Bescherung war
Verfasst: 29.12.2015, 16:45
Guten Tag, ihr Bewohner von Kamageistan, ich bin der Rupprich! Das Christkind boykottierte euer Land und sendete mich an seiner Stelle, Rupprecht den Strengen. Jedes Land ist den Herrscher wert, den es gewählt hat, das gilt auch für euch, genauer gesagt: den Herrscher und seine Minister. Ihr habt den Knappen Johannes von Zeilingen wiedergewählt, ob euch nichts anderes übrig blieb oder ob ihr keinen anderen wolltet, ist vor dem Götzen Statistik, vom Knappen Johannes so gern bemüht, schiere Nebensache. Hättet ihr zwischen den Zeilen lesen können oder Fürst Udo von Lippertingen, dem Herrn des Sackes mit den zwei Löchern, richtig zuhören wollen, so wäre euer Versammlungssaal erzittert nicht vom Beifall, sondern dem Rufe Erzürnter wie bei der zehnten abstiegsreifen Vorstellung des FV Zeilingen: „Trainer raus!“
Adam Ries selig bat mich, euch das Rechnen auf der Linie zu offerieren, der Rechenmeister, der große Deutsche. Das tue ich und gebe dem Knappen und dem Fürsten zugleich die Rute zu spüren. Dafür verwandelte ich mich in Hadschi Halef Omar mit seiner Kurbatsch, den Liebhaber der Bastonnade, und sie vernahmen meine Rede:
O Knappe Johannes, O Fürst Udo, O ihr anderen Scheiks des großen Landes Kamageistan, besser genannt Verplemperistan, lang ist die Liste eurer Sünden und auch der Strafen! O Trauer, O Elend, O Erschrecken! Höher als der Mount Everest ist euer Monte Scherbelino, der Dschebel Jahrbuch, mit schier unersteigbaren zwanzigtausend, zu bewältigen von keinem Sisyphus vor in hundert Jahren, könnt ihr wie erklärt gerade 200 pro Jahr verkaufen. Nur 8000 Euro kommen daraus in die Hände der Unterführer, und wieviel davon nimmt der Staat und wieviel bleibt in euren Händen? O Sieb, O Jammer, O Ungemach! Von manchen Unterdschebeln habt ihr gar tausend zu bewältigen?! Emir Hadschi Adam Ries Ben Annaberg Ibn Erfurt Ibn Staffelstein hat mir den ehrenvollen Auftrag gegeben, euch das Rechnen auf der Linien zu zeigen, in eurer Sprache: online. Wie wollt ihr denn verkaufen, wenn auf eurer Homepage keine Preise stehen? Soll der Interessierte vor dem Kaufe erst Bürger eures Staates geworden sein? Nicht einmal einen Laden auf der Linie habt ihr wie tausende andere nicht immer ehrbare Kaufleute, und kein Reklameschild an eurem Laden! Nun ruft Fürst Udo im Tone eines Bettlers den Bürgern eures Landes zu, sie mögen doch dringend ein Dritt- oder Viertjahrbuch kaufen! O Elend, O Pein, O Blamage!
Noch trauriger werde ich, lese ich die anderen Zahlen, die Fürst Udo zu verkünden wagte, und in welch Skelett eines alten abgenagten Huhnes er seine Zeilen steckte! Wisset, ich bin Scheik in der großen Versammlung der Scheiks der Schammar, und wir legen unseren Stammesmitgliedern immer Rechnung en détail und verstecken die Wahrheit nicht hinter Hühnerknochen! Fast ein Kleinverlag seid ihr mit eurem Programm der nicht immer weisen Kitabi in unendlich vielen Sparten! O Beiträge, O Spenden, O Verkaufserlöse! Welch Menge von Wörtern für wenig Zahlen! Welch Dezimierung des Stammesvermögens von früher 165000 Euto auf 96000 Euro! Welch traurige Bilanz beim Verkaufen! Fast 191000 Euro Einnahmen, davon, O Jammer, O Trübsal, O Pein, nur 23000 Euro in zwei Jahren aus verkauften Büchern! Welch vieles Geld, eingenommen durch Spenden! Und dazu 86000 Euro eingenommen aus den Zwangsabgaben der Stammesmitglieder!
Doch nun laßt uns zum Fenster treten und nach draußen sehen! O Schreck, O Entsetzen, O Marter! 231000 Euro ausgegeben, 59000 für zwei Jahrbücher, 44000 für je 8 Mitteilungen und Nachrichten, 26000 für Tagungen, 13500 für einen Pressespiegel, gekündigt vor Berichtszeitraum, 13000 für ein Darlehen. Und Sonstiges, O Reisekosten, O Mieten, O Software! 76000 von 231000 Euro, das sind nach Adam Ries fast ein Drittel der Ausgaben! O Mitarbeiterkreistreffen, O Steuerberatergebühren, O Verpackungsverordnung! Mein Sihdi hat mir gesagt, daß die Mitteilungen je 68 Seiten haben und die Nachrichten je 64! Unsere Versammlung der Scheiks begnügt sich im Quartal, um das Geld des Stammes nicht zu verplempern, mit acht bis zwölf Seiten, und wir verweisen viel auf die Homepage. Papier ist teuer geworden, die Kosten für das Drucken, das Reisen, die Buchhaltungssoftware und das Anmieten von Raum für 20000 Jahrbücher sind immens. So habt ihr denn mit eurer Trauer die anwesenden Bürger so gerührt, daß sie beschlossen, die Zwangsabgabe von 26 auf 36 Euro im Jahre zu erhöhen, doch anderwärts in euren Nachrichten steht, daß bislang die Mitglieder bei der Jahreszahlung gern von 26 Euro freiwillig auf bis zu 40 erhöhten. Was sie bis jetzt gern und freiwillig taten, nämlich mehr geben, wird ihnen nun zum Zwang. O Mißverstand, O Absolutismus, O Trugschluß! Welch Unterschied, ob die Mitglieder mehr Geld freiwillig oder erzwungen geben! Ihr sagt, sie haben es zu haben, ich meine, sie werden es nicht mehr haben wollen! In zwei Quartalen 2015 haben die Spender 24000 Euro gegeben, nach eurem 32-Euro-Vorschlag jedoch nur noch 1900 Euro im dritten Quartal. Muß das euch nicht zu denken geben? Wäre das Einsparen von Druckkosten durch Jahrbuchauflagensenkung, KMG-Nachrichtenverschmälerung und die Einführung eines Onlineshops nicht finanzenschonender gewesen? Und auch von meinem Freund, dem Blauroten Methusalem, habe ich Grüße an die Ulema auszurichten. O Professores, O Doctores, O Studiosi, höret: Keine Schlagende Verbindung erlaubt ihren Mitgliedern, wie seitens des Alim Ritter Schmatz-von-der-anderen-Seite geschehen, für ein Duell auf dem Fechtboden einen parteiischen Sekundanten auszuwählen und den Gegner Ritter Gerhard vom Keepswinginglande vor dem Kampfe knebeln und fesseln zu lassen! O Ungerechtigkeit! O Papierverschwendung! O Ignoranz!
Und was, O Knappe Rainer von Jeglinien, ritt dich, zu schreiben, mein Sihdi hätte auch seine hellen Seiten? Du sagst damit, er habe mehrheitlich dunkle. Das ist nicht wahr, sonst wäre ich nicht sein Freund und treuer Begleiter bis heute!
Darum, o Alim Knappe Johannes von Zeilingen, lasse dir und deinem Hofstaate gesagt sein: Hätte der oberste Scheik der Schammar gewagt, seinen Stammesmitgliedern solch ein Zahlenwerk vorzulegen und wegen seiner Weiberwirtschaft Steuerhöhungen zu verlangen, so wäre er mit allen seinen Unterscheiks vom Stamme davongejagt worden! So merke dir nun meinen vollen Namen: Scheik Hadschi Halef Rupprich Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah! Und so wie meine Väter nie Hadschi waren, wirst du, o Knappe, nie zum Ritter geschlagen – wo willst du das zu diesem Vorgang nötige Geld hernehmen?
Adam Ries selig bat mich, euch das Rechnen auf der Linie zu offerieren, der Rechenmeister, der große Deutsche. Das tue ich und gebe dem Knappen und dem Fürsten zugleich die Rute zu spüren. Dafür verwandelte ich mich in Hadschi Halef Omar mit seiner Kurbatsch, den Liebhaber der Bastonnade, und sie vernahmen meine Rede:
O Knappe Johannes, O Fürst Udo, O ihr anderen Scheiks des großen Landes Kamageistan, besser genannt Verplemperistan, lang ist die Liste eurer Sünden und auch der Strafen! O Trauer, O Elend, O Erschrecken! Höher als der Mount Everest ist euer Monte Scherbelino, der Dschebel Jahrbuch, mit schier unersteigbaren zwanzigtausend, zu bewältigen von keinem Sisyphus vor in hundert Jahren, könnt ihr wie erklärt gerade 200 pro Jahr verkaufen. Nur 8000 Euro kommen daraus in die Hände der Unterführer, und wieviel davon nimmt der Staat und wieviel bleibt in euren Händen? O Sieb, O Jammer, O Ungemach! Von manchen Unterdschebeln habt ihr gar tausend zu bewältigen?! Emir Hadschi Adam Ries Ben Annaberg Ibn Erfurt Ibn Staffelstein hat mir den ehrenvollen Auftrag gegeben, euch das Rechnen auf der Linien zu zeigen, in eurer Sprache: online. Wie wollt ihr denn verkaufen, wenn auf eurer Homepage keine Preise stehen? Soll der Interessierte vor dem Kaufe erst Bürger eures Staates geworden sein? Nicht einmal einen Laden auf der Linie habt ihr wie tausende andere nicht immer ehrbare Kaufleute, und kein Reklameschild an eurem Laden! Nun ruft Fürst Udo im Tone eines Bettlers den Bürgern eures Landes zu, sie mögen doch dringend ein Dritt- oder Viertjahrbuch kaufen! O Elend, O Pein, O Blamage!
Noch trauriger werde ich, lese ich die anderen Zahlen, die Fürst Udo zu verkünden wagte, und in welch Skelett eines alten abgenagten Huhnes er seine Zeilen steckte! Wisset, ich bin Scheik in der großen Versammlung der Scheiks der Schammar, und wir legen unseren Stammesmitgliedern immer Rechnung en détail und verstecken die Wahrheit nicht hinter Hühnerknochen! Fast ein Kleinverlag seid ihr mit eurem Programm der nicht immer weisen Kitabi in unendlich vielen Sparten! O Beiträge, O Spenden, O Verkaufserlöse! Welch Menge von Wörtern für wenig Zahlen! Welch Dezimierung des Stammesvermögens von früher 165000 Euto auf 96000 Euro! Welch traurige Bilanz beim Verkaufen! Fast 191000 Euro Einnahmen, davon, O Jammer, O Trübsal, O Pein, nur 23000 Euro in zwei Jahren aus verkauften Büchern! Welch vieles Geld, eingenommen durch Spenden! Und dazu 86000 Euro eingenommen aus den Zwangsabgaben der Stammesmitglieder!
Doch nun laßt uns zum Fenster treten und nach draußen sehen! O Schreck, O Entsetzen, O Marter! 231000 Euro ausgegeben, 59000 für zwei Jahrbücher, 44000 für je 8 Mitteilungen und Nachrichten, 26000 für Tagungen, 13500 für einen Pressespiegel, gekündigt vor Berichtszeitraum, 13000 für ein Darlehen. Und Sonstiges, O Reisekosten, O Mieten, O Software! 76000 von 231000 Euro, das sind nach Adam Ries fast ein Drittel der Ausgaben! O Mitarbeiterkreistreffen, O Steuerberatergebühren, O Verpackungsverordnung! Mein Sihdi hat mir gesagt, daß die Mitteilungen je 68 Seiten haben und die Nachrichten je 64! Unsere Versammlung der Scheiks begnügt sich im Quartal, um das Geld des Stammes nicht zu verplempern, mit acht bis zwölf Seiten, und wir verweisen viel auf die Homepage. Papier ist teuer geworden, die Kosten für das Drucken, das Reisen, die Buchhaltungssoftware und das Anmieten von Raum für 20000 Jahrbücher sind immens. So habt ihr denn mit eurer Trauer die anwesenden Bürger so gerührt, daß sie beschlossen, die Zwangsabgabe von 26 auf 36 Euro im Jahre zu erhöhen, doch anderwärts in euren Nachrichten steht, daß bislang die Mitglieder bei der Jahreszahlung gern von 26 Euro freiwillig auf bis zu 40 erhöhten. Was sie bis jetzt gern und freiwillig taten, nämlich mehr geben, wird ihnen nun zum Zwang. O Mißverstand, O Absolutismus, O Trugschluß! Welch Unterschied, ob die Mitglieder mehr Geld freiwillig oder erzwungen geben! Ihr sagt, sie haben es zu haben, ich meine, sie werden es nicht mehr haben wollen! In zwei Quartalen 2015 haben die Spender 24000 Euro gegeben, nach eurem 32-Euro-Vorschlag jedoch nur noch 1900 Euro im dritten Quartal. Muß das euch nicht zu denken geben? Wäre das Einsparen von Druckkosten durch Jahrbuchauflagensenkung, KMG-Nachrichtenverschmälerung und die Einführung eines Onlineshops nicht finanzenschonender gewesen? Und auch von meinem Freund, dem Blauroten Methusalem, habe ich Grüße an die Ulema auszurichten. O Professores, O Doctores, O Studiosi, höret: Keine Schlagende Verbindung erlaubt ihren Mitgliedern, wie seitens des Alim Ritter Schmatz-von-der-anderen-Seite geschehen, für ein Duell auf dem Fechtboden einen parteiischen Sekundanten auszuwählen und den Gegner Ritter Gerhard vom Keepswinginglande vor dem Kampfe knebeln und fesseln zu lassen! O Ungerechtigkeit! O Papierverschwendung! O Ignoranz!
Und was, O Knappe Rainer von Jeglinien, ritt dich, zu schreiben, mein Sihdi hätte auch seine hellen Seiten? Du sagst damit, er habe mehrheitlich dunkle. Das ist nicht wahr, sonst wäre ich nicht sein Freund und treuer Begleiter bis heute!
Darum, o Alim Knappe Johannes von Zeilingen, lasse dir und deinem Hofstaate gesagt sein: Hätte der oberste Scheik der Schammar gewagt, seinen Stammesmitgliedern solch ein Zahlenwerk vorzulegen und wegen seiner Weiberwirtschaft Steuerhöhungen zu verlangen, so wäre er mit allen seinen Unterscheiks vom Stamme davongejagt worden! So merke dir nun meinen vollen Namen: Scheik Hadschi Halef Rupprich Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah! Und so wie meine Väter nie Hadschi waren, wirst du, o Knappe, nie zum Ritter geschlagen – wo willst du das zu diesem Vorgang nötige Geld hernehmen?