sciurus hat geschrieben:... was wäre damit, dass du dir einfach eines aussuchst; wir schreiben dann ja doch mehr über den Inhalt, der ja nicht soo sehr verändert sein dürfte, oder?
Das wäre doch mal eine prima Möglichkeit einer Art Vergleichslesung. Du liest eine bearbeitete Ausgabe und ich die Weltbild-Ausgabe (habe schon angefangen, zumindest das Vorwort, das sehr gut ist, jedoch nicht hierher gehört; können ja für die Weihnacht-Leserunde einen neuen Thread eröffnen und den hier nur aufsuchen um neue Vorschläge zu machen). So groß sind die Unterschiede zwischen Original und Bearbeitung sicher nicht, kommt auch drauf an welche Ausgabe/Reihe/Verlag du hast. Die Reiseerzählungen sind glaub ich auch am wenigsten von großen Bearbeitungen betroffen, im Gegensatz zu den Kolportageromanen, wobei weniger manchmal mehr ist und gewisse kleine für den Laien kaum sichtbare Veränderungen im Text, große Dimensionen haben können. Aber das nur am Rande.
Also ich bin bei "Weihnacht!", oder "Weihnacht im wilden Westen" dabei. Wer eröffnet den Thread?
sciurus hat geschrieben:...und wollte unbedingt das Buch haben, meine Mutter sagte aber immer "Wenn du älter, 15, bist...". So hats angefangen...
Mein Vater riet mir von May ab, obwohl er ihn selber angeblich fürher begeistert gelesen hat. So stieß ich erst mit Mitte zwanzig das erstemal auf (die Bücher) May und erst seit ca. 3 Jahren beschäftige ich mich, mal mehr, mal weniger, intensiv mit Karl May.
sciurus hat geschrieben:...und eine aus meiner Klasse, die aus Interesse mal "Der Schatz im Silbersee" gelesen hat, es aber nicht so toll fand, weil "die Story irgendwie nie zu nem Punkt kam." Den Silbersee fand ich übrigens auch nicht so gut. Alles nur nebenbei...
Das Buch ist auch nicht grad das beste was er geschrieben hat (das schlechteste aber auch nicht). Lediglich der Titel ist reisserisch und verführt zum kauf.
sciurus hat geschrieben:Kannst du das mit dem Humphrey Van Weiden erklären, ich krieg den Vergleich nicht ganz auf die Reihe. Aus welchem Buch kommt das?
Aus dem bekannten Roman von Jack London "Der Seewolf", mehrfach verfilmt, in den letzten zwei Jahren sogar gleich zweimal, beidemale wenig mit der Romanvorlage zu tun, dagegen der alte Adventsvierteiler Anno 1971 sehr wohl, auch wenn dafür gleich mehrere Erzählungen Londons verwendet wurden. Den Vergleich zu erklären würde zu weit führen und den Rahmen hier sprengen, schließlich gehts hier um Leserunden von Karl-May-Bücher. Den Roman sollte man kennen, oder vielleicht mal beizeiten im gesonderten Thread (da gibts glaub ich schon einen hier im Saloon weiter unten).
Vielleicht nur soviel: Greenhorn kommt als Schiffbrüchiger auf Schiff, von nichts eine Ahnung, erfährt so gut wie kein Mitleid dafür, gleichermaßen bekommt er aber auch Lob sobald er gute Leistung erbringt um im nächsten Augenblick aber wieder die volle Breitseite zu bekommen. Irgendwann ist er zwar noch nicht 100%-ig anerkannt (was ihm auch ganz kalt läßt), aber doch einigermaßen gut dazugehörig (vielleicht bildet er es sich auch nur ein). Dann eines Tages kommt da ein junges Ding, daß anfänglich von ähnlichen, aber auch von anderen Dingen keine Ahnung hat, dafür aber in anderen Bereichen mehr bescheid weiß als oberes Greenhorn (es vermischt sich alles). Und der Kapitän des Schiffes, den ich oben vergaß zu erwähnen, sieht in ihr ein neues Opfer "Und womit verdienen Sie ihren Lebensunterhalt, Miss Brewster?" und der Kreis schließt sich.
sciurus hat geschrieben:rodger, jetzt verrate doch nicht vorher, was passiert oder frag markus erst, ob er's schon wissen will!... aber jetzt bin ich lieber ruhig, sonst kann markus sich das Lesen am Ende noch sparen...
Das ist schon ok sciurus, Rüdiger hat schon recht. Bei May ist primär nicht das "was" wichtig (das schon, aber es gibt wesentlicheres), sondern das "wie". Deswegen war ich noch nie Fan von Krimiromanen, da läuft alles auf das große Ende hinaus wer wohl der Mörder war. Das ist langweilig. Von mir aus könnte man ihn gleich am Anfang schon wissen, da würde es für mich interessanter. Hitchcock hat das oft so gemacht, der Zuschauer wußte meist mehr als die Protagonisten und Helden des Films. Das machte der Spannung aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. Man fragte sich jetzt wie der Detektiv oder Polizist den Mörder, den man als Zuschauer schon kennt, auf die Schliche kommt, während der Zuschauer bei totaler Unwissenheit zwischendurch öfter zum Kühlschrank oder auf die Toilette gehen kann, weil das eigentlich spannende oder besser überraschende erst zum Schluß kommt. Hitchcock wollte aber daß der Zuschauer sich den Film bis zum Schluß anschaut, was er auch vielfach erreicht hatte.