Blutsbrüderschaft & 'Bergdoktor'
Verfasst: 20.2.2015, 19:04
Wie schreibt Doro immer so hübsch, 'meine 5 Cents' oder so ähnlich ... (textbeitragenderweise)
Mir ist ausnahmsweise auch mal wieder nach fünf Cents, also,
In Sachen Blutsbrüderschaft war von der Erheiterung von Filmdarstellern und Umfeld zu lesen; bei Karl May ist die Szene ja ganz anders als im Film, Blutstropfen werden in Wasser aufgelöst und dieses getrunken, recht prosaisch vermerkt der Autor "Es war Rio Pecos-Wasser mit einigen Blutstropfen, die man nicht schmeckte." Sehr emotional berührt klingt das nebenbei bemerkt nicht.
In der "Wikipedia" ist zu lesen, daß dies Verfahren so bei den Mongolen bekannt war, da also hat er's her. (Ohne das offenbar so genau gewußt zu haben, "kommt bei vielen wilden oder halbwilden Völkerschaften vor und wird dadurch geschlossen, daß die beiden Betreffenden entweder Blut von sich mischen und dann trinken oder daß das Blut des Einen von dem Andern und so auch umgekehrt getrunken wird" heißt es im Winnetouroman.) Ferner steht in Wikipedia "Ein aus der Literatur bekanntes Blutsbrüderpaar sind Winnetou und Old Shatterhand, fiktive Figuren des Schriftstellers Karl May." Und eifrig (indes sozusagen auf Schülerniveau ...) wird fortgefahren "In der Terra-X-Dokumentation „Karl May“ von 2010 und auch auf den Webseiten des Wissenschaftsmagazins Geo wird richtiggestellt, dass die Blutsbruderschaft bei nordamerikanischen Indianerstämmen niemals bekannt war." 'Richtiggestellt', pshaw, falsches Wort, man kann z.B. in Sachen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer auch "richtigstellen" daß Lokomotiven nicht durch die Luft fliegen und die Sache mit dem perpetuum mobile auch nicht wirklich klappt … (Oder im Fall von Goethes 'Faust' daß mit Teufels- und Geistererscheinungen im Alltag doch eher selten zu rechnen ist ...) Halten wir uns in dem Zusammenhang nochmal an den Text, der in Winnetou I zu lesen ist, dort heißt es "Es wurde dabei dem Genusse des Blutes weder von mir, noch von den Apachen irgendwelche Wirkung zugeschrieben, sondern er hatte nur eine rein symbolische, also bildliche Bedeutung." Eben. (Will sagen auch im Roman hat's freilich rein symbolische, bildliche Bedeutung, insofern ist es relativ schnurz oder auch seriöser ausgedrückt nicht sonderlich relevant was die Indianervölker so getrieben haben oder eben auch nicht …)
Ob er übrigens durch die Euphorie der frischen Freundschaft mit Fehsenfeld auf die Idee kam, die Blutsbrüderschaft einzubauen ? (eine allzu große Rolle spielt die Blutsbrüderschaft nämlich insgesamt eigentlich nicht, ist bzw. wirkt halt [wie oft bei May] wie ein Einfall, der einem mal so kommen kann) Erinnern wir uns:
'Im lieben, schönen Lößnitzgrund
Da saßen Zwei selbander;
Die schlossen einen Freundschaftsbund,
Gehn niemals auseinander.'
*
Anderes Thema; gestern fiel mir wieder auf, daß der Darsteller Hans Sigl ein guter Old Shatterhand wäre. Er bringt halt Menschlichkeit, Feingefühl, Intelligenz, Charme, Witz, Vielseitigkeit, Wandlungsvermögen, Warmherzigkeit, Härte (alles zu seiner Zeit ...), Charisma, Ausstrahlung und weißichnochwas mit, das hat man alles auf einmal so halt nicht allzuoft … (In einem anderen Forum kam man mir seinerzeit mit so läppischen Sachen von wegen er sei zu alt oder ein anderer vermochte offenbar nicht über simpelstes Schubladendenken auf tiefergelegtem Niveau wie (in etwa) "Bergdoktor geht halt gar nicht" hinauszukommen und reagierte entsprechend dummdreist … naja man muß auch nicht mit jedem kommunizieren. ) (Wie man in mich hineinruft, so schallt es aus mir heraus, bemerkte schon Adolf Tegtmeier alias Jürgen von Manger. (Manchmal mit Verspätung und woanders.))
Also, Sigl for Old Shatterhand. Für den nicht minder großartigen Heiko Ruprecht (des Bergdoktors Bruder) hab' ich seltsamerweise noch keine Rolle gefunden bei Karl May.
Mir ist ausnahmsweise auch mal wieder nach fünf Cents, also,
In Sachen Blutsbrüderschaft war von der Erheiterung von Filmdarstellern und Umfeld zu lesen; bei Karl May ist die Szene ja ganz anders als im Film, Blutstropfen werden in Wasser aufgelöst und dieses getrunken, recht prosaisch vermerkt der Autor "Es war Rio Pecos-Wasser mit einigen Blutstropfen, die man nicht schmeckte." Sehr emotional berührt klingt das nebenbei bemerkt nicht.
In der "Wikipedia" ist zu lesen, daß dies Verfahren so bei den Mongolen bekannt war, da also hat er's her. (Ohne das offenbar so genau gewußt zu haben, "kommt bei vielen wilden oder halbwilden Völkerschaften vor und wird dadurch geschlossen, daß die beiden Betreffenden entweder Blut von sich mischen und dann trinken oder daß das Blut des Einen von dem Andern und so auch umgekehrt getrunken wird" heißt es im Winnetouroman.) Ferner steht in Wikipedia "Ein aus der Literatur bekanntes Blutsbrüderpaar sind Winnetou und Old Shatterhand, fiktive Figuren des Schriftstellers Karl May." Und eifrig (indes sozusagen auf Schülerniveau ...) wird fortgefahren "In der Terra-X-Dokumentation „Karl May“ von 2010 und auch auf den Webseiten des Wissenschaftsmagazins Geo wird richtiggestellt, dass die Blutsbruderschaft bei nordamerikanischen Indianerstämmen niemals bekannt war." 'Richtiggestellt', pshaw, falsches Wort, man kann z.B. in Sachen Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer auch "richtigstellen" daß Lokomotiven nicht durch die Luft fliegen und die Sache mit dem perpetuum mobile auch nicht wirklich klappt … (Oder im Fall von Goethes 'Faust' daß mit Teufels- und Geistererscheinungen im Alltag doch eher selten zu rechnen ist ...) Halten wir uns in dem Zusammenhang nochmal an den Text, der in Winnetou I zu lesen ist, dort heißt es "Es wurde dabei dem Genusse des Blutes weder von mir, noch von den Apachen irgendwelche Wirkung zugeschrieben, sondern er hatte nur eine rein symbolische, also bildliche Bedeutung." Eben. (Will sagen auch im Roman hat's freilich rein symbolische, bildliche Bedeutung, insofern ist es relativ schnurz oder auch seriöser ausgedrückt nicht sonderlich relevant was die Indianervölker so getrieben haben oder eben auch nicht …)
Ob er übrigens durch die Euphorie der frischen Freundschaft mit Fehsenfeld auf die Idee kam, die Blutsbrüderschaft einzubauen ? (eine allzu große Rolle spielt die Blutsbrüderschaft nämlich insgesamt eigentlich nicht, ist bzw. wirkt halt [wie oft bei May] wie ein Einfall, der einem mal so kommen kann) Erinnern wir uns:
'Im lieben, schönen Lößnitzgrund
Da saßen Zwei selbander;
Die schlossen einen Freundschaftsbund,
Gehn niemals auseinander.'
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Anderes Thema; gestern fiel mir wieder auf, daß der Darsteller Hans Sigl ein guter Old Shatterhand wäre. Er bringt halt Menschlichkeit, Feingefühl, Intelligenz, Charme, Witz, Vielseitigkeit, Wandlungsvermögen, Warmherzigkeit, Härte (alles zu seiner Zeit ...), Charisma, Ausstrahlung und weißichnochwas mit, das hat man alles auf einmal so halt nicht allzuoft … (In einem anderen Forum kam man mir seinerzeit mit so läppischen Sachen von wegen er sei zu alt oder ein anderer vermochte offenbar nicht über simpelstes Schubladendenken auf tiefergelegtem Niveau wie (in etwa) "Bergdoktor geht halt gar nicht" hinauszukommen und reagierte entsprechend dummdreist … naja man muß auch nicht mit jedem kommunizieren. ) (Wie man in mich hineinruft, so schallt es aus mir heraus, bemerkte schon Adolf Tegtmeier alias Jürgen von Manger. (Manchmal mit Verspätung und woanders.))
Also, Sigl for Old Shatterhand. Für den nicht minder großartigen Heiko Ruprecht (des Bergdoktors Bruder) hab' ich seltsamerweise noch keine Rolle gefunden bei Karl May.