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Erich Sello

Verfasst: 3.10.2011, 21:17
von Wolfgang Sämmer
Gerade fällt mir ein Zeitungsschnipsel in die Hände; leider ohne Angabe des Erscheinungsdatums und des Zeitungsnamens:
Justizrat Sello als Dichter. Justizrat Sello, der bekannte und jetzt im Allensteiner Prozeß wieder vielgenannte Anwalt, läßt demnächst seine Gedichte unter dem Titel „Erntetag“ im Verlage Vita erscheinen. Von Sello rührt der Ausspruch her, für den Kriminalisten sei die Seelenkunde ebenso wichtig wie die Kenntnis des Gesetzes. Es dürfte nun interessieren, die aus den Gedichten sprechende Psyche des Dichters Sello mit der des Juristen Sello zu vergleichen. Das Buch ist Friedrich Spielhagen gewidmet.
Sello, Berliner Staranwalt, vertrat Karl May im Moabiter Revisionsprozeß gegen Rudolf Lebius und sorgte dafür, daß der hartnäckigste unter Mays Gegnern endlich seinen wohlverdienten Lohn bekam und für sein böses Wort vom „geborenen Verbrecher“ in die Schranken gewiesen wurde. Sellos Satz von der Wichtigkeit der Seelenkunde für den Kriminalisten könnte auch von Karl May stammen. Im Verlornen Sohn kommt er so ähnlich dann auch tatsächlich vor. Dort heißt es: Ich bin Criminalist und als solcher auch Psycholog.