Zensiertes "Wiki"
Verfasst: 27.3.2006, 22:32
Unter Wiki = Wikipedia versteht man eine Art Internet-Lexikon, in das jeder Benutzer hineinschreiben kann.
Ein Wiki, in dem nur Texte zugelassen werden, die dem Moderator genehm sind, ist freilich kein Wiki.
Konkreter Fall in dem der Bücherdatenbank angegliederten „Karl-May-Wiki“:
Ein Text über May-Nachahmer bzw. -fortsetzer wurde angelegt. Ein anderer Teilnehmer fügte eine kritische Anmerkung hinzu. Die Teilnehmerin, die den Beitrag angelegt hatte, löscht diesen Hinweis wieder weg. Der andere Teilnehmer schreibt ihn wieder hinein. So geht es mehrmals hin und her. Als der kritische Teilnehmer, provoziert durch das mehrmalige Herauslöschen seiner Anmerkung, seinerseits einen weiteren, nun etwas uncharmanter gerateneren Satz (über die Oberflächlichkeit einiger „Fans“) anfügt, greift die Moderatorin ein, nimmt beide kritischen Anmerkungen erneut heraus und „schützt“ den Artikel, der nun nicht mehr änderbar ist.
Der beanstandete und mehrmals gelöschte, nun endgültig eliminierte Satz lautete
„Anzumerken ist, daß das, was die beiden Autoren geschaffen haben, ein Werk für sich ist, aber in keinster Weise dem entsprechen dürfte, was Karl May sich wohl vorgestellt hatte.“
So wird freilich das vermeintliche Internet-Lexikon zur banal-belanglosen Spielwiese eines gefälligen Fan-Clübchens unkritischer Gemüter, und was dort ausgeübt wird, ist schlicht und einfach Zensur.
Argumentiert wird damit, Rezensionen und Meinungen könnten anderweitig hinterlassen werden. Das ist etwa so (Übertreiben veranschaulicht), als brächte man einen Artikel über ein vermeintlich Rilke nachempfundenes Gedicht eines Zehnjährigen und würde dann an gleicher Stelle den Hinweis nicht zulassen, dass Rilkes Gedichte doch etwas anders ausfielen als die seines gutmeinenden Nachahmers.
Von der Nutzung dieses vermeintlichen Wikis werde ich nach diesem Vorfall zukünftig absehen. Hinweise, die meinungsbildend sein könnten (und solche gibt es dort zuhauf), werden dort offensichtlich nur zugelassen, solange sie der Meinung der Betreibenden entsprechen, bzw. dem, was diese propagieren oder popularisieren wollen. Zumindest entsteht nach dem kurzsichtig-unfeinfühligen Zensur-Eingriff von heute dieser Eindruck.
Ein Wiki, in dem nur Texte zugelassen werden, die dem Moderator genehm sind, ist freilich kein Wiki.
Konkreter Fall in dem der Bücherdatenbank angegliederten „Karl-May-Wiki“:
Ein Text über May-Nachahmer bzw. -fortsetzer wurde angelegt. Ein anderer Teilnehmer fügte eine kritische Anmerkung hinzu. Die Teilnehmerin, die den Beitrag angelegt hatte, löscht diesen Hinweis wieder weg. Der andere Teilnehmer schreibt ihn wieder hinein. So geht es mehrmals hin und her. Als der kritische Teilnehmer, provoziert durch das mehrmalige Herauslöschen seiner Anmerkung, seinerseits einen weiteren, nun etwas uncharmanter gerateneren Satz (über die Oberflächlichkeit einiger „Fans“) anfügt, greift die Moderatorin ein, nimmt beide kritischen Anmerkungen erneut heraus und „schützt“ den Artikel, der nun nicht mehr änderbar ist.
Der beanstandete und mehrmals gelöschte, nun endgültig eliminierte Satz lautete
„Anzumerken ist, daß das, was die beiden Autoren geschaffen haben, ein Werk für sich ist, aber in keinster Weise dem entsprechen dürfte, was Karl May sich wohl vorgestellt hatte.“
So wird freilich das vermeintliche Internet-Lexikon zur banal-belanglosen Spielwiese eines gefälligen Fan-Clübchens unkritischer Gemüter, und was dort ausgeübt wird, ist schlicht und einfach Zensur.
Argumentiert wird damit, Rezensionen und Meinungen könnten anderweitig hinterlassen werden. Das ist etwa so (Übertreiben veranschaulicht), als brächte man einen Artikel über ein vermeintlich Rilke nachempfundenes Gedicht eines Zehnjährigen und würde dann an gleicher Stelle den Hinweis nicht zulassen, dass Rilkes Gedichte doch etwas anders ausfielen als die seines gutmeinenden Nachahmers.
Von der Nutzung dieses vermeintlichen Wikis werde ich nach diesem Vorfall zukünftig absehen. Hinweise, die meinungsbildend sein könnten (und solche gibt es dort zuhauf), werden dort offensichtlich nur zugelassen, solange sie der Meinung der Betreibenden entsprechen, bzw. dem, was diese propagieren oder popularisieren wollen. Zumindest entsteht nach dem kurzsichtig-unfeinfühligen Zensur-Eingriff von heute dieser Eindruck.