Max Felde

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Gast

Max Felde

Beitrag von Gast »

Max Felde, der mit bürgerliche Namen Johannes Kaltenboeck hieß, veröffentlichte zu Anfang des 20. Jahrunderts viele Jugendbücher, die der Abenteuerliteratur zugerechnet werden können.
Auch in der "Kamerad-Bibliothek" die 1899 mit Karl Mays "Der schwarze Mustang" eröffnet wurde, erschienen einige Bände von Max Felde, wie

"Andy, der Rifleman" (1901)
"Villa Biberheim" (1903)
"Das Gold vom Sacramento" (1917)

aber auch patriotische Werke

"1914-1915. Denkwürdige Kriegserlebnisse" (1915)
"Mit vereinten Kräften" (1916).

Trotz intensiver Recherchen konnte ich bisher noch keine biographische Angaben zu Max Felde finden.
Wer weiß da näheres und kann mir weiterhelfen?

Viele Grüße
Kurt Altherr
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sven.becker.kiel
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zu Johannes Kaltenboeck

Beitrag von sven.becker.kiel »

Hallo Kurt,

hier noch ein paar Ergänzungen zu Johannes Kaltenboeck:

Er war Herausgeber der Jahrgänge 13 (1898) - 25 (1911)
von "Der gute Kamerad".

Einige Werke unter dem Pseudonym "Max Felde"
- Der Sohn der Wälder.
- Addy der Rifleman.
- Villa Bi(e)berheim. Ernste und heitere Jagderlebnisse an den kanadischen Seen.
- Spuren am Colorado.Erzählung aus der Endzeit der amerikanischen Kolonisation.
-Der Arrapahu/Der Urraphu. Eine Erzählung aus der Zeit der Indianerkriege.
- Abd Ur Rahman der Muzlime. Eine Erzählung aus den letzten Tagen von Granada
- Das Gold von/vom Sacramento.
- Das Astoria-Abenteuer. Nach zeitgenössischen Aufzeichnungen von Washington Irvings erzählt.
- Mit vereinten Kräften. Neue Heldenstücke unsrer Feldgrauen.

Ein Werke unter dem Pseudonym "Andries van Straaden"
- Der Depeschenreiter. Erzählung aus dem Heldenkampf der Buren.

Viel ist das nicht, aber ich werde am Ball bleiben.

Gruß in die Hofholzallee

Sven
Thomas Schwettmann

Beitrag von Thomas Schwettmann »

Hallo Kurt, hallo Sven!

Bliebe erst einmal zu fragen, ob ihr mit den Informationen im Lexikon der Reise- und Abenteuerliteratur (Meitingen, 1988 ff., Corian) vertraut seid oder nicht. Denn da gibt es natürlich schon ein paar biographische Daten. Danach liegen freilich die ersten 40 Lebensjahre des am 29. Juni 1853 in Bozen/Österreich geborenen Kaltenboeck praktisch im Dunklen, ebenso sein Schicksal ab 1918. Zwar wird abschließend die Vermutung geäußert, er könnte 1920 gestorben sein, irgendeine Quelle wird für diese Hypothese allerdings nicht genannt.

Im Zusammenhang mit Karl May ist vielleicht noch interessant, daß 'Der Arrapahu' wohl recht deutlich beim 'schwarzen Mustang' abgekupfert wurde, auch ist dieses das einzige Buch, welches auflagemäßig über die zwanziger Jahre hinaus gekommen ist. Die Ausgabe von 1939 (mit Bildern von Willy Planck) wurde dann aber im Sinne des Nationalsozialismus bearbeitet, die man nach dem 2. Weltkrieg dann wohl lieber nicht so belassen wollte. Deshalb kam zunächst 1951 eine erste 'Neuausgabe' heraus, die dann schließlich noch 1958 von Fritz Helke in die 'Spuren am Colorado' verwandelt wurde. Neben dem Kamerad-Hauszeichner Zweigle haben übrigens auch die 'Karl-May-Illustratoren' A. Wald, Fritz & Claus Bergen einige Erzählungen von Felde bebildert.

Der zwielichtige Arrapahu richtet sich - im Gegensatz zum 'schwarzen Mustang' - übrigens am Schluß selbst, indem er freiwillig in den Abgrund springt. Bekanntlich haben Mays Bearbeiter - - - Karl May Bücher - natürlich aus dem Karl May-Verlag - - - da etwas nachgeholfen, als es darum ging, den bösen 'Mustang' von der Felskante zu schubsen und ihn schmecken zu lassen, daß so ein Sturz in die Tiefe, wenn nicht vielleicht für jeden 'das Höchste der Gefühle', so aber doch das letzte aller Gefühle ist.

Viele Grüße,
Thomas
Zuletzt geändert von Thomas Schwettmann am 21.10.2004, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Thomas,

vielen Dank für deine Mühe. Das ist ja schon etwas.

Das Sammelwerk aus dem Corian-Verlag besitze ich leider nicht, sondern habe mir lediglich einige Sachen über Robert Kraft, Franz Treller usw. kopieren lassen.

Lese zur Zeit von Max Felde "Das Gold am Sacramento" (1917). Die Lektüre sagt mir eigentlich zu, ein frisch und froh geschriebenes Büchlein, viel spannender als die Werke von Möllhausen, wo doch der eine wie der andere Roman eher ermüden. Aber da sind wir wieder bei der Geschmackssache.

Viele Grüße
Kurt
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