Blindheit

markus
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Re: Blindheit

Beitrag von markus »

Dem kann ich nur zustimmen. :)

*

Daß ich keine Lust mehr auf das Thema habe, kann man so nicht sagen. Es ist doch lobenswert wenn ein Thema es auf 150 Beiträge und mehr bringt. Aber es wäre nett wenn es in diesem Forum etwas ausgewogener zuginge und nicht wochenlang tote Hose und dann hängen sich alle bei einem Thema mächtig rein. Wobei es aber auch ok ist, denn wenn auch wenig aber dann viel geschrieben wird, die Qualität ist im allgemeinen da, was man von dem einen oder anderen Forum nicht immer behaupten kann :wink: .
Thomas Math
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Re: Blindheit

Beitrag von Thomas Math »

@rodger Sorry Ich dachte immer Dir macht Dein Beruf grossen Spass,Du bringst oft Insiderinformationen aus dem Theater und liest unglaublich viel.
Der Theater Direktor war wohl etwas uebertrieben ,aber so etwas wie ein alpha Tier unter den Schauspielern habe ich vermutet.

@H.W. Schoen formuliert Post und Zitat . Nur es gibt nur eine Medizin man spricht
ja auch nicht von Schulphysik oder Schulchemie,oder ?

@Markus Was ist denn eine Zivi hoert sich wie ein Volunteer bei uns an(High School Studenten,die im KH umsonst arbeiten,um ihre Medical School Bewerbung aufzupeppen).Ich habe auch eine davon,sie arbeitet fuer meine Sekretaerin.
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rodger
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Re: Blindheit

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Ich dachte immer Dir macht Dein Beruf grossen Spass
Soviel Spaß kann ich halt auch nicht immer vertragen …

:lol:
Thomas Math hat geschrieben: alpha Tier
Au ja. Wie heißt es so schön, in meiner Badewanne bin ich der Kapitän …
Thomas Math hat geschrieben: Nur es gibt nur eine Medizin
In „Durch die Wüste“ macht Kara Ben Nemsi gute Erfahrungen mit der Anwendung homöopathischer Mittel, „Nun war mir unglücklicherweise in Kairo eine alte, nur noch halb gefüllte homöopathische Apotheke von Willmar Schwabe in die Hand gekommen; ich hatte hier und da bei einem Fremden oder Bekannten fünf Körnchen von der dreißigsten Potenz versucht, dann während der Nilfahrt meinen Schiffern gegen alle möglichen eingebildeten Leiden eine Messerspitze Milchzucker gegeben und war mit ungeheurer Schnelligkeit in den Ruf eines Arztes gekommen, der mit dem Scheidan im Bunde stehe, weil er mit drei Körnchen Durrhahirse Todte lebendig machen könne“ und verordnet der unglücklichen Senitza zur Stabilisierung ihrer Gemütslage Ignatia, er kennt sich offensichtlich auch mit den einzelnen Mitteln aus. (http://www.homoeopathie-homoeopathisch. ... atia.shtml)

In Old Surehand I erzählt er davon, daß er die Zahnschmerzen seiner Schwester per Gebet zum Abklingen gebracht habe. "Ich könnte Euch viel erzählen, von höchst sonderbaren Wünschen, die ich da dem lieben Gott vorgetragen habe; er hat seine Engel, und wenn es Menschen sind, auch solche Bitten zu erfüllen. Später als Schüler begann ich nachzudenken. Ich bekam ungläubige Lehrer, welche ihre Verneinung in einen anziehenden Nimbus zu hüllen wußten. Ich studierte hebräisch, aramäisch, griechisch, um die heilige Schrift im Urtexte zu lesen. Der Kinderglaube verschwand; der Zweifel begann, sobald die gelehrte Wortklauberei anfing; der Unglaube wuchs von Tag zu Tag, von Nacht zu Nacht, denn ich opferte meine Nächte dem frevelnden Beginnen, die Wahrheit durch meine eigene Klugheit zu erfassen. Welche Thorheit! Aber Gott war barmherzig gegen den Thoren und führte ihn auch auf dem Wege des Studiums zu der Erkenntnis, daß jener fromme Kinderglaube der allein richtige sei. Meine nachherigen Reisen brachten mich mit den Bekennern aller möglichen Anbetungsformen in Berührung. Ich besaß nicht jenes Christentum, welches sich über allen Andersgläubigen erhaben dünkt, sondern ich prüfte auch hier; ich studierte den Kuran, die Veda, Zarathustra und Cong-fu-tse. Diese Lehren konnten mich nicht ins Wanken bringen wie früher die Werke unserer 'großen Philosophen', welche noch heut in meiner Bibliothek 'glänzen', weil ich sie außerordentlich schone, indem ich sie fast nie in die Hand nehme. Mein Kinderglaube ist also durch zahlreiche Prüfungen gegangen; er hat sich in ihnen voll bewährt und wohnt mir darum doppelt unerschütterlich im Herzen".

Man hätte im Falle Senitza auch Tavor verordnen können und der kleinen Schwester Tispol. Aber ich an Senitzas oder der Schwester Stelle würde mich auch lieber von Kara Ben Nemsi behandeln lassen als von Dr. Marterstein oder Don Parmesan.

:wink:
markus
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Re: Blindheit

Beitrag von markus »

Ich von Herrn Dr. Karl May auch, wenn er denn Arzt geworden wäre und noch leben würde. Ich glaub den muß man klonen, einmal Arzt, dann Lehrer und natürlich Schriftsteller :lol: .
markus
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Re: Blindheit

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben:@Markus Was ist denn eine Zivi...
Wenn dann ein Zivi, gibt nämlich nur männliche :wink: . Ein Zivi (Zivildienstleistender) ist einer der kein Bock auf Krieg hat (Die Wahrheit glaubt mir eh keiner, hat mir auch damals keiner abgenommen, daß ich es aus Gewissensgründen getan habe, auch schnellten die Verweigerungsanträge damals Anfang der 90er sehr in die Höhe durch Golfkrieg und Bürgerkrieg in Jugoslawien) und stattdessen lieber drei Monate länger Dienst schiebt als ein Wehrdienstleistender bei der Bundeswehr und dabei so Sachen macht wie ältere Leute im Alten- oder Pflegeheim pflegen oder im KKH den Schwestern und Pflegern auf Station helfen. Auf Station mitarbeiten ist mir zum größten Teil erspart geblieben, außer ab und zu mal den Urinkellner spielen :mrgreen: . Ansonsten Botengänge aller Art, Patienten zum Röntgen beispielsweise bringen oder zum OP fahren, Medikamentenschränke auffüllen, einfach Mädchen für alles. Ein- Zweimal durfte ich auch einer Operation beiwohnen und Handreichungen machen, da kam mir mal so der Gedanke umzusatteln. Aber nochmal die Schulbank drücken kam für mich zu der Zeit nicht in Frage. Kurze Zeit später hat der Krankenhausleiter davon Wind bekommen und es dem Chefarzt untersagt mir weiterhin zu erlauben an den OP´s teilzunehmen, aus Sicherheitsgründen wohl, was weiß ich :roll: .

Auch wenn ich in der Zeit viel gesehen und gelernt habe, würde ichs meinem Sohn gönnen er könne sichs später aussuchen ob er zum Militär geht oder lieber arbeiten und Geld verdienen, denn den Frauen wird auch nicht gefragt, für die gibts erst gar keinen Wehr- oder Ersatzdienst.

:)
Thomas Math
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Re: Blindheit

Beitrag von Thomas Math »

ich hatte hier und da bei einem Fremden oder Bekannten fünf Körnchen von der dreißigsten Potenz versucht, dann während der Nilfahrt meinen Schiffern gegen alle möglichen eingebildeten Leiden eine Messerspitze Milchzucker gegeben

Na da hat May den Sinn und Unsinn der Homeopathy gut beschrieben.

Ansonsten Botengänge aller Art, Patienten zum Röntgen beispielsweise bringen oder zum OP fahren, Medikamentenschränke auffüllen, einfach Mädchen für alles
So als Job bis zum richtigen Beruf ?

Bei uns werden auch alle wehrfaehigen Menschen erfasst,natuerlich muessen die nicht dienen.Aber im Falle eines Krieges man weiss ja nie.
Ich willl ja nicht sarkastisch klingen aber solch einen Zivildienst gibts wohl nur im Frieden ( erspart den KH einiges an Kosten),oder wuerden die Deutschen im Konflikt auf die Haelfte ihrer wehrfaehigen Buerger verzichten ?
markus
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Re: Blindheit

Beitrag von markus »

Thomas Math hat geschrieben: Ansonsten Botengänge aller Art, Patienten zum Röntgen beispielsweise bringen oder zum OP fahren, Medikamentenschränke auffüllen, einfach Mädchen für alles
So als Job bis zum richtigen Beruf ?
Nein.
Thomas Math hat geschrieben:...solch einen Zivildienst gibts wohl nur im Frieden...
Auch im Kriegsfall (Verteidigung der BRD, Auslandseinsatz ausgeschlossen, da Deutschland aber von Freunden umgeben ist, erübrigt sich (zur Zeit) der Gedanke) könnte ich rangezogen werden, Lazarett z.B.
Thomas Math hat geschrieben:erspart den KH einiges an Kosten
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Zivis sind im Grunde nichts anderes als billige Arbeitskräfte. Wer was anderes behauptet verkennt die Realitäten.
Thomas Math hat geschrieben:...oder wuerden die Deutschen im Konflikt auf die Haelfte ihrer wehrfaehigen Buerger verzichten ?
Sie müssten laut Verfassung, keiner darf gezwungen werden mit der Waffe in der Hand zu kämpfen (wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe :wink: ).
Hermann Wohlgschaft
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Re: Blindheit

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Die aktuelle Nr. 13 des ›Beobachters an der Elbe‹ enthält den 2. und letzten Teil des Artikels ›Das Kurländer Palais‹ von Ralf Harder. Es geht hier, wie schon im 1. Teil, um die frühkindliche Erblindung Karl Mays.

Für die Annahme, dass es sich bei dieser Erblindung nicht um eine Legende, sondern um eine Tatsache handelt, bringt Ralf Harder weitere, mir bisher unbekannte Indizien. Beispielsweise wird nachgewiesen, dass Woldemar Ludwig Grenser, der Direktor des Entbindungsinstituts und Professor der Geburtshilfe in Dresden, auch ein Experte für Augenkrankheiten, insbesondere bei Kindern, war. Mays Darstellung in ›Mein Leben und Streben‹, er sei in der frühen Kindheit von Grenser behandelt worden, ist also glaubwürdig!

Sehr beachtlich finde ich auch den Leserbrief von Gabriele Wolff, abgedruckt im besagten Heft 13, S. 47f. Frau Wolff, die Verfasserin der Monografie über Karl May und Emma Pollmer im Jb-KMG 2001, stimmt Harders Ausführungen in Sachen Blindheit ohne jede Einschränkung zu und bringt sogar noch weitere Indizien für eine tatsächliche Erblindung des kleinen Karl.
Thomas Math
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Re: Blindheit

Beitrag von Thomas Math »

Ich freue mich schon auf den Artikel.
Natuerlich ist es kein Beweis fuer Mays Blindheit,dass es einen Geburtshelfer gab,der nach damaligen recht begrenztem Wissenstand auch etwas ueber kindlichen Augenerkrankungen gewusst hat.
Es gibt keinerlei aerztliche Aufzeichnungen ueber eine diesbezuegliche Behandlung Mays.
Ich bezweifle ja nicht das er eine Augenerkrankung gehabt haben mag aber fuer Jahre blind war er nie.Da hat er wie so oft zuvor geflunkert.
Hermann Wohlgschaft
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Re: Blindheit

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Dass May "für Jahre" blind war, hat weder Ralf Harder noch Karl May behauptet. Aber das hatten wir schon. Siehe meinen Beitrag vom 12.6.2009, 7.51 Uhr, hier im Thread.

Ich wünsche allen hier im Forum ein frohes Weihnachtsfest!

Hermann Wohlgschaft
Gabriele Wolff
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Re: Blindheit

Beitrag von Gabriele Wolff »

Zu meinem sehr spontan entstandenen Leserbrief im "Beobachter an der Elbe" Nr. 13, S.47f., muß ich nachtragen, daß meine Zitate aus Band 10 (›Orangen und Datteln‹) nicht, wie dort angegeben, aus der Geschichte ›Christi Blut und Gerechtigkeit‹ stammen, sondern aus der Erzählung ›Mater Dolorosa‹. Wie mir diese Verwechslung unterlaufen konnte, kann ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen...

Ein gutes (besseres) Jahr 2010 wünscht

Gabriele Wolff
Zwockel

Re: Blindheit

Beitrag von Zwockel »

Das kann doch schon mal passieren, liebe Frau Wolff.
Als ich noch publizistisch tätig war, sind mir solche kleine Patzer durchaus auch passiert.
An dieser Stelle möchte ich noch ergänzend erwähnen, dass mir ihre literarischen Arbeiten sehr gut gefallen, nicht nur in Bezug auf Karl May.

Darf ich mir ferner die Frage erlauben, ob Sie schon "Old Shatterhand vor Gericht" ihres Kollegen Jürgern Seul gelesen haben? Wie finden Sie das Buch?
Gabriele Wolff
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Re: Blindheit

Beitrag von Gabriele Wolff »

Danke für die Blumen! Ja, natürlich liegt das Buch von Jürgen Seul sozusagen neben mir - aber ich bin noch nicht dazu gekommen, es zu lesen; eins kann vorab schon dazu gesagt werden: sein Arbeitsaufwand muß riesig gewesen sein, und wir können alle froh und glücklich sein, daß es immer noch so viele May-Freunde gibt, die dem Alten ihre eigene Dankbarkeit, die der frühen Lektüre entspringt, auf diese - unbezahlbare - Art und Weise zeigen. Sollte man zu dem Buch nicht einen neuen Thread aufmachen? Vielleicht gibt es ja schon den einen oder anderen, der ›Old Shatterhand vor Gericht‹ gelesen hat...

Mit freundlichen Grüßen,

Gabriele Wolff
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