.

Es ist aber hilfreich, und hochinteressant.

>>> @rodger: fleißig, fleißig. Und, irgendwelche Empfehlungen oder Weisheiten zum Thema?

Ich schreibe seit eineinhalb Jahren Forenbeiträge, das kann ich jetzt schlecht alles wiederholen
(das allgemeine Erschrecken an dieser Stelle dürfte nur durch das blanke Entsetzen überboten worden sein, das sich an anderer Stelle mal eingestellt haben wird, als ein Teilnehmer sich als Lehrer outete :lol: ). - Auf meinen Internetseiten wirst Du auch fündig.

>>> Welche schätzt du daß du am öftesten wiedergelesen hast?

Im Laufe von (bald) 49 Jahren: Durch die Wüste, Von Bagdad nach Stambul, Winnetou I + II, Am Jenseits, Winnetou IV.

Beste Grüße

Rüdiger
karmaqueen
Beiträge: 214
Registriert: 12.5.2004, 18:35

Beitrag von karmaqueen »

Lola hat geschrieben:*Schauder* Ich muss gestehen dass Winnetous Erben zu meinen absoluten Nicht-Lieblingsbüchern gehört. Klar, ich nehme an dass es eines der persönlicheren Bücher ist, der mehr von der echten Person des Karl May durscheinen lassen, aber, *schauder*. Allein der "Herzle" Prolog, die Geschichte vom Winnetou Hologramm oder von Intschu-Tschunas weiblichen Doppelgänger jagen mich mit Grausen davon. Ich gebe allerdings zu es nur einmal (allerdings mit meheren Anläufen) gelesen zu haben.
wenn du dich doch einmal dazu aufraffen kannst, dann lies auf jeden fall "winnetou IV" und nicht die bearbeitete fassung "winnetous erben". winnetou IV ist als alterswestern eigentlich ein schöner abschluss für das gesamtwerk.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Lola!

Nachdem ich mich erst mal der Reiseerzählungen im Fehsenfeld-Reprint angenommen hatte - das ist auch schon wieder fast 20 Jahre her -, um May im Original zu lesen, kam dann die Phase der Sekundärliteratur. Im Gegensatz zu z.B. karmaqueen interessiert mich die Person Karl May sehr. Ich finde es äußerst erhellend, sich mit einer Person wie May zu beschäftigen, man kann bei einer solchen Beschäftigung u.a. auch eine Menge über sich selbst erfahren. Man findet ja immer Parallelen oder Gegensätze, faßt sich manchmal an den Kopf, wenn man sieht, wie der andere in dieser oder jener Situation reagiert hat oder muß zugeben, daß man vielleicht den selben Mist gebaut hätte.
Irgendwann habe ich mich dann allerdings ein bißchen auf die Editionsgeschichte spezialisiert und finde inzwischen Bibliographien spannender als Biographien. May selbst lese ich in letzter Zeit weniger, und wenn ich mal zu einem Band greife, ist es mein geliebtes "Waldröschen" in der Historisch-Kritischen Ausgabe bzw. wenn mir nach Fraktur zu Mute ist im Reprint der Edition Leipzig. Ich mochte diesen völlig verrückten Kolportageroman schon als jugendlicher Leser, damals kannte ich allerdings nur die KMV-Bearbeitung.

Grüße

Rolf Dernen
Antworten