Fanna und Thala

FritzR
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Fanna und Thala

Beitrag von FritzR »

sind zwei Pflanzen.

Die Fanna wohl eine Schwimmpflanze. Die Thala vermutlich ein Baum.

Beide erscheinen in der Juweleninsel im Gedicht "Es treibt die Fanna heimatlos".

Sind diese beiden Pflanzen identifizierbar?

Gruß Fritz
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sven.becker.kiel
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von sven.becker.kiel »

Hallo Fritz,

bei "Thala" handelt es ſich um einen Schreibfehler:

Im Liede (Seite 311) heißt es richtig:
"Es treibt die Fanna heimathslos
Auf der bewegten Fluth,
Wenn auf dem See gigantiſch groß
Der Talha Schatten ruht."

Der Baum heißt (arab.) talha, botaniſch: acacia ſtenocarpa hochſtetteri.

Beſte Grüße

Sven
Zuletzt geändert von sven.becker.kiel am 20.10.2008, 12:28, insgesamt 3-mal geändert.
FritzR
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von FritzR »

Vielen Dank, Frau Florstedt und auch Herr Becker. :)
Nun frage ich mich aber, warum ich bei meinen Suchen mit diversen Suchmaschinen die von Ihnen genannten Seiten nicht angezeigt bekam. :?:

Beste Grüße
Fritz
FritzR
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von FritzR »

Nachdem ich nun mir die Links angesehen habe, bin ich bei der Falha zufrieden gestellt.

Bei der Fanna wüsste ich aber noch zu gern, welche reale Pflanze damit gemeint ist.

Verzeihen Sie, dass ich insistiere.

Gruß Fritz
JennyFlorstedt
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von JennyFlorstedt »

k.A.
Suchmaschinen sind mitunter eigenartig. ;)

Beim Fanna-Artikel gibt es auch nur eine Übersicht über die Erwähnungen. Offenbar ist das Geheimnis bisher nicht gelüftet worden.

Jenny
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Dernen
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von Dernen »

Über die Fanna gibt es in den "Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft" Nr. 104, Seite 40 ff etwas zu lesen:

http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... /index.htm

Dort wird angenommen, daß May den Ausdruck aus einem Werk über den Afrikaforscher Eduard Vogel haben könnte, in dem die Fanna als eine Pistie (Pistia Stratiotes) bezeichnet wird:

Wagner , Hermann (Bearb.):
Ed. Vogel, der Afrika-Reisende. Schilderung der Reisen und Entdeckungen des Dr. Eduard Vogel in Central-Afrika, in der großen Wüste, in den Ländern des Sudan (am Tsad-See, in Mußgo, Tubori, Mandara, Sinder, Bautschi u.s.w.). Nebst einem Lebensabriß des Reisenden. Nach den Originalquellen bearbeitet von Herrmann Wagner. [Malerische Feierstunden. Das Buch der Reisen und Entdeckungen. Neue illustrierte Bibliothek der Länder- und Völkerkunde zur Erweiterung der Kenntniß der Fremde. Herausgegeben unter Mitwirkung mehrerer Geographen und Schulmänner von Herrman Wagner. Afrika II.] Erstauflage. Leipzig, Verlag von Otto Spamer, 1860.

Grüße
Rolf Dernen
JennyFlorstedt
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von JennyFlorstedt »

Danke. Im Wiki ergänzt.

Zumindest Eduard Vogel hatte schon einen Eintrag. ;) (http://141.30.89.80/~thomas/wiki/index.php/Eduard_Vogel)

Edit: Und Heirnich Barth auch: http://141.30.89.80/~thomas/wiki/index. ... rich_Barth

Für Ergänzungen bin ich immer dankbar.
Zuletzt geändert von JennyFlorstedt am 21.10.2008, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
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sven.becker.kiel
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von sven.becker.kiel »

Volltreffer, Rolf:

in der frz. Ausgabe der
"Voyages et découvertes dans l'Afrique Septentrionale et Centrale"
von Dr. Heinrich Barth, erschienen 1860, heißt es auf Seite 143:
seite143.jpg
seite143.jpg (200.52 KiB) 14169 mal betrachtet
Sinngemäß: "An der Wasseroberfläche wiegt sich eine weitere Wasserpflanze: die Pistia Stratiotes, von den Eingeborenen - denke ich - 'Die umherirrende Fanna' genannt. Fanna ist ein Frauenname in der Kanorisprache."

Zu Beginn der Seite ist auch von "docteur Vogel" (i. e. Dr. Eduard Vogel) die Rede, ich bin aber nicht so fit im Frz., dass ich entscheiden könnte, ob dieser hier zitiert oder nur erwähnt wird.

Beste Grüße

Sven
Sandhofer
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von Sandhofer »

sven.becker.kiel hat geschrieben:Zu Beginn der Seite ist auch von "docteur Vogel" (i. e. Dr. Eduard Vogel) die Rede, ich bin aber nicht so fit im Frz., dass ich entscheiden könnte, ob dieser hier zitiert oder nur erwähnt wird.
Er wird zitiert bzw. eine Schlussfolgerung von ihm wird angeführt. Allerdings nicht zur Fanna, wenn ich das recht sehe (der Satz ist ja nur halb).
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sven.becker.kiel
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von sven.becker.kiel »

Hallo Sandhofer,

den letzten Absatz der Seite 142 hole gerne nach:
seite142.JPG
seite142.JPG (60.06 KiB) 14090 mal betrachtet
Beste Grüße

Sven
Sandhofer
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von Sandhofer »

Nein, es scheint um was anderes zu gehen ... :wink:
FritzR
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von FritzR »

FritzR hat geschrieben:Sind diese beiden Pflanzen identifizierbar?
Vielen Dank an alle Mitschreiber!

Ich bin ganz offensichtlich viel zu spät auf diese Forum hier gestoßen, denn alle meine Fragen zu Karl May, die ich seit dreißig oder vierzig Jahren mit mir rumtrage, sind längst beantwortet. Nur, ich wusste und weiß es nicht. Und damals gab es weder die KMG noch das Internetz, das so viele Informationen bereitstellt.

Ich konnte inzwischen Longfellows Hiawatha runterladen, hab auch einige Stellen daraus eingedeutscht. Als ich in den Siebezigern in einer Buchhandlung nach dem Werk fragte - in deutscher Phonetik natürlich , - wusste man dort nicht einmal, dass es das gab.

So bitte ich um Verständnis, wenn ich weiter Fragen stelle, die für alte Häsinnen und Hasen längst schon olle Kamellen sind.

Erst seit einer Sendung des hiesigen Lokalsenders, in der Herr Wohlgschaft und seine Biografie vorgestellt wurden, befasse ich mich wieder intensiver mit KM. Fast zwanzig Jahre geschah dies nur seine Bücher wiederlesend.

Jetzt fühle ich mich nicht in der Lage, die unendlich vielen neuen Informationen zu erfassen, zu ordnen und zu verdauen.

Aber ich bemühe mich. Nach den vielen Einzelheiten frage ich hauptsächlich, um die Gewissheit zu erlangen, dass May kein reiner Phantast, sondern ein - oft jedenfalls - sauber recherchierender Autor und einen Kopf, der mit vielem Wissen gefüllt war, hatte.

Nochmals herzlichen Dank und freundliche Grüße
Fritz
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rodger
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Re: Fanna und Thala

Beitrag von rodger »

1975 sagte ein Herr namens Krückeberg in Hannover zu mir wörtlich, dies und das (was mir wichtig schien) betreibe man „mit einem großen Zeitaufwand nebenbei“ (ist egal worum es ging, mir geht’s um die schöne Formulierung). Das fiel mir soeben ein, weil es sehr schön passt. Genau so ist das bei Karl May m.E. mit dem Recherchieren und dem Wissen. Letzten Endes zu vernachlässigendes Beiwerk. Ihm ging es um andere Dinge.

(Mit ollen Kamellen habe ich persönlich übrigens keinerlei Problem (im Gegenteil, ich rede auch zum hundertsten Mal gerne über die gleichen Dinge, wenn sie mich interessieren), nur mit langweiligen oder belanglosen Kamellen. Wobei das natürlich individuell sehr verschieden ist, wer was wie findet, schon klar.)

Aber Wohlgschaft ist ein guter Ansatz oder auch Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit Karl May. Da gehen wir nun ganz konform.

:wink:
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