nur mal "laut" gedacht

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Rene Grießbach
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nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Rene Grießbach »

Ich hab mir mal wieder, nach längerer Zeit, "Die Liebe des Ulanen" vorgenommen. Und wie schon vor einigen Jahren, als ich den Roman das letzte mal zwischen den Fingern hatte, stelle ich mir so nebenbei vor, wie interessant es doch eigentlich sein müsste (oder zumindest ... könnte), wenn sich mal ein Produzent an die Verfilmung dieses Stoffes machen würde. Lohnenswert wäre es doch sicher, denke ich zumindest, grad zu Zeiten, wo wieder des öfteren über neue May-Verfilmungen diskutiert wird und das zumindest auf Zeichentrickebene sogar realisiert wird :-)
Aber als Spielfilm die bekanntesten Romane umzusetzen, halte ich sowieso für riskant. Da nach wie vor der Filmbetrachter die Gesichter der 60er Jahre als Maßstab nimmt.
Warum eigentlich also nicht einfach mal mit ´nem etwas weniger bekannten Stoff (das bezieht sich natürlich auf die nicht so eingefleischten May-Freunde) den Versuch wagen (freilich erst nach der derzeitigen Wirtschaftskrise ... :mrgreen: )
markus
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von markus »

Gute Idee. Ja sicher, bin schon lange der Meinung es müßte wieder mal May verfilmt werden. Warum sollte er nicht verfilmbar sein? Habe grad "Old Surehand III" hinter mir und kann nur sagen, perfekt, mehr May geht fast nicht mehr. Er hat alles was ein Karl-May-Roman braucht, nicht nur primär Abenteuer, auch leichten Spätwerkcharakter. Man könnte, wenn man ihn nur annähernd nah am Roman verfilmen würde, May von einer ganz anderen Seite kennenlernen, d.h. die die ihn von den Büchern her kaum oder gar nicht kennen, sondern nur die Filme der 60er im Kopfe haben, den anderen brauch ich ja nichts zu sagen.

Aber wie Rene schon sagte, die bekannten Romane sind riskant zu verfilmen (die unbekannten aber erst recht, eben weil sie unbekannt sind). Winnetou ist immer Pierre Brice und Old Shatterhand Lex Barker. Man hätte nur eine Chance wenn man sie möglichst Werkgetreu verfilmt mit relativ unbekannten Schauspielern, am besten als TV-Serie damit man viel Stoff reinkriegt(vermutlich auf arte), ohne große Effekthascherei, ruhig, leise, mit Musik a la "Der mit dem Wolf tanzt", vieleicht noch daß Karl May/Old Shatterhand (habe "Winnetou I" grad im Hinterstübchen :lol: ) als Erzähler im Hintergrund wirkt, möglichst Mays Text Wort für Wort spricht, glaube dann wären die meisten mehr als zufrieden wenn sowas bewerkstelligt würde. Also praktisch sowas wie ein Hörspiel oder Hörbuch mit bewegten Bildern. Keine Ahnung ob sowas funktionieren würde. Aber May-näher gehts wohl kaum.

"Die Liebe des Ulanen" wäre sicher kein schlechter Stoff zum Film. Historisches mit fiktivem vereint funktioniert meist, siehe z.B. Fackeln im Sturm.
Ich fange grad zum erstenmal den "Verlorenen Sohn" an. Wäre auch ein guter Stoff. Teilweise ist er ja schon mit dem "Buschgespenst" verfilmt, der ja gut sein soll, ich aber noch nicht kenne. Vieleicht bald.

:)
Rene Grießbach
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Rene Grießbach »

Ach ja, "Das Buschgespenst".
Ein toller Film, der (meines Wissens) nur schon ewig nicht mehr kam.
Bin heute noch froh darüber, dass ich den irgendwann in den 90ern auf Video aufgenommen habe und, grad noch rechtzeitig, ihn mir auf DVD brennen ließ. (geht jetzt auch nicht mehr, weil der Kumpel, der mirs brannte, mittlerweile die Möglichkeit nicht mehr hat, und ich auch nich...)
Bildqualität ist zwar nicht sooo gut, aber dafür hab ich ihn.
Ich frage mich nur, warum eigentlich keine der entsprechenden Firmen auf die Idee kommt, auch diesen Film - oder auch die zweite DDR-Verfilmung "Präriejäger in Mexiko" - als hochwertige DVD auf den Markt zu bringen. Abnehmer gäbe es sicher genügend.

Übrigens, falls jemand die "Präriejäger" UND die Doppelproduktion "Der Schatz der Azteken"/"Die Pyramide des Sonnengottes" kennt, wie findet ihr die beiden im Vergleich?
Ich meine nur, sie sind ja beide nach Teilen des Waldröschenromans verfilmt. Aber trotzdem liegen meiner Meinung nach qualitativ Welten zwischen beiden.
Zugunsten der DDR-Verfilmung (trotz auch hier vorhandener Schwächen) da diese sich auch hier relativ nah an die Vorlage hielt.
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

markus hat geschrieben: "Verlorenen Sohn" [...] Wäre auch ein guter Stoff.
Ggf. leicht modernisiert, damit die Chance besteht, daß der eine oder andere merkt: das ist nicht irgendein abstruser Kitsch von Anno Tobak, der mit uns nichts zu tun hat, sondern ein zeitloses Werk, das Dinge schildert, die sich im Wesentlichen nie geändert haben ...

Der Fürst von Befour als im Ausland zu Milliarden gekommener und daher mit entsprechend Macht ausgestatteter Self[made]man, Franz von Helfenstein als Boss eines wirtschaftlich verflochtenen Gangstersyndikates ... viel braucht man gar nicht verändern. Not & Elend, Ausbeutung, Zuhälterei, Menschenhandel, Kindesmißhandlung mit Todesfolge, Korruption auch im Bereich der 'Kunst', beliebig manipulierende Medien, Wegsperren Gesunder in die Psychiatrie, Spielsucht, Alkoholismus, Vernichten wirtschaftlicher Existenzen, Justizwillkür usw. usf. (um einige wesentliche enthaltene Themen zu nennen) gibt's alles heut' noch ...
Thomas Math
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben: Wegsperren Gesunder in die Psychiatrie, gibt's alles heut' noch ...
Wohl eher in einer Traumwelt oder ?
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

Wer von uns beiden der Träumer ist, das können wir noch mal dahingestellt sein lassen ...

:lol:

:wink:
Thomas Math
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Thomas Math »

Ich meinte eher in einer Alptraumwelt
markus
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von markus »

"I have a dream"

:D
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

"Was träumst du eigentlich nachts" ist auch ein schöner Spruch ...

Wenn der Thomas Math die Welt erklärt, denk' ich manchmal an mein erstes Schulbuch, 1. Klasse Grundschule. "Da ist Heiner. Heiner ist da" fing das an. So in dem Stil ... Wie das Essen bei Loriot. Sehr übersichtlich.

:lol:

:wink:
Thomas Math
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben:"Was träumst du eigentlich nachts" ist auch ein schöner Spruch ...

Wenn der Thomas Math die Welt erklärt, denk' ich manchmal an mein erstes Schulbuch, 1. Klasse Grundschule. "Da ist Heiner. Heiner ist da" fing das an. So in dem Stil ... Wie das Essen bei Loriot. Sehr übersichtlich.

:lol:

:wink:
Das siehst Du mal was jahrelange akademisch- naturwissenschaftliche Weiterbildung hervorbringen.
Aber auch der Autodidakt der felsenfest an Homeopathy und an die Verderbheit der modernen Industriegesellschaft glaubt, hat einen gewissen Charme.
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Das siehst Du mal was jahrelange akademisch- naturwissenschaftliche Weiterbildung hervorbringen.
Aber auch der Autodidakt der felsenfest an Homeopathy und an die Verderbheit der modernen Industriegesellschaft glaubt, hat einen gewissen Charme.
Das freut mich zu hören. So ergänzen wir uns gegenseitig.

:lol:

:wink:

(Da man jetzt vor heute nachmittag hier nichts mehr von mir hören resp. lesen wird: Ich bin nicht vor lauter sonstwas tot vom Stuhl gefallen, tödlich beleidigt oder so etwas, sondern ich fahr' jetzt frühstücken. Lachsfischen in Alaska ist nicht so mein Ding, aber Frühstücken in Ludwigshafen ist auch was Schönes. :wink: )
markus
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:Lachsfischen in Alaska ist nicht so mein Ding, aber Frühstücken in Ludwigshafen ist auch was Schönes.
Das Glück liegt in den kleinen Dingen :wink: .
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

So'sts.

:wink:
Thomas Math
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von Thomas Math »

rodger hat geschrieben: Lachsfischen in Alaska ist nicht so mein Ding, aber Frühstücken in Ludwigshafen ist auch was Schönes. :wink: )
Dont knock it before you tried it,Das Fischen an sich ist manchmal wirklich langweilig ausser wenn man sich in die H. macht, weil am anderen Flussufer ein Grizzly auftaucht.
Was ist denn an einem Fruehstueck in Ludwigshafen besser als in Mannheim.
Im uebrigen liebe ich das deutsche Fruehstueck,einer der Gruende D regelmaessig zu besuchen.Schade das sich frischer Lachs nicht gut haelt ,ansonsten wuerde ich einen mitbringen.
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rodger
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Re: nur mal "laut" gedacht

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben: Dont knock it before you tried it, Das Fischen an sich ist manchmal wirklich langweilig
I don't knock on it; ich wollte der Angelegenheit ihre Meriten keineswegs absprechen; daß die vermutlich sehr reizvoll sein kann, davon hat mich seinerzeit bereits E. Hemingway überzeugt (per Kurzgeschichte; ich glaube es war "Großer doppelherziger Strom", bin gerade zu faul zum Nachgucken). "Ist nicht mein Ding" sollte eher heißen, da ich weder fliege noch fische (räusper) und solche Fern-Trips meinen Etat darüberhinaus sozusagen stark fordern würden (vielleicht lieber mal wieder ins Allgäu ...), begnüge ich mich mit Frühstücken in Ludwigshafen, das ist auch schön. :wink:
Thomas Math hat geschrieben: ausser wenn man sich in die H. macht, weil am anderen Flussufer ein Grizzly auftaucht.
Dazu fällt mir ein Witz ein, "Der Bär lief direkt auf mich zu, aber dann rutschte er aus und fiel in die Schlucht" - "Also ich an Ihrer Stelle hätte mir ja in die Hosen gemacht ..." - "Ja was meinen Sie worauf der Bär ausgerutscht ist ..."
Thomas Math hat geschrieben: Was ist denn an einem Fruehstueck in Ludwigshafen besser als in Mannheim
Wir haben da ein Lokal entdeckt, in dem man sehr gut und sehr preiswert sozusagen stundenlang frühstücken kann. Ludwigshafen ist nur über den Fluss, mit dem Fahrrad von unserer Wohnung 20 Minuten. (Sowas halte ich persönlich übrigens für reizvoller als in die Karibik zu jetten oder sonstwas für Gschaftlhuberei zu betreiben, siehe letzter Beitrag von Markus in diesem Thread, aber diesbezüglich können die Ansichten freilich auseinandergehen ...)
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