"Rückblicke eines Veteranen"
Verfasst: 8.1.2009, 18:57
Das 1875 verfasste Gedicht, welches ich zunächst erstmal in voller Länge zitiere, hat mich wegen seines besonderen Charakters dazu veranlasst, mich etwas näher damit zu befassen. Ursprünglich wollte ich meine Überlegungen ja an anderer Stelle zur Veröffentlichung bringen, aber vielleicht passts ja auch hier ins Forum. Ich stell also meine Gedanken und Überlegungen, die im Anschluss an das zitierte Gedicht stehen, einfach hier zur Diskussion.
Rückblicke eines Veteranen
am Geburtstage Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen.
Horch! klingt das nicht wie ferner Schwerterklang?
Die Marsch bebt unter dampfenden Schwadronen
Es jagt der Tod den weiten Plan entlang
Und erntet unter brüllenden Kanonen.
Bei Düppel ist's; des Dänen trotz'ger Sinn
Will deutsches Recht in deutschen Landen beugen;
Drum ziehen alle kampfbegierig hin,
Ihm deutsche Kraft und deutschen Muth zu zeigen.
Nun gilt's ein Ringen um den höchsten Preis,
Ein heißes Wogen und ein heißes Wagen.
Wohl schwitzt gar manch ein Herz purpurnen Schweiß
Und schlägt nur, um zum letzten Mal zu schlagen.
Doch mitten unter Leichen blüht der Sieg;
Nicht darf der Lorbeer Thränen uns erpressen:
Wer feindlich Bollwerk sterbend noch erstieg,
Der lebt und wär' er tausend Mal vergessen.
Denn die Geschichte schreibt mit gold'nem Stift
Und mißt Triumphe nicht nach kurzen Jahren.
Drum glänzt es fort in heller Flammenschrift:
»Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!«
Horch! klingt das nicht wie ferner Donnerschall?
Es blitzt wie Wetterleuchten um die Höhen,
Und unten fluthet es wie Wogenschwall,
Wie wirbelndes Gewölk bei Sturmeswehen.
Durch Böhmens Wälder wälzt sich wild die Fluth.
Ein Einziger steht ohne Furcht und Grauen;
In seinen Händen treu die Waffe ruht,
Und tausend Männerherzen ihm vertrauen.
»Laßt laufen, Kinder, was nur laufen kann!
Wir wollen ihnen freie Bahn erringen.
Zu kämpfen, nicht zu laufen ziemt dem Mann,
Will er sich Ehren um die Schläfe schlingen.«
Hell klingt das Wort, hell leuchtet auch der Stahl,
Um blitzend in des Feindes Brust zu fahren.
Wer naht, den trifft des Todes bleicher Strahl:
Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!
Horch! klingt das nicht wie ferner Trommelschlag?
Schon will der Abend blutig roth sich neigen;
In Pulverdampf hüllt scheidend sich der Tag,
Um trauernd in das Thal hinab zu steigen.
Bei Sanct Privat, bei Sedan und bei Brie
Ist Mancher in's zerstampfte Feld gesunken
Und hat, ermattet von des Kampfes Müh',
Aus schwarzem Schlunde ew'gen Schlaf getrunken.
Hell glänzen rings die Feuer der Bivouaks;
Da zieh'n mit festem, mannessich'rem Schritte
Kühntrotzige Gestalten durch die Nacht,
Den sieggewohnten Führer in der Mitte.
»Wer sind die Helden, die mit Eisenarm
Die fränkischen Cohorten niederschlugen
Und in der Feinde dichtgedrängten Schwarm
Mit starker Faust die Fahnen Deutschlands trugen?«
Dem Frager naht ein bärtiger Sergeant,
Des Tages Spur in den zerzausten Haaren.
»Die Leute, Herr, sind uns gar wohl bekannt:
Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!«
Horch! klingt das nicht wie ferner Glockenton?
Wohl muß des Erzes Stimme heut' erschallen,
Da um des Helden ruhmbekränzten Thron
Des Volkes Wünsche im Gebete wallen.
Ruht auch der Leu von großer, kühner That,
Ist doch nicht minder groß das schlichte Walten,
In dessen Sonne sich des Kampfes Saat
Zu segensreicher Ernte darf entfalten.
Die Faust, die einst das grimme Schwerdt gezückt,
Führt jetzt die Sichel durch die goldnen Halme.
Die Hand, die einst den Feind ins Feld gedrückt,
Pflegt liebevoll des Friedens schlanke Palme.
Laßt hoch die Flagge, stolz die Fahne weh'n;
Laut möge des Geschützes Gruß erklingen.
Laßt brausend heut' den Strom des Liedes geh'n
Und vollen Chor sich in die Lüfte schwingen.
Nehmt den Pokal, das volle Glas zur Hand,
Erhebt den Blick zum freien deutschen Aaren,
Und hell und jubelnd schall' es durch das Land:
»Der Löwe Sachsens hoch mit seinen Schaaren!«
Karl May
[Karl Mays Werke: Geographische Predigten. Aufsätze, Gedichte und Rätsel, S. 967 ff.Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 1111 (vgl. KMW-I.1.B-2, S. 134 ff.)]
Das hier zitierte lange Gedicht Karl May´s führt verglichen mit seinem Gesamtwerk ein relatives Schattendasein. Zurecht, mag manch einer sagen, denn es gehört nun wahrlich nicht zu den Glanzpunkten seines Schaffens. Mir selbst ging es ja ebenso, als ich es die ersten Male gelesen hatte, war verunsichert, was ich damit machen solle, hatte kurzzeitig sogar Zweifel, ob das wirklich von „unserem“ Karl May stammen kann. Es ist ja offenbar so ganz anders als alles andere, was er schrieb. Patriotisch mit einem Hauch von Nationalismus scheint´s zu sein, geradezu kriegsverherrlichend; anders kann man es wohl kaum nennen. In dem Buch „Der Mann, der Old Shatterhand war“ hatte Christian Heermann eine sicherlich treffende Einschätzung getroffen, was Karl May zur Abfassung dieses Gedichts getieben haben mag: „Vermutlich will er sich ein gutes Leumundszeugnis ausstellen, um Widrigkeiten ... vorzubeugen. Hauptsache, man gilt als königstreu. Eine gehörige Portion Opportunismus hat ihm hier die Feder geführt.“ (S. 111/112)
In „Karl May und seine Zeit“ von Hainer Plaul und Gerhard Klussmeier lesen wir auf Seite 133 die Einschätzung: „Dass er aber überhaupt ein solches Loblied verfasst hat, erklärt sich wohl vor allem daraus, dass er als Gestrauchelter damit seine Loyalität gegenüber König und Vaterlan unter Beweis stellen wollte.“
Vielleicht hat´s sich ja aber auch um eine Auftragsarbeit an den jungen Redakteur anlässlich des Geburtstags des Königs gehandelt hatte? Königstreu war May ja immerhin. Und für eine Auftragsarbeit gab es Geld, das er benötigte.
Die Königstreue, die in dem Gedicht überdeutlich zum Ausdruck kommt, spiegelt sich bspw. auch in „Der verlorne Sohn“, v.a. aber in „Der Weg zum Glück“ wieder. Das ist auch gar nicht das Thema, um das es hier gehen soll. Vielmehr ist es doch auch hier die Frage nach Krieg und/oder Frieden.
Dazu hatte er bereits im „Buch der Liebe“ einen klaren Standpunkt eingenommen, der sich mehr oder weniger stark in seinem gesamten Werk nachweisen lässt, v.a. aber in seinem Spätwerk, hier denke ich in diesem Zusammenhang besonders an die pazifistisch geprägten Romane „Ardistan und Dschinnistan“ und „Und Friede auf Erden!“.
Sollte er seinen Standpunkt, den er bereits in der 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eingenommen hatte, hier komplett abgelegt oder verleugnet haben???
Ich behaupte mal, dass er genau das NICHT tat, vielmehr kommen bereits hier Ansätze für die spitze Feder des Autors, die er später noch mehr entwickeln konnte, zum Ausdruck. Der Pazifist und Kritiker von Blutvergießen und Kriegsgemetzel ist hier bereits an verschiedenen Stellen erkennbar:
„...Es jagt der Tod den weiten Plan entlang
Und erntet unter brüllenden Kanonen.“ - klingt so gar nicht wunderbar und erstrebenswert.
heißt es, oder auch
„Nun gilt's ein Ringen um den höchsten Preis,
Ein heißes Wogen und ein heißes Wagen.
Wohl schwitzt gar manch ein Herz purpurnen Schweiß
Und schlägt nur, um zum letzten Mal zu schlagen.“ - Eine wirkliche Kriegsverherrlichung würde an solchen Stellen mit Sicherheit solche Floskeln wie „Heldentod“ oder dergleichen verwenden.
Es sind das geschickt eingebaute Passagen, die die vordergründige primitive Verherrlichung der kriegerischen Truppen und ihres Kriegsherrn beinah in das Gegenteil verkehren. Jenseits allen Heldenpathos werden hier und noch an anderen Stellen die Schrecknisse von Krieg, Blutvergießen und Völkergemetzel beschrieben. Schließlich dann finden wir in der drittletzten Strophe den Friedensgedanken wieder, der Mays Gesamtwerk durchzieht wie ein roter Faden und dann im Alterswerk besonders zum Tragen kommt. Wir finden hier bereits das, was May Jahrzehnte später selbst als die Wandlung vom Gewalt- zum Edelmenschen formulierte:
„Die Faust, die einst das grimme Schwerdt gezückt,
Führt jetzt die Sichel durch die goldnen Halme.
Die Hand, die einst den Feind ins Feld gedrückt,
Pflegt liebevoll des Friedens schlanke Palme.“
Das strebt May an und das erhofft er sich auch von seinem König.
Rückblicke eines Veteranen
am Geburtstage Sr. Majestät des Königs Albert von Sachsen.
Horch! klingt das nicht wie ferner Schwerterklang?
Die Marsch bebt unter dampfenden Schwadronen
Es jagt der Tod den weiten Plan entlang
Und erntet unter brüllenden Kanonen.
Bei Düppel ist's; des Dänen trotz'ger Sinn
Will deutsches Recht in deutschen Landen beugen;
Drum ziehen alle kampfbegierig hin,
Ihm deutsche Kraft und deutschen Muth zu zeigen.
Nun gilt's ein Ringen um den höchsten Preis,
Ein heißes Wogen und ein heißes Wagen.
Wohl schwitzt gar manch ein Herz purpurnen Schweiß
Und schlägt nur, um zum letzten Mal zu schlagen.
Doch mitten unter Leichen blüht der Sieg;
Nicht darf der Lorbeer Thränen uns erpressen:
Wer feindlich Bollwerk sterbend noch erstieg,
Der lebt und wär' er tausend Mal vergessen.
Denn die Geschichte schreibt mit gold'nem Stift
Und mißt Triumphe nicht nach kurzen Jahren.
Drum glänzt es fort in heller Flammenschrift:
»Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!«
Horch! klingt das nicht wie ferner Donnerschall?
Es blitzt wie Wetterleuchten um die Höhen,
Und unten fluthet es wie Wogenschwall,
Wie wirbelndes Gewölk bei Sturmeswehen.
Durch Böhmens Wälder wälzt sich wild die Fluth.
Ein Einziger steht ohne Furcht und Grauen;
In seinen Händen treu die Waffe ruht,
Und tausend Männerherzen ihm vertrauen.
»Laßt laufen, Kinder, was nur laufen kann!
Wir wollen ihnen freie Bahn erringen.
Zu kämpfen, nicht zu laufen ziemt dem Mann,
Will er sich Ehren um die Schläfe schlingen.«
Hell klingt das Wort, hell leuchtet auch der Stahl,
Um blitzend in des Feindes Brust zu fahren.
Wer naht, den trifft des Todes bleicher Strahl:
Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!
Horch! klingt das nicht wie ferner Trommelschlag?
Schon will der Abend blutig roth sich neigen;
In Pulverdampf hüllt scheidend sich der Tag,
Um trauernd in das Thal hinab zu steigen.
Bei Sanct Privat, bei Sedan und bei Brie
Ist Mancher in's zerstampfte Feld gesunken
Und hat, ermattet von des Kampfes Müh',
Aus schwarzem Schlunde ew'gen Schlaf getrunken.
Hell glänzen rings die Feuer der Bivouaks;
Da zieh'n mit festem, mannessich'rem Schritte
Kühntrotzige Gestalten durch die Nacht,
Den sieggewohnten Führer in der Mitte.
»Wer sind die Helden, die mit Eisenarm
Die fränkischen Cohorten niederschlugen
Und in der Feinde dichtgedrängten Schwarm
Mit starker Faust die Fahnen Deutschlands trugen?«
Dem Frager naht ein bärtiger Sergeant,
Des Tages Spur in den zerzausten Haaren.
»Die Leute, Herr, sind uns gar wohl bekannt:
Der Löwe Sachsens ist's mit seinen Schaaren!«
Horch! klingt das nicht wie ferner Glockenton?
Wohl muß des Erzes Stimme heut' erschallen,
Da um des Helden ruhmbekränzten Thron
Des Volkes Wünsche im Gebete wallen.
Ruht auch der Leu von großer, kühner That,
Ist doch nicht minder groß das schlichte Walten,
In dessen Sonne sich des Kampfes Saat
Zu segensreicher Ernte darf entfalten.
Die Faust, die einst das grimme Schwerdt gezückt,
Führt jetzt die Sichel durch die goldnen Halme.
Die Hand, die einst den Feind ins Feld gedrückt,
Pflegt liebevoll des Friedens schlanke Palme.
Laßt hoch die Flagge, stolz die Fahne weh'n;
Laut möge des Geschützes Gruß erklingen.
Laßt brausend heut' den Strom des Liedes geh'n
Und vollen Chor sich in die Lüfte schwingen.
Nehmt den Pokal, das volle Glas zur Hand,
Erhebt den Blick zum freien deutschen Aaren,
Und hell und jubelnd schall' es durch das Land:
»Der Löwe Sachsens hoch mit seinen Schaaren!«
Karl May
[Karl Mays Werke: Geographische Predigten. Aufsätze, Gedichte und Rätsel, S. 967 ff.Digitale Bibliothek Band 77: Karl Mays Werke, S. 1111 (vgl. KMW-I.1.B-2, S. 134 ff.)]
Das hier zitierte lange Gedicht Karl May´s führt verglichen mit seinem Gesamtwerk ein relatives Schattendasein. Zurecht, mag manch einer sagen, denn es gehört nun wahrlich nicht zu den Glanzpunkten seines Schaffens. Mir selbst ging es ja ebenso, als ich es die ersten Male gelesen hatte, war verunsichert, was ich damit machen solle, hatte kurzzeitig sogar Zweifel, ob das wirklich von „unserem“ Karl May stammen kann. Es ist ja offenbar so ganz anders als alles andere, was er schrieb. Patriotisch mit einem Hauch von Nationalismus scheint´s zu sein, geradezu kriegsverherrlichend; anders kann man es wohl kaum nennen. In dem Buch „Der Mann, der Old Shatterhand war“ hatte Christian Heermann eine sicherlich treffende Einschätzung getroffen, was Karl May zur Abfassung dieses Gedichts getieben haben mag: „Vermutlich will er sich ein gutes Leumundszeugnis ausstellen, um Widrigkeiten ... vorzubeugen. Hauptsache, man gilt als königstreu. Eine gehörige Portion Opportunismus hat ihm hier die Feder geführt.“ (S. 111/112)
In „Karl May und seine Zeit“ von Hainer Plaul und Gerhard Klussmeier lesen wir auf Seite 133 die Einschätzung: „Dass er aber überhaupt ein solches Loblied verfasst hat, erklärt sich wohl vor allem daraus, dass er als Gestrauchelter damit seine Loyalität gegenüber König und Vaterlan unter Beweis stellen wollte.“
Vielleicht hat´s sich ja aber auch um eine Auftragsarbeit an den jungen Redakteur anlässlich des Geburtstags des Königs gehandelt hatte? Königstreu war May ja immerhin. Und für eine Auftragsarbeit gab es Geld, das er benötigte.
Die Königstreue, die in dem Gedicht überdeutlich zum Ausdruck kommt, spiegelt sich bspw. auch in „Der verlorne Sohn“, v.a. aber in „Der Weg zum Glück“ wieder. Das ist auch gar nicht das Thema, um das es hier gehen soll. Vielmehr ist es doch auch hier die Frage nach Krieg und/oder Frieden.
Dazu hatte er bereits im „Buch der Liebe“ einen klaren Standpunkt eingenommen, der sich mehr oder weniger stark in seinem gesamten Werk nachweisen lässt, v.a. aber in seinem Spätwerk, hier denke ich in diesem Zusammenhang besonders an die pazifistisch geprägten Romane „Ardistan und Dschinnistan“ und „Und Friede auf Erden!“.
Sollte er seinen Standpunkt, den er bereits in der 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eingenommen hatte, hier komplett abgelegt oder verleugnet haben???
Ich behaupte mal, dass er genau das NICHT tat, vielmehr kommen bereits hier Ansätze für die spitze Feder des Autors, die er später noch mehr entwickeln konnte, zum Ausdruck. Der Pazifist und Kritiker von Blutvergießen und Kriegsgemetzel ist hier bereits an verschiedenen Stellen erkennbar:
„...Es jagt der Tod den weiten Plan entlang
Und erntet unter brüllenden Kanonen.“ - klingt so gar nicht wunderbar und erstrebenswert.
heißt es, oder auch
„Nun gilt's ein Ringen um den höchsten Preis,
Ein heißes Wogen und ein heißes Wagen.
Wohl schwitzt gar manch ein Herz purpurnen Schweiß
Und schlägt nur, um zum letzten Mal zu schlagen.“ - Eine wirkliche Kriegsverherrlichung würde an solchen Stellen mit Sicherheit solche Floskeln wie „Heldentod“ oder dergleichen verwenden.
Es sind das geschickt eingebaute Passagen, die die vordergründige primitive Verherrlichung der kriegerischen Truppen und ihres Kriegsherrn beinah in das Gegenteil verkehren. Jenseits allen Heldenpathos werden hier und noch an anderen Stellen die Schrecknisse von Krieg, Blutvergießen und Völkergemetzel beschrieben. Schließlich dann finden wir in der drittletzten Strophe den Friedensgedanken wieder, der Mays Gesamtwerk durchzieht wie ein roter Faden und dann im Alterswerk besonders zum Tragen kommt. Wir finden hier bereits das, was May Jahrzehnte später selbst als die Wandlung vom Gewalt- zum Edelmenschen formulierte:
„Die Faust, die einst das grimme Schwerdt gezückt,
Führt jetzt die Sichel durch die goldnen Halme.
Die Hand, die einst den Feind ins Feld gedrückt,
Pflegt liebevoll des Friedens schlanke Palme.“
Das strebt May an und das erhofft er sich auch von seinem König.