Seite 1 von 1

Bowiekneif

Verfasst: 23.1.2013, 19:11
von rodger
Bei Mays „Bowiekneif“ denke ich an einen (konkret eben: May) deutschen [altfränkischen *] Piesepampel, der des Englischen nicht wirklich mächtig ist und ein wenig [schreibtischadäquat] hölzern-unbeholfen daherkommt, und das gefällt mir. Bei bearbeitetem „Bowie-knife“ entfällt das …

Und damit nicht genug,

unter

http://universal_lexikon.deacademic.com/96404/Kneif

lesen wir
Kneif
Übersetzung
Kneif
Kneif 〈m. 1〉 Messer des Sattlers, Schusters, Gärtners [<mnddt. knip, engl. knife <germ. knibn- <idg. gneibh-]
* * *
Kneif, der; -[e]s, -e [spätmhd. knīf = (Taschen-, Schuster)messer, zu ↑kneifen; vgl. engl. knife = Messer] (Handw. veraltend, noch landsch.): Messer (des Schuhmachers, Gärtners, Buchbinders u. Ä.).

[…]
• Kneif — Kneif, Messer mit kurzer Klinge; bes. Messer, welches nach der Spitze zu seitwärts gebogen ist …
Also, bitt’schön. Kneif. (Die erwähnte Assoziation war also zwar einerseits sozusagen falsch aber stimmt / paßt natürlich trotzdem ...)

* Zur vorzüglichen Erläuterung des „altfränkischen Zuges“ siehe Klages, GW 34, frühere Auflage

Re: Bowiekneif

Verfasst: 23.1.2013, 20:29
von giesbert
Schöner Fund 8-)

Erinnert mich daran, dass ich mich immer darüber amüsiert habe, wenn in Paul-Temple-Hörspielen der 50er aus einem englischen "Gift-Shop" eine "Gift-Bude" wird. Oder in ältlichen Übersetzungen aus dem englischen "mist" ein deutsches "Mist".

Klare Fehlübersetzung.

Dachte ich.

Bis ich irgendwo mal darüber gestolpert bin, dass "Gift" und "Mist" im norddeutschen durchaus übliche (oder sagenwir: mögliche) Begriffe für "Gabe, Geschenk" und "Nebel" sind.

Sowas 8-).

Re: Bowiekneif

Verfasst: 23.1.2013, 21:18
von rodger
Dazu meldet das Langzeitgedächtnis daß Willy Millowitsch Anfang der Achtzigerjahre in einer Inszenierung in Neuss immer "Mannschester" gesagt hat (also statt Männschester; = Manchester) und ich das lange Zeit sozusagen belächelnderweise für schlichte Unkenntnis o.ä. hielt, bis man mir verriet, daß man das offenbar tatsächlich so ausspricht ... (und der Regisseur ihn offenbar gebeten hatte das so auszusprechen ...) Ick säch jo, Sicherheit ist nirgends ...