Rathen – Winnetou 1 – das Hörspiel
Verfasst: 21.7.2005, 15:26
Olaf Hörbe schrieb dieses Bühnenstück, aus dem man dieses Hörspiel machte, frei nach Karl May und ich muss schon sagen, mehr als frei.
Zwar ist es eine nette Idee, Mr. Henry auch eine kleine Rolle zu überlassen, aber genau an dieser Stelle beginnt der Autor damit, unlogische Spielchen mit dem Zuschauer/Hörer zu treiben.
Die Schießprüfung:
Man reicht dem späteren Old Shatterhand den Bärentöter. Mr. Henry und Sam Hawkens wundern sich darüber, dass das Greenhorn die Waffe so leicht handhabt. Und nun kommt der Clou. Mr. Hawkens wirft eine 1 Cent – Münze in die Luft, und Shatterhand trifft diese natürlich mit dem Bärentöter und dies gleich zwei Mal. Zwei Löcher in einem kleinen Cent – Stück? Einmal davon abgesehen, dass ein Geldstück niemals von einer Kugel "durchbohrt" werden kann, sie verbiegt sich höchstens, und würde von dem Kaliber eines Bärentöters getroffen, wahrscheinlich von St. Louis bis nach New York fliegen, es ist aber damit nicht genug. Das junge Greenhorn sagt anschließend: "Ach, ich hatte miserabel geschossen, die zweite Kugel sollte eigentlich durch das Loch der ersten gehen......" James Garner ( Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe) lässt grüßen.
Natürlich muss ein Bühnenstück anders angelegt werden als ein Hörspiel oder Buch. So ist es natürlich vollkommen in Ordnung, wenn Santer und seine Spießgesellen und auch Intschu tschuna, Winnetou und Klekih petra sehr früh in die Handlung eingebaut werden. Aber warum gleich wieder mit einem Fehler?
Intschu tschuna, Winnetou und Klekih petra treffen auf Santer und seine Kumpane. Santer ruft. ".... Ist es nötig den Finger am Drücker zu haben oder nicht?" Klekih petra antwortet: "Tut Euer Schießholz getrost wieder weg und dankt Gott, dass Ihr gesunde Glieder habt."
Was soll die Bemerkung? Santer hat mit keinem Wort die Behinderung von Klekih petra erwähnt, geschweige denn sich darüber lustig gemacht.
Sehr logisch ist es jedoch, wenn der Autor beschließt, die Apatschen, also Intschu tschuna und Winnetou, durch Bancroft gefangen nehmen zu lassen, um in "Ruhe" die Vermessungsarbeiten abschließen zu können.
Auch das Auftauchen Tanguas, der zuerst auf Santer trifft, hat mit Karl May wenig zu tun, lässt sich aber sicher durch die Zwänge der Dramaturgie, die ein Bühnenstück dem Autor auferlegt, erklären.
Der nächste Witze, sieht man großzügig über andere hinweg, hat sich der Autor auf Kosten Nscho tschis erlaubt. Shatterhand wird von der Schwester Winnetous gepflegt. Etwa sechs Wochen lang. In dieser Zeit sprach Nscho tschi nicht einziges Wort mit Shatterhand!! Plötzlich wird sie gesprächig und sagt zu Shatterhand: "Heute sehe ich dich zum letzten Mal, leb wohl."
Im Laufe des Gespräches fragt Shatterhand nach ihrem Namen, und als sie ihn nennt, übersetzt er Nscho tschi sofort in die deutsche Sprache, und kommt auf "schöner Tag."
Wirklich erstaunlich.
Noch erstaunlicher ist Tatsache, dass Nscho tschi für Shatterhand einen Anzug genäht hat. Aber das kann man natürlich verstehen, denn jeder möchte für den Tod am Marterpfahl wenigstens gut gekleidet sein, wenn ich mich nicht irre! Und wenn man seinen neuen Anzug von einem so netten Mädchen wie Nscho tschi bekommt, die es vorgezogen hat sechs Wochen stumm zu bleiben, ist es noch erfstanlicher!
Aber nun wird es für den KARL MAY – Freund echt peinlich!
Kliuna – ai taucht auf und überreicht Sam Hawkens einen, man kann es kaum glauben, einen neuen Jagdrock! Was hatten die Apatschen vor? Aber noch wichtiger ist die Frage, was treibt den Autor zu solch einem Unsinn? Kliuna – ai fertigt den neuen Jagdrock auf Befehl Winnetous an! Warum aber sollte Winnetou einen solchen Befehl geben? Wollten die Apatschen die Gefangenen für den Martertod neu einkleiden?
Unsinn!
Natürlich ist es nicht möglich auf einer Bühne den Zweikampf zwischen Intschu tschuna und Shatterhand im Rio Pecos darzustellen. Deshalb kämpft man "an Land".
Der Rest des "Hörspieles" ist ganz annehmbar.
Aber ich finde es schade, dass der Autor von der Vorlage an machen Stellen unlogisch abweicht.
Fällt der Regie nichts auf?
Liest niemand Korrektur?
Übrigens fehlen Dick Stone und Will Parker gänzlich in diesem Stück, schade!
In diesem Sinne
Joachim Wöbking
Zwar ist es eine nette Idee, Mr. Henry auch eine kleine Rolle zu überlassen, aber genau an dieser Stelle beginnt der Autor damit, unlogische Spielchen mit dem Zuschauer/Hörer zu treiben.
Die Schießprüfung:
Man reicht dem späteren Old Shatterhand den Bärentöter. Mr. Henry und Sam Hawkens wundern sich darüber, dass das Greenhorn die Waffe so leicht handhabt. Und nun kommt der Clou. Mr. Hawkens wirft eine 1 Cent – Münze in die Luft, und Shatterhand trifft diese natürlich mit dem Bärentöter und dies gleich zwei Mal. Zwei Löcher in einem kleinen Cent – Stück? Einmal davon abgesehen, dass ein Geldstück niemals von einer Kugel "durchbohrt" werden kann, sie verbiegt sich höchstens, und würde von dem Kaliber eines Bärentöters getroffen, wahrscheinlich von St. Louis bis nach New York fliegen, es ist aber damit nicht genug. Das junge Greenhorn sagt anschließend: "Ach, ich hatte miserabel geschossen, die zweite Kugel sollte eigentlich durch das Loch der ersten gehen......" James Garner ( Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe) lässt grüßen.
Natürlich muss ein Bühnenstück anders angelegt werden als ein Hörspiel oder Buch. So ist es natürlich vollkommen in Ordnung, wenn Santer und seine Spießgesellen und auch Intschu tschuna, Winnetou und Klekih petra sehr früh in die Handlung eingebaut werden. Aber warum gleich wieder mit einem Fehler?
Intschu tschuna, Winnetou und Klekih petra treffen auf Santer und seine Kumpane. Santer ruft. ".... Ist es nötig den Finger am Drücker zu haben oder nicht?" Klekih petra antwortet: "Tut Euer Schießholz getrost wieder weg und dankt Gott, dass Ihr gesunde Glieder habt."
Was soll die Bemerkung? Santer hat mit keinem Wort die Behinderung von Klekih petra erwähnt, geschweige denn sich darüber lustig gemacht.
Sehr logisch ist es jedoch, wenn der Autor beschließt, die Apatschen, also Intschu tschuna und Winnetou, durch Bancroft gefangen nehmen zu lassen, um in "Ruhe" die Vermessungsarbeiten abschließen zu können.
Auch das Auftauchen Tanguas, der zuerst auf Santer trifft, hat mit Karl May wenig zu tun, lässt sich aber sicher durch die Zwänge der Dramaturgie, die ein Bühnenstück dem Autor auferlegt, erklären.
Der nächste Witze, sieht man großzügig über andere hinweg, hat sich der Autor auf Kosten Nscho tschis erlaubt. Shatterhand wird von der Schwester Winnetous gepflegt. Etwa sechs Wochen lang. In dieser Zeit sprach Nscho tschi nicht einziges Wort mit Shatterhand!! Plötzlich wird sie gesprächig und sagt zu Shatterhand: "Heute sehe ich dich zum letzten Mal, leb wohl."
Im Laufe des Gespräches fragt Shatterhand nach ihrem Namen, und als sie ihn nennt, übersetzt er Nscho tschi sofort in die deutsche Sprache, und kommt auf "schöner Tag."
Wirklich erstaunlich.
Noch erstaunlicher ist Tatsache, dass Nscho tschi für Shatterhand einen Anzug genäht hat. Aber das kann man natürlich verstehen, denn jeder möchte für den Tod am Marterpfahl wenigstens gut gekleidet sein, wenn ich mich nicht irre! Und wenn man seinen neuen Anzug von einem so netten Mädchen wie Nscho tschi bekommt, die es vorgezogen hat sechs Wochen stumm zu bleiben, ist es noch erfstanlicher!
Aber nun wird es für den KARL MAY – Freund echt peinlich!
Kliuna – ai taucht auf und überreicht Sam Hawkens einen, man kann es kaum glauben, einen neuen Jagdrock! Was hatten die Apatschen vor? Aber noch wichtiger ist die Frage, was treibt den Autor zu solch einem Unsinn? Kliuna – ai fertigt den neuen Jagdrock auf Befehl Winnetous an! Warum aber sollte Winnetou einen solchen Befehl geben? Wollten die Apatschen die Gefangenen für den Martertod neu einkleiden?
Unsinn!
Natürlich ist es nicht möglich auf einer Bühne den Zweikampf zwischen Intschu tschuna und Shatterhand im Rio Pecos darzustellen. Deshalb kämpft man "an Land".
Der Rest des "Hörspieles" ist ganz annehmbar.
Aber ich finde es schade, dass der Autor von der Vorlage an machen Stellen unlogisch abweicht.
Fällt der Regie nichts auf?
Liest niemand Korrektur?
Übrigens fehlen Dick Stone und Will Parker gänzlich in diesem Stück, schade!
In diesem Sinne
Joachim Wöbking