René Wagner
 

Karl May – Künstler & Freunde


Wer kennt nicht das schöne Gefühl aus Kindheitstagen, an der Seite Old Shatterhands, Kara Ben Nemsis oder Winnetous den ›Wilden Westen‹ oder den Orient zu durchstreifen und seiner eigenen Abenteuerlust und dem Fernweh nachzugeben? Sah ich seinerzeit für einen Augenblick beim Lesen eines Karl-May-Buches auf, verwandelten sich die rechtselbischen Weinberge der Lößnitz in meiner Phantasie in die Ausläufer der Rocky Mountains oder in die Schluchten des Balkans. Die gleichen schönen Erinnerungen aus der Kindheit beschleichen mich auch heute noch, wenn ich bei einer Bahnreise aus dem Zugfenster des IC 741 ›Karl May‹ sehe, sobald dieser sich Dresden nähert und durch Radebeul fährt.

Bei solchen Gedanken, die in das Reich der Fantasie Karl Mays führen, durchreist man im Geist in ferne Länder, deren landschaftliche Reize und Exotik der dort lebenden Menschen stets unsere Fantasie anregte. Noch erstaunt erzeigten wir uns, als wir lasen, dass, in ein Abenteuer eingebettet, der Indianerhäuptling Winnetou seinen Freund Old Shatterhand sogar in Dresden persönlich besucht hat »und nun deutschen Gesang zu hören bekommen« [1] sollte. Es war sicher gewagt von Karl May, seine Fantasiegestalten aus der anonymen Ferne des ›Wilden Westens‹ in der auf ihren Wahrheitsgehalt nachprüfbaren Nähe der häuslichen Umgebung agieren zu lassen, war doch damals ein großer Teil seiner Leser- und Anhängerschar der Auffassung, dass Old Shatterhand alias Karl May alles selbst erlebt habe. Was es mit dem deutschen Gesang auf sich hat, den Winnetou in Sachsen zu hören bekam? Hier Mays Erklärung:

»Wöchentlich einmal aber besuchte ich einen Gesangverein, dessen Ehrenmitglied ich war und heute noch bin. Das war meine Erholung.« [2]

Dass Karl May kunstverbunden war, kann der Leser an vielen seiner Erzählungen und Romane nachvollziehen. Oft stellte er sich darin selbst als Künstler, mit einer gewissen Vorliebe als Dichter und Sänger vor. Karl May schrieb dazu in seiner Selbstbiografie ›Mein Leben und Streben‹:

»Ich gab Unterricht in Musik und fremden Sprachen. Ich dichtete; ich komponierte. Ich bildete mir eine kleine Instrumentalkapelle, um das, was ich komponierte, einzuüben und aufzuführen.« [3]

Da Karl May in seinen Romanen viele Bezüge zum realen Leben verschlüsselt beschrieb [4], so sind diese Hinweise auf andere Künstler mit Aufmerksamkeit zu bedenken. Nicht alle Zusammenhänge sind bereits erforscht, und es gibt sicher noch manches zu entdecken. Andererseits ist es nicht verwunderlich, dass Karl May, vor allem, nachdem er in Radebeul ein angesehener, wohlhabender und wohltätiger Bürger geworden war, den Kontakt zu Künstlern seiner Zeit in der Umgebung Dresdens suchte und auch fand. Dieser Wohlstand, der Karl May den Kauf der legendären Villa »Shatterhand.« ermöglichte, beruhte auf dem außerordentlichen geschäftlichen Erfolg seiner ab 1892 im Verlag Friedrich Ernst Fehsenfeld (1853–1933) in Freiburg im Breisgau erschienenen Reiseromanen bzw. Reiseerzählungen. Nach Jahren angestrengter Arbeit und meist knapper Kasse ist es allzu verständlich, dass Karl May den sympathischen neuen Verleger bei dessen Besuch mit einem überschwenglichen Reim begrüßte:
 

»Im lieben, schönen Lößnitzgrund,
da saßen zwei selbander;
die schlossen einen Freundschaftsbund,
gehen niemals auseinander.
Der Eine schickt Romane ein,
der Andre läßt sie drucken,
und’s Ende wird vom Liede sein:
s wird Beiden herrlich glucken.« [5]

   
Im folgenden möchte ich mich auf eine Auswahl der mit Karl May bekannten zeitgenössischen Künstler begrenzen, so reizvoll es auch sein würde, dieses Thema bis in die heutige Zeit, bis zu Bühnenstücken und Filmen, Plastiken und Miniaturen, Grafiken und Karikaturen, Schlagern und Gedichtvertonungen und anderen aktuellen künstlerischen Äußerungen zu verfolgen.

Seinem Kunstgenuss frönte Karl May auf verschiedene Art und Weise, mal das durchaus aktiv, indem er selbst musizierte, Gedichte schrieb und diese vertonte, mehr oder minder passiv dagegen in Gesprächen und Diskussionen. In den ersten Jahren dieses Jahrhunderts verkehrten Künstler regelmäßig in der Villa »Shatterhand.« So vor allem die Maler und Bildhauer Selmar Werner (1864–1953), Sascha Schneider (1870–1927) und der Architekt Wilhelm Kreis (1873–1955). Gemeinsam sind sie auf einem zeitgenössischen Foto (um 1905) abgebildet. Dass auch der Generalmusikdirektor der Dresdner Hofoper (heute Semper-Oper), Ernst von Schuch (1846–1914), und der Vorsteher der Gestaltungsabteilung der Meißner Porzellanmanufaktur, der Bildhauer und Porzellankünstler Professor Erich Hösel (1869–1953), zu Gast bei Karl May in Kötzschenbroda, Nieder- und Oberlößnitz und später in der Villa »Shatterhand.« waren, ist dokumentarisch nicht überliefert, auf Grund von Indizien aber anzunehmen. Im Fall von Ernst von Schuch begrenzte sich die Bekanntschaft nicht nur auf gegenseitige Bewunderung ihres Könnens. [6] Wir gehen kaum fehl in der Annahme, dass sich die Lebensläufe von Karl May und Professor Erich Hösel [7] gekreuzt und sich beide in ihrem Schaffen zeitweise gefördert haben. Davon zeugen unter anderem figürliche Plastiken von Orient- und Indianerfiguren, die teilweise schon zu Lebzeiten Karl Mays in der Villa »Shatterhand.« zu sehen waren, wie historische Fotografien beweißen: Ein Indianer auf weißem Mustang mit wallender Adlerfederschleppe erlegt mit seinem Speer einen Büffel.

Die nahezu grenzenlose Fantasie Karl Mays beflügelte manchen zeitgenössischen Künstler in seinem Schaffen. Hierbei spielte wohl zusätzlich eine Rolle, dass May über Auftragswerke hinaus die zeitgenössische Kunst förderte. Wenigstens drei später bekannte Künstler wurden auf diese Weise gefördert und erreichten mit umfänglichen Aufträgen Karl Mays einen größeren Bekanntheitsgrad: Selmar Werner, Sascha Schneider und Claus Bergen. Ihnen ist gemeinsam: Bis zu ihrem Lebensende blieben sie dem Werk und dem Gedankengut von Karl May verbunden.

Selmar Werner bekam schon 1901 ersten Kontakt mit Karl May. Die Umstände waren traurigen Inhaltes. Nach der 16 Monate währenden Orientreise, auf der Karl und Emma May und das befreundete Ehepaar Klara und Richard Plöhn große Teile der östlichen Hemisphäre bereisten, verstarb am 14. Februar 1901 plötzlich Mays Freund Richard Plöhn. Schon kurz nach seinem Tod wurde der in Griechenland entstandene Wunschgedanke, ein Grabmal im klassisch griechischem Stil [8] zu errichten, wieder bedacht. Nach einigem Zögern, es waren andere berühmte Bildhauer, wie Max Klinger (1857–1920) im Gespräch, fiel die Wahl für das Figurenrelief des Grabmals auf den damals noch kaum mit Großaufträgen betrauten Selmar Werner. Werner ging bei einem Holzschnitzer in Gera die Lehre, arbeitete als Stuckbildner und Holzschnitzer für Möbel in Berlin und besuchte ab 1892 die Dresdner Kunstakademie. Nach etwa dreijähriger Arbeit im Meisteratelier des Bildhauers Professor Robert Diez (1844–1922) machte er sich selbständig und führte Aufträge zu Grabmälern, Büsten, (z. B. Hans Unger (1872–1936) und Wilhelm Kreis) sowie plastische Arbeiten zum Schmuck von Gebäuden, z. B. drei Plastiken im Ensemble des Ständehauses [9], aus. Sein heute bekanntestes Werk, das Schillerdenkmal auf dem Albertplatz in Dresden, wurde am 9. Mai 1914 der Öffentlichkeit übergeben.

Im Karl-May-Museum sind die Marmorbüste von Karl May, die Bronzebüste von Winnetou und das in Öl gemalte Porträt Mays wichtige Zeugnisse des Schaffens von Selmar Werner und seiner Freundschaft zu Karl May. Während die Marmorbüste des Schriftstellers bereits 1908 von Franz Franke in dessen Erinnerungen fast überschwenglich erwähnt wurde: »Über dem Sofa erhebt sich in schneeweißem Marmor Werners Büste Karl Mays, ein Meisterwerk der Kunst, die Seele eines Menschen im Steine wiedergegeben«, entstand die bronzene Winnetou-Büste mit großer Wahrscheinlichkeit erst 1925. Frau Klara May widmete daraufhin Selmar Werner am 25. Oktober 1925 vier Bände ›Winnetou‹ (Band 1 bis 3 und ›Winnetous Erben‹) [10], unter anderem mit den Worten: »Zur Erinnerung an den Winnetoukopf den Sie schufen – R. d. 20.10.25 Klara May«. [11] Eine der letzten Arbeiten Selmar Werners, war die 1952 geschaffene grazile Madonna für das Grab des Leiters des Karl-May-Verlags, Euchar Albrecht Schmid (1884–1951) früher in Radebeul, heute in Bamberg, zu sehen.

Von den auf dem eingangs erwähnten Foto aus dem Jahr 1905 abgebildeten Künstlern im Umfeld von Karl May nimmt Sascha Schneider (eigentl. Rudolph Karl Alexander Schneider ) eine besondere Stellung ein.

Als Karl May 1903 die ›Sächsische Kunstausstellung‹ in Dresden besuchte, beeindruckte ihn das Kolossalgemälde (ca. 3,5 m x 6,5 m) von Sascha Schneider ›Auf zum Kampf‹ oder auch ›Phalanx der Starken‹ genannt. Anfang Juni 1903 suchte Karl May das Atelier von Sascha Schneider in Meißen auf. Es war der Beginn einer Künstlerfreundschaft. Im Oktober 1903 besuchte Sascha Schneider Karl May in der Villa »Shatterhand.« [12]

Etwa zur gleichen Zeit begann Karl May einige Räume in seiner Villa umzugestalten. Die Werke von Sascha Schneider, die Karl May beeindruckten, waren monumental. Auch deshalb reifte in ihm der Gedanke für ein Großgemälde, bestimmt für den neu gestalteten Empfangssalon in der Villa »Shatterhand.« Gleichzeitig sah May in diesem Auftrag eine Möglichkeit, dem Künstler aus seiner finanziellen Bedrängnis herauszuhelfen. Es entstand das Wandbild ›Der Chodem‹ (persisch: ›ich selbst‹) [13], auch ›Das Gewissen‹ oder ›Astralmensch‹ genannt oder wie auf der Rückseite durch den Künstler vermerkt: ›Offenbarung‹. Vier Namen für ein und dasselbe Gemälde erscheint übertrieben. Einmal intensiv betrachtet, zieht einen dieses Bild immer wieder von neuen in den Bann.
   

Chodem

›Der Chodem‹

 
So wird es auch zahlreichen Verehrern gegangen sein, die im Empfangszimmer auf den ›Mayster‹ warteten. Der Schriftsteller Egon Erwin Kisch (1910)
[14], fand, dass man sich der Wirkung dieses Bildes, wenn man in diesem Raum wartete, nicht entziehen konnte. Seit dem 30. März 1995 kann jeder Besucher der Villa »Shatterhand.‹ dieses Gefühl nachempfinden.

Die unter Karl-May-Freunden bekanntesten Werke Sascha Schneiders sind die Titelzeichnungen oder Deckelbilder für eine Sonderausgabe der Karl-May-Reiserzählungen, wie sie der Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel vom 14. Oktober 1905 ankündigte. Im veränderten Vorwort zu dem ersten Band, ›Durch die Wüste‹, schrieb der Herausgeber und Verleger:

»… Ich bin so glücklich, mitteilen zu dürfen, daß Professor Sascha Schneider mir gestattet hat, diese seine herrlichen Zeichnungen auf den Umschlägen der betreffenden Bände zu veröffentlichen, damit der Leser auf den eigentlichen, tiefern Zweck und Inhalt der Bücher aufmerksam gemacht werde … Das sind Erinnerungsblätter an liebe, heilige Lesestunden, Verbildlichungen der Geister und Seelen, die man kennen muß, um Karl May und seine Bücher zu begreifen.« [15]

Auch May wurde nicht müde, seinen Lesern zu erläutern, für wie wichtig er die neue Edition halte:

»Daß Herr Professor Sascha Schneider neue Buchdeckel zu meinen Werken zeichnete, geschah aus freundschaftlicher Hochherzigkeit … Er war einer der ersten, die mich verstanden. Er sah tiefer als andere. Und er sah auch vorwärts nach dem Ziele, welches ich erreichen will … ob diese neuen Zeichnungen den Subalternen gefallen oder nicht, das darf weder ihn noch mich beeinflussen. Ebensowenig wie er nach meinen Gegnern gefragt hat, bin ich gewillt mich nach seinigen zu richten … Das begonnene Jahrhundert stellt große und schwere Aufgaben. Der Mensch muß jetzt in zehn Jahren weiter kommen, als früher in hundert. Wer das Vorurteil an dem einen und die Engherzigkeit an dem anderen Arme führt, der bleibt zurück …« [16]

Eine Meinungsäußerung Karl Mays sei hier noch stellvertretend für viele seiner Leserbriefe erwähnt:

»Der berühmteste Maler, der jetzt lebt, Professor Sascha Schneider, hat für meine Bände neue Buchdeckel gezeichnet, damit die Leser sehen sollen, daß ich nicht Indianergeschichten schreibe, sondern etwas ganz anderes und viel Tieferes. Diese Zeichnungen sind vom kunstsinnigen Publikum mit solcher Begeisterung aufgenommen worden, daß eine Mappenausgabe davon veranstaltet worden ist …« (13.12.1905) [17]

So überschwenglich diese Zeilen Karl Mays auch klingen mögen, so dachte er und so sorgsam und liebevoll behandelte er die Kunstwerke seines Freundes. Bei der Umgestaltung des Empfangszimmers 1907 [18] ließ Karl May von dem Architekten Gustav Bär (1879–1929) für die Originalkartons Sascha Schneiders eigens einen Mappenschrank mit Klapprahmen für die Präsentation der Mappen entwerfen und bauen.

Diese Einschätzungen und Wertschätzungen, soweit sie den geschäftlichen Erfolg der neuen mit den Bildern Sascha Schneiders versehenen Karl-May-Edition betrafen, gingen freilich an der Realität vorbei. Mays Leser wollten mehrheitlich in schlichter Art über den Buchdeckel auf den abenteuerlichen Inhalt der Werke hingewiesen werden. Die tiefen philosophischen Ausdeutungen wurden vom breiten Leserpublikum nur spärlich akzeptiert. Mitte des Jahres 1906 waren beide – er Schriftsteller und sein Maler – über das Drama Karl Mays, ›Babel und Bibel‹, ins kontroverse Streitgespräch geraten. Auch Freundschaftsgesten des Malers, er verehrte dem Schriftsteller 1906 die Zeichnung ›Abu Kital‹ und 1907 ›Marah Durimeh‹, konnten den in seinen Gefühlen verletzten May nicht umstimmen. Sie sahen sich nicht wieder, gleichwohl hielt Sascha Schneider Karl May über dessen Tod hinaus die Treue:

»Gern schreibe ich ein paar Worte im Gedenken an meinen unvergeßlichen Freund Karl May. Er war ein guter und genialer Mensch. Seine Werke können in Deutschland gar nicht genug geschätzt werden. Alle Anfeindung, die zumeist nur in der Kurzsichtigkeit seiner Gegner wurzelt, kommt May zugute. May wird unsere Zeit überdauern und noch eine andere Zeit dazu … Sascha Schneider. Künstlerhaus, 14. April 1920.« [19]

Durch den Rückkauf des mobilen Nachlasses des Radebeuler Schriftstellers im Jahre 1994 erwarb die Karl-May-Stiftung eine der umfangreichsten Sammlungen von Kunstgegenständen aus dem Schaffen Sascha Schneiders und präsentiert sie seit 1995 der interessierten Öffentlichkeit.

Ein weiterer Künstler, der später vor allem durch seine Marinemalerei, durch Zeichnungen und Gemälde berühmt wurde, Claus Bergen (1885–1964), begann seine erfolgreiche künstlerische Laufbahn ebenfalls mit der Förderung durch Karl May. Zum Jahresbeginn 1906 kam es zwischen dem bekannten Schriftsteller Karl May und seinem in Freiburg im Breisgau lebenden Verleger Friedrich Ernst Fehsenfeld zu Überlegungen, Mays Reiseerzählungen zu illustrieren. Vorangetrieben wurden diese Pläne durch einen rückläufigen Absatz von Mays Büchern, vermutlich bedingt durch die langjährigen Prozesse und Verleumdungskampagnen gegen den Autor und die wirtschaftlich erfolglose Sascha-Schneider-Edition. Ab Dezember 1907 erschienen ›Karl Mays Illustrierte Reiserzählungen‹ im Großoktav-Format mit blauem Leineneinband und farbigen Deckelvignetten sowie mit bunten Einschaltbildern und Zeichnungen. Es sei ergänzt, dass neben Claus Bergen auch Peter Schnorr (1862–1912), Willy Moralt (1884–1947) und Willy Planck (1870–1956) ihre buchillustratorischen Leistungen in diese gelungene und bis heute begehrte Edition einbrachten. Bergen lernte in diesem Schaffensprozeß Karl May als einen Schriftsteller kennen, der auf die Qualität seiner Buchausgaben persönlich Einfluss nahm, dem alle Abbildungen im Original zur Überprüfung vorgelegt werden mussten. Claus Bergen malte, was wenig bekannt ist, bis in die 30er Jahre hinein Indianerbilder. Seine in einigen Fällen impressionistischen Arbeiten lassen gewisse Einflüsse der Maler Frederic Remington (1861–1909) und Charles Schreyvogel (1861–1912) erkennen. Claus Bergen war ist einer der einfühlsamsten May-Illustratoren gewesen.

Nachdem der Autor Karl May vor allem posthum immer mehr Anerkennung gewann, wuchs auch die Zahl der Künstler, die sich von seiner Fantasie anregen ließen und Kunstwerke bei der Illustration Mayscher Werke oder in der bildlichen und plastischen Darstellung der Indianer Nordamerikas schufen. Das ist bis in die heutige Zeit so geblieben, wie beispielsweise die Plastiken des Berliner Bildhauers Winfried Fitzenreiter zeigen. [20] Karl May lebt in unseren Herzen fort und fördert die Kreativität, solange die Menschen Fantasie als etwas Notwendiges und Unverzichtbares begreifen.

 

 


Anmerkungen

[1]Karl May: ›Satan und Ischariot‹ (2. Band), Gesammelte Reiserzählungen, Freiburg i. Br. 1897, S. 250.

[2] Ebenda, S. 247.

[3] Karl May: ›Mein Leben und Streben‹, Freiburg i. Br. o. J. (1910), S. 113.

[4] Vgl. z.B. seine Mitgliedschaft in dem ›Gesangverein Lyra. 1864‹, Ernstthal.

[5] Zitiert nach Hans Wollschläger: ›Karl May — Grundriß eines gebrochenen Lebens‹, herausgegeben von Dr. Klaus Hoffmann, Dresden 1989, S. 67.

[6] Autoren: Ernst Edler von Schuch zum 150. Geburtstag, Radebeul 1996, S. 38.

[7] Vgl. Dr. W. Goder / René Wagner: ›Meissener Porzellan im Karl-May-Museum Radebeul‹, in: ›Manufakturecho‹, Meißen 1987.

[8] Für Richard Plöhn; Karl May wollte ursprünglich in seinem Garten begraben sein.

[9] Rolf Günther: Selmar Werner, Freital 1995, S. 13.

[10] Alle vier Widmungsbände sind in Privatbesitz und haben unterschiedliche Widmungstexte.

[11] Karl May: ›Winnetou. 2. Band‹, Radebeul 1925.

[12] Vgl. Rolf Günther / Klaus Hoffmann: ›Sascha Schneider & Karl May‹, Freital / Radebeul 1989.

[13] Vgl. Karl May: ›Im Reiche des silbernen Löwen IV‹, Freiburg i. Br. 1903, S. 537.

[14] Egon Erwin Kisch: ›Im Wigwam Old Shatterhands, Hetzjagd durch die Zeit‹ (GW Bd. V), Berlin 1972, S. 313- 339.

[15] Karl May: ›Durch die Wüste‹, Vorwort zur elften Auflage, Freiburg 1905.

[16] Rolf Günther / Klaus Hoffmann: ›Sascha Schneider & Karl May — Eine Künstlerfreundschaft‹, Freital / Radebeul 1989, S. 49/50.

[17] Ebenda, 50.

[18] Vgl. Herbert Meier: ›Gustav Bär — Architekt und Freund Karl Mays‹, Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft Nr. 113/1997.

[19] Wie Anm. 16, S. 57.

[20] Z. B. Büste in der Geburtsstadt Karl Mays, Hohenstein-Ernstthal.

 


 

Karl May – Forschung und Werk

Reisen zu Karl May