Sakrale Veranstaltungen

Kurt Altherr
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Sakrale Veranstaltungen

Beitrag von Kurt Altherr »

Zum letzten Karl-May-Fest in Bad Segeberg, das vom 27. - 29. Juli 2007 stattfand, gab es auch am Freitagnachmittag einen Empfang im Rathaus von Bad Segeberg.

Untermalt wurde die Veranstaltung von dem Country-Sänger Dirk Maverick, an der ca. 100 Luete teilnahmen. Nach dem Lied "Mein Freund Winnetou", dem die die 99 Karl-May-Fans - einer ist kein Fan der Szene - stillschweigend emotionslos zuhörten konnte Dirk Maverick nur mit dem Kopf schütteleln und meinte fragend: "Warum sind Karl-May-Feste immer so sakrale Veranstaltungen?"

Dem konnte ich nur zustimmen und bin selbst immer wieder verwundert, wie sakral und bierernst die Karl-May-Szene ist, von Ausnahmen wie z.B. Marlies und Rüdiger mal abgesehen.

http://www.country.de/inhalt.php?Seite= ... verick.htm

Viele Grüße
Kurt
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rodger
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Beitrag von rodger »

Es ist allerdings nicht auszuschließen, daß ich, wäre ich anwesend gewesen, mit verschränkten Armen und dem Gesichtsausdruck des heiligen Piesepampel alle anderen in Sachen Sturheit & Steifheit noch weit in den Schatten gestellt hätte ...

Von wegen verschränkten Armen, da lese ich doch im Link etwas von Movie World in Oberhausen (sind die nicht mittlerweile pleite ? Oder die wievielte Variante ist da jetzt gerade dran ?) Da habe ich auch mal gesessen bei irgendeiner Vorführung, von einer dieser entsetzlichen Animations-Tussen moderiert (so nach dem Motto Hey Leute jetzt sind wir mal alle ganz locker). Bei sowas verweigere ich mich ja schon sozusagen aus Prinzip. Und sie hat tatsächlich angemahnt, nun sitzt mal locker Leute (o.ä.) und nach oben geguckt, meine (für sie ...) negative Ausstrahlung schien sie bis unten hin zu spüren, obwohl ich in der zwanzigsten oder fünfundzwanzigsten Reihe saß ...

Nein Kurt, Karl May als vermeintlicher Impulsgeber für volksmusikalische Darbietungen, das muß ich nicht haben ...

:wink:
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Nun, Rüdiger, ich bezog mich mehr auf die Textbeiträge von Marlies und dir in diesem Forum. :lol:

Aber das Wort "Tussen" solltest Du vermeiden. Du weisst warum. :lol: :lol:
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rodger
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Beitrag von rodger »

Nein, weiß ich nicht. - Habe hier seinerzeit mal ein bißchen Ärger gekriegt von wegen "dem Schrecklichen", aber in Sachen Abneigung gegen eine gewisse Sorte junger Frauen bis jetzt noch nicht. Oder was meinst Du ?

(Meldet sich für ein paar Stunden ab, fährt ins Thermalbad und Thomas Jeier lesen)

:wink:
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Hallo Rüdiger,

unter der Rubrik "Felsenbühne Rathen" hast du in deinem ersten Beitrag "Der Fremde an der Elbe" vom 28. Juli 2004 im 8. Absatz, Zeile 2 ganz rechts, das Wort "Tussi" schon mal verwendet. :lol: :lol: :lol:

Viele Grüße
Kurt
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rodger
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Beitrag von rodger »

Ich weiß (brauche ich gar nicht nachzugucken), daran habe ich heute auch gedacht. Der monierte "Schreckliche" befindet sich ja, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, im gleichen Thread ...

:wink:
marlies

Beitrag von marlies »

jetzt kommen mir gleich die Traenen - vor Ruehrung - sakral? Karl May und sakral? Bring another one ...! Nun mal ganz ehrlich ... der Karle ging auf die (Verlags-)Welt los wie der Don Quixote auf die Windmuehlen. Und der Old Shatterhand war sein Sancho Pansa (oder war es umgekehrt ... ) und er hat so zwischendurch einen ganzen Haufen Weisheiten an den 'lieben Leser' gebracht. (Und beide ritten auf 'nem Mori ... Mori - det laesst mir nimmer los ... :? )

Was ist ein Tussi? Nicht beantworten wenn da kein Wortfilter drin ist :shock:
Kurt Altherr
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Beitrag von Kurt Altherr »

Karl May war ganz sicher nicht sakral, Marlies.

Dirk Maverick findet eher die Karl-May-Szene und vor allem deren Veranstaltungen sakral. Dem kann ich mich nur anschliessen.

:wink:
marlies

Beitrag von marlies »

das war mein Gedankengang: Karl May war nicht - warum ist the Szene?

:wink:

bei mir muss man schon um die Ecken herum denken (siehe 'Mori') ... :roll:
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rodger
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Beitrag von rodger »

der Karle ging auf die (Verlags-)Welt los wie der Don Quixote auf die Windmuehlen
Mit dem Satz hast Du mir mal wieder Freude bereitet ...

:lol:

(Falls jemand den Film "Sommergäste" von Peter Stein kennt, da kommt ein schöner Satz drin vor: "Suslov ist wenigstens ehrlich ...")

:wink:
Was ist ein Tussi?
Ob die gewählte männliche Form, ein statt eine, nun eine versteckte Feinheit sein mag oder nicht, das bleibt sich gleich, ...

:wink:

Eine Tussi ist eine dummdreiste junge Frau mit Ellenbogen. Stell Dir z.B. eine Animateurin bei Movie World vor, also so jemand, den man mühelos intellektuell dreimal in die Tasche stecken kann, der seinen eigenen Billig-Horizont aber für das Maß der Dinge hält, und jemand, der da nicht reinpaßt, sozusagen für erziehungsbedürftig hält, aus einem völlig absurden Überlegenheitsgefühl heraus. Das gibt's aber nicht nur bei Movie World, sondern auch bei Reiseleiterinnen, Gymnastiklehrerinnen, Sprechstundenhilfen, Hotelangestellten, Lehrerinnen (Schüttel ...), u.v.a.m.

:wink:
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rodger
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Beitrag von rodger »

Karl May war nicht - warum ist the Szene?
Da gibt es jetzt z.B. ein Buch „Vorsicht ist in keiner Lage überflüssig“, Lebensweisheiten von Karl May (dtv). Und wer wie ich das Nachwort zuerst liest, bekommt dort wörtlich unter anderem Folgendes vor die Augen:

„Nimmt man die Bände jedoch als Erwachsener wieder zur Hand, dann stellt sich allzu leicht Enttäuschung ein, so weitgehend bisweilen, dass man nachgerade eine Art Scham empfindet, der Magie dieses Autors einmal verfallen gewesen zu sein.“

„Natürlich öffnet der im In- und Ausland wohl noch immer meistgelesene Autor deutscher Herkunft einer vernichtenden Bilanz Tür und Tor. Als allzu schlicht, ja simpel entpuppt sich die Machart seiner Arbeiten“

„Daß all dies sich mit formalen und stilistischen Schludrigkeiten verbindet, rundet das nachträgliche Missvergnügen ab“

So liebevoll geht man in Deutschland im Kreise seiner „Anhänger“ mit Karl May um, so wirbt jemand für ihn, der ein Buch herausgibt, das eine Chance hätte werden können …, der auch auf Karl-May-Kongressen Vorträge hält und im Jahrbuch (knochentrockene) Beiträge abliefert …

Und so erscheint auch die Auswahl der Zitate: trocken, lieblos, uninspiriert (wobei ich zugebe, dass ich nach der Lektüre des Nachwortes zu einer völligen Unvoreingenommenheit nicht mehr so recht in der Lage gewesen sein mag …)

*

"So kam ich unter die Deutschen ..."
marlies

Beitrag von marlies »

mein 'ein' war weder maennlich noch weiblich sondern 'neutral' - dem 'das' verwandt (vielleicht ein cousinchen).

Und kannst dich troesten, mir geht's mit maennlichen Tussies gerade genauso -- und die gibts - haufenweise.

schnip>>trocken, lieblos, uninspiriert<<<schnap ... also wenn du noch schnell English lernst bis Savage to Saint herauskommt wirst deine helle Freude daran haben :wink: - the pen is mightier than the sword :lol: :lol:

Ich moechte sagen: 'nimmt man seine Baende als Erwachsener wieder in die Hand...' erkennt man erst worum's hier eigentlich ging - aber man muss wirklich erwachsen, und nicht schubladisiert sein. (Wo sind wir eigentlich - habe den thread titel vergessen ... ?)

re: Nachwort: schnip>>>der Magie dieses Autors<<<schnap ... wer auch immer dieses Nachwort schrieb war - wie Suslov - wenigstens ehrlich und schrieb 'diesem Autor' MAGIE zu ... HALLO?? Genau das isses!!! :!: :!: :!:

...und schnip>>>allzu schlicht, ja simpel entpuppt sich die Machart seiner Arbeiten<<<schnap ... HALLELUIAH ... das K.I.S.S. Prinzip wirkt!!! Kompliziertes und convolutetes Zeug wird den test of time nicht durchstehen.

Last but not least: schnip>>>formalen und stilistischen Schludrigkeiten<<<schnap ... da sieht man wie inept (unzulaenglich?) die damaligen Lektoren (oder wie sie auch immer hiessen) eigentlich waren ... Eines Autoren Schludrigkeiten gehoeren in das Arbeitspensum eines respektablen 'Editor' (jedenfalls heute - keine Ahnung wofuer die eigentlich da waren damals wenn 'Schludrigkeiten' gedruckt wurden)?

Solche Nachworte sind manchmal ganz aufschlussreich ... :wink:
H. Mischnick
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Beitrag von H. Mischnick »

Niedermachen ist eben "in". Damit kann man sogar das Nachwort eines Buches gestaltend füllen. Aber man muß das ja nicht kaufen. Wohlan, so staube es denn in Händlerregalen ein.

(Welche Ausgabe hat denn der Herr verwendet? Fanfic getarnt als "Grüne Gesellen"? Fleißige Zitate aus "In Mekka", "Allah il Allah", "Zobeljäger und Kosak", besonders dem Schlußteil, sind, wie böse Zungen behaupten, mehrheitlich solche aus Mays Werk.)

Ich habe (nicht nur auf KMG-Tagungen) die trübselige Erfahrung gemacht, daß sich manche Vorträge als Schlafmittel für Müde oder zur Verlängerung der Ausnüchterung eignen. Dieses Buch auch?
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rodger
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Beitrag von rodger »

mir geht's mit maennlichen Tussies gerade genauso -- und die gibts - haufenweise
Na also, in die Richtung ging doch in etwa mein Hinweis in Sachen Schreibweise ...
wenn du noch schnell English lernst
Ich kann mich einigermaßen verständigen auf Englisch, das reicht mir, größeren Ehrgeiz habe ich auch in dieser Angelegenheit in diesem Leben nicht mehr (es gibt auch durchaus Wesentlicheres ...). (Aber daß Du Dich nicht übersetzungstechnisch uninspiriert an den Worten entlanghangeln wirst, glaube ich auch so unbesehen)
aber man muss wirklich erwachsen, und nicht schubladisiert sein
Danke.

:!:
Eines Autoren Schludrigkeiten gehoeren in das Arbeitspensum eines respektablen 'Editor'
Wenn der Mann mit dem Autor die Sache durchspricht und der dann entscheidet welche "Schludrigkeiten" er beibehalten will und welche nicht dann ist das in Ordnung, sonst nicht.

Karl May ohne "Schludrigkeiten" wäre wie Suppe ohne Salz. Oder wie begradigte Flüsse (aus aktuellem Anlaß ...)
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rodger
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Beitrag von rodger »

Welche Ausgabe hat denn der Herr verwendet?
[...]
Dieses Buch auch?
Das Buch ist schon ok, wollen wir fair bleiben. Zitate aus Mays Gesamtwerk, in verschiedene Rubriken eingeteilt, und wenn ich das richtig sehe schon aus originalen Textausgaben entnommen.

Nur hätte ich mir für ein solches Buch einen liebevolleren und verständigeren Herausgeber gewünscht. Natürlich kann man Karl May auch kritisch sehen, das tue ich auch oft genug, aber warum gibt denn ausgerechnet einer, der so offensichtlich so wenig mit ihm "am Hut hat" und ihn eher als Objekt für knochentrockene Untersuchungen zu benutzen scheint, ausgerechnet ein Buch heraus, durch das ja neue May-Freunde gewonnen werden könnten ? Und schreibt dann auch noch seine vornehmlich distanzierte Sichtweise derart unverblümt hinein. DAS ist nun nicht fair, finde ich.

Zur Zitatenauswahl und von wegen uninspiriert fällt mir ein Kleist-Zitat ein, Moment, ich such' es mal eben heraus ...
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