Emma May

Thomas Math
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Re: Emma May

Beitrag von Thomas Math »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Zwar habe ich in Tübingen eine Ausbildung in Gesprächstherapie (incl. Partnerberatung) absolviert, bei meiner Darstellung des Beziehungsdramas Karl May/Emma Pollmer - im Rahmen der May-Biographie - ging es aber nicht um Eheberatung, sondern um die Schilderung und Kommentierung eines sehr schwierigen Kapitels in der Lebensgeschichte Karl Mays.

Der obige Eintrag von Th. M. strotzt nur so von gröbsten Vereinfachungen und irreführenden Halbwahrheiten.
Im Ernst welche waeren das denn ?
Hermann Wohlgschaft
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Re: Emma May

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Lieber Herr Math! Dass May »seine Frau mit ihrer besten Freundin hintergangen« habe, ist eine unbewiesene Behauptung, ohne jede Grundlage; dass er »einen spiritistischen Betrug inszeniert« habe, ist zwar möglich, aber nicht erwiesen; dass er »zeitlebens gelogen« habe, ist eine maßlose Übertreibung; dass die ›Pollmer-Studie‹ ein »Beispiel von übelster Nachrede« sei, ist eine Halbwahrheit, da die ›Studie‹ sehr viel Zutreffendes enthält; und Ihre Meinung zum Thema ›Priester und Eheberatung‹ ist ein plattes Vorurteil.
Thomas Math
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Re: Emma May

Beitrag von Thomas Math »

Falscher Dr.Titel und Blindheit,er haebe alles selbst erlebt ,seine Straftaten waeren in zeitweiser geistiger Umnachtung begangen worden etc etc.
Der Mann log oft und gerne.
Ja es stimmt, es gibt keinen Beweis einer vorehelichen Affaere Mays mit Klara (wobei die scnelle Heirat nach der Scheidung schon darauf hindeutet)) aber dass er Emma unter Zuhilfenahme ihres Aberglaubens boesartig abgeschoben hat, ist Fakt.
Was die Studie angeht so mag ja sein,dass Emma ihre Schwaechen (wobei eine selbsbewusste weibliche Sexualitaet allenfalls innerhalb der katholischen Kirche eine ist) hatte, aber wie der gute May sie beschrieb, laesst auf einen schlechten Charakter des Autors nicht des Objekts schliessen.
Was ist daran ein Vorurteil ,dass ich lieber von jemandem beraten werde,der Erfahrung hat ?
Katholische Priester haben natuerlich auch hetero und homosexuelle Beziehungen aber offiziell sind sie ehelos und eine Beziehung ist keine Ehe.
Um die Auf von und Abs einer Ehe zu verstehen hilft eine theoretische Ausbildung wohl kaum,sorry.
Ich liesse mir wie gesagt von einem Klempner keinen Blindarm rausnehmen auch wenn er einen Dokumentarfilm in Bauchchirurgie angesehen haette.
Zwockel

Re: Emma May

Beitrag von Zwockel »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Lieber Herr Math! Dass May »seine Frau mit ihrer besten Freundin hintergangen« habe, ist eine unbewiesene Behauptung, ohne jede Grundlage; dass er »einen spiritistischen Betrug inszeniert« habe, ist zwar möglich, aber nicht erwiesen; dass er »zeitlebens gelogen« habe, ist eine maßlose Übertreibung; dass die ›Pollmer-Studie‹ ein »Beispiel von übelster Nachrede« sei, ist eine Halbwahrheit, da die ›Studie‹ sehr viel Zutreffendes enthält; und Ihre Meinung zum Thema ›Priester und Eheberatung‹ ist ein plattes Vorurteil.
Lesen Sie bitte in Anton Haiders Buch "Im Reiche des roten Adlers" den Artikel "Rosenkrieg am Rosengarten - Privates und allzu Privates in Südtirol" und Sie werden nicht mehr behaupten können, das Karl May seine 1. Frau schäbig hintergangen hat. Karl May präsentiert sich auf der Mendel in einer Art und Weise, die zumindest bei mir Karl May auf Dauer zu einer der unsympatischsten Menschen der Literaturgechichte gemacht hat.

Herr Math hat durchaus recht, dass Sie und eine gewisse Karl-May-Klientel May ständig in Schutz nehmen, wo es nichts in Schutz nehmen gibt. Zudem ist es Fakt, dass May verlogen und über negativste Charaktereigenschaften verfügte.
Zwockel

Re: Emma May

Beitrag von Zwockel »

Thomas Math hat geschrieben: Ja es stimmt, es gibt keinen Beweis einer vorehelichen Affaere Mays mit Klara (wobei die scnelle Heirat nach der Scheidung schon darauf hindeutet)) aber dass er Emma unter Zuhilfenahme ihres Aberglaubens boesartig abgeschoben hat, ist Fakt.
Doch Herr Math, Anton Haider weisst in seinem Buch nach, dass May mit Klara Plöhn auf der Mendel ein gemeinsames Zimmer hatte, während Emma im Nachbarzimmer wohnen mußte.

Und was sich 1901/02 in Mays Villa abgespielt bzw. abgespielt haben könnte, ist leicht zu analysieren, wenn man sich mit den Charakteren Karl Mays und Klara Plöhn auseinandersetzt.
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rodger
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Re: Emma May

Beitrag von rodger »

Zwockel hat geschrieben: Anton Haider weisst in seinem Buch nach, dass May mit Klara Plöhn auf der Mendel ein gemeinsames Zimmer hatte, während Emma im Nachbarzimmer wohnen mußte.
Haider gibt auf S. 107 ff eine Zeugenaussage Emmas vor dem Königlichen Landgericht Dresden wieder, in der sie zu Protokoll gibt, May und Klara hätten zwei nebeneinanderliegende Zimmer mit Verbindungstür bewohnt.
Zwockel

Re: Emma May

Beitrag von Zwockel »

rodger hat geschrieben:
Zwockel hat geschrieben: Anton Haider weisst in seinem Buch nach, dass May mit Klara Plöhn auf der Mendel ein gemeinsames Zimmer hatte, während Emma im Nachbarzimmer wohnen mußte.
Haider gibt auf S. 107 ff eine Zeugenaussage Emmas vor dem Königlichen Landgericht Dresden wieder, in der sie zu Protokoll gibt, May und Klara hätten zwei nebeneinanderliegende Zimmer mit Verbindungstür bewohnt.
Aha und da die Zeugenaussage von Emma Pollmer vormals May stammt, ist deren Glaubwürdigkeit anzuweifeln. Na klar doch, ist ja die Emma, gelle!!! :roll:
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rodger
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Re: Emma May

Beitrag von rodger »

Nein; interpretieren Sie (alle ...) doch nicht immer so grob nach ureigenem [Verständnis-]Muster ... ich wollte lediglich Ihre Aussage etwas präzisieren.
Hermann Wohlgschaft
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Re: Emma May

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Emmas »Schwächen« beschränkten sich doch nicht auf »selbstbewusste weibliche Sexualität« (die ich ihr ja keineswegs verüble). Da gab es noch ganz andere Sachen!!!

Was ich über Partnerprobleme weiß, geht nicht primär auf die theoretische Ausbildung zurück, sondern auf hunderte und tausende Gespräche, die ich mit Betroffenen geführt habe. Sie dürfen mir glauben, Herr Math, von Ehe und Partnerschaft verstehe ich mindestens so viel wie Sie (vielleicht sogar wesentlich mehr als Sie).

Herr Math, es passiert Ihnen immer wieder, dass Sie Hypothesen (z. B. dass die frühkindliche Erblindung Mays oder die psychische Erkrankung während der Straftäterzeit eine »Lüge« des Autors sei) als erwiesene Fakten hinstellen.

Herr Zwockel, dass Sie May nicht mögen, bleibt Ihnen doch völlig unbenommen. Aber Ihre Beschuldigungen gegen May sind voreingenommen und unqualifiziert. Was ist denn z. B. so schlimm daran, wenn May und Klara auf der Mendel - zu einem Zeitpunkt, da die Ehe mit Emma schon völlig kaputt (und wohl auch schon offiziell geschieden) war - ein gemeinsames Zimmer hatten?
Hermann Wohlgschaft
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Re: Emma May

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Mein obiger Eintrag hat sich mit den letzten drei Einträgen (von rodger und Zwockel) überschnitten. Das ändert aber nichts.
Zwockel

Re: Emma May

Beitrag von Zwockel »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Herr Zwockel, dass Sie May nicht mögen, bleibt Ihnen doch völlig unbenommen. Aber Ihre Beschuldigungen gegen May sind voreingenommen und unqualifiziert. Was ist denn z. B. so schlimm daran, wenn May und Klara auf der Mendel - zu einem Zeitpunkt, da die Ehe mit Emma schon völlig kaputt (und wohl auch schon offiziell geschieden) war - ein gemeinsames Zimmer hatten?
Nein, Herr Wohlgschaft, auf der Mendel im Spätsommer 1902 waren May und seine Frau Emma keineswegs geschieden. Emma mußte ja auf der Mendel verbleiben, bis dann die Scheidung eingereicht und im Februar 1903 vollzogen wurde.

Gerade diese ganze Scheidungsangelegenheit zeigt May charakterlich und mental im schlechtestem Lichte.

Seltsam auch von Ihnen, Herr Wohlgschaft, dass ein User, der wie ich über May die Wahrheit schreibt als voreingenommen und unqualifiziert gilt. Schlimme Auffassung ihrerseits.
Hermann Wohlgschaft
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Re: Emma May

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

O.k., dann waren May und Emma noch nicht offiziell geschieden, aber ihre Ehe war schon längst zerrüttet. Das gemeinsame Zimmer mit Klara (oder vielmehr die benachbarten Zimmer mit Durchgangstür) beweist im übrigen gar nichts - ganz abgesehen davon, dass es sich um eine, möglicherweise unzutreffende, Zeugenaussage handelt.

Sie schreiben »die Wahrheit« über May, Herr Zwockel? Das sehe ich anders: Sie geben Ihre subjektiven (m. E. missgünstigen) Interpretationen zum besten.
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rodger
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Re: Emma May

Beitrag von rodger »

Die Angelegenheit hat gelegentlich auch einen gewissen Unterhaltungswert,

(May über einen Aufenthalt zu dritt im Hotel Leinefelder in München:)

[…] indem sie die freche Behauptung aufstellte, daß wir mit einander Ehebruch trieben. Wir Beide! Ich, der ich so nahe am Tode stand, daß ich schon nicht mehr laut reden konnte, sondern nur noch halb hörbar hauchte! („Studie“, S. 921)

(über den Mendel-Aufenthalt:)

Sie behauptete, sie wisse, daß wir mit einander geschlafen hätten, denn sie habe gehört, daß ich mit einem lauten »Hurrah!« zu Frau Plöhn in das Bett gesprungen sei. Um Gotteswillen! („Studie“, S. 926)
Zwockel

Re: Emma May

Beitrag von Zwockel »

rodger hat geschrieben:(über den Mendel-Aufenthalt:)

Sie behauptete, sie wisse, daß wir mit einander geschlafen hätten, denn sie habe gehört, daß ich mit einem lauten »Hurrah!« zu Frau Plöhn in das Bett gesprungen sei. Um Gotteswillen! („Studie“, S. 926)
Da sind wir wieder beim Punkt angelangt. Die Zeugenaussage von Emma wird in ihrem Wahrheitsgehalt angezweifelt, während Karl May gerade in seiner "Pollmer-Studie" die Wahrheit geschrieben haben soll. Genau das wird von mir aber angezeifelt. Emma Pollmer war doch diesen beiden Intriganten nicht gewachsen. Diese arme und bemitleindeswerte Frau.

Sie ist ja auch seelisch daran zugrundegegangen und bereits 1917 unter erbarmungswürdigen Umständen gestorben. Arme Frau.
Thomas Math
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Re: Emma May

Beitrag von Thomas Math »

Ich habe keine Beweise, was Mays angeblich jahrelange Blindheit und seine kurzeitige geistige Umnachtung angeht aber das ist so unwahrscheinlich wie unglaubwuerdig.
Hinzu kommt das May nachweislich seine Biografie beschoenigt und oft gelogen hat,da scheint es schon viel wahrscheinlicher dass seine Aussagen ueber seine Blindheit (wobei ich eine sehr kurze Episode nicht ausschliessen will) und seine kriminellen Eskapaden genauso gelogen waren.Wer einmal luegt dem glaubt man nicht ... (ein schoenes dt.Sprichwort).
Wobei wie gesagt bestimmte Aussagen zum fruehen May so unwahrscheinlich klingen,dass ich sie auch nicht geglaubt haette, wenn er zeitlebens ein aufrichtiger Mann gewesen waere.Aber dann haette ich vermutet,dass ihm die Erinnerung einen Streich spielte,so glaube ich dass er bewusst log.

Ob May mit Emma und Klara nacheinander,gleichzeitig oder in welcher Reihenfolge auch immer Sex hatte,ist fuer mich egal.Aber wie er Emma vor/waehrend und nach der Scheidung behandelt hatte ,wirft ein schlechtes Licht auf den echten Charakter Mays.
Das der alte May eine Juengerin statt einer selbstbewussten Frau wollte ist auch nicht gerade bewunderswert,aber das ist ein anderes Thema.

Ach Herr Wohlgschaft ich masse mir nicht an ein Eheberater zu sein,da halte ich es mit "the best marriage counseling is a prenuptial agreement".

Ich gebe auch gerne zu,dass ich katholischen Priestern Kompetenz in Dingen wie consensual Sex,Ehe etc komplett abspreche.Ich hoere auch gerne meinem Klempner zu wenn er mir erklaert ,wie er die Warmwasser Fussbodenheizung installiert,aber trotzdem werde ich nie eine selbst installieren.
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