Gott ist tot.

Thomas Math
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Thomas Math »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:
Jeden zweiten Montag gehe ich mit Meilo, dem Hund meiner Freundin Marianna, spazieren. Dass in diesem Tier etwas Göttliches wohnt, steht für mich außer Zweifel. Und wenn ich es doch bezweifeln wollte, dann würde mir Marianna womöglich ihre Freundschaft aufkündigen. :( Das möchte ich auf keinen Fall riskieren. :wink:
Seit Molly in unseren kleinen See sprang um meine Tochter Zoe herauszuziehen,sehe ich es ihr nach das sie ausgerechnet die Ledercouch in meinem Buero als Schlafplatz auserkoren hat.
NATÜRLICH sind Kunstwerke von Menschen geschaffen, das bestreitet doch niemand. Aber alle großen Künstler fühlen sich ›inspiriert‹ von einer höheren, göttlichen, Kraft. Nach meiner Überzeugung zu Recht!
Das liegt daran das viele Kuenstler auch ein wenig verrueckt sind,Wahnsinn nicht Heiliger Geist.
Abgesehen davon halte ich von hervorragenden Wissenschaftler schon erheblich mehr als von Kuenstlern .
Hermann Wohlgschaft
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Weil Sie, Herr Math, immer wieder mit Ihren künstlichen Lebewesen mit künstlichem Genom daherkommen :wink: :

Selbst wenn es dem Menschen gelingen würde, auch mehrzelliges Leben künstlich zu erzeugen, so wäre dies doch noch lange kein Argument gegen die Existenz und die Größe des Schöpfergottes. Dann hat halt Gott den Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet, selbst wieder Leben zu schaffen.

Ob der menschliche Geist diese Fähigkeit nun wirklich hat oder nicht, das bleibt sich übrigens gleich. :wink: In jedem Falle spricht nichts gegen die Annahme, dass die Urquelle des Lebens ein transzendenter, weltjenseitiger, alles umfassender, das All durchdringender, unbegreiflicher, absolut vollkommener, unendlich liebender Gott ist.

Freilich – wenn ich, der Botschaft und der Lebenshingabe Jesu entsprechend, davon ausgehe, dass Gott »die Liebe« (1 Joh 4, 8. Vers) ist, dann stellt sich – und in diesem Punkt muss ich Rüdiger widersprechen – unweigerlich das ›Theodizeeproblem‹, d. h. die Frage nach der Vereinbarkeit von Gottes Allmacht und Liebe einerseits und der Wirksamkeit des Bösen andererseits.
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rodger
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von rodger »

Vielleicht (ich gehe davon aus ...) handelt es sich um etwas anderes als Liebe in der Form und Art wie wir uns das vorstellen und vielleicht gerne hätten, und entzieht sich schlicht und einfach unserem begrenzten Verständnis.
Thomas Math
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Thomas Math »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben: In jedem Falle spricht nichts gegen die Annahme, dass die Urquelle des Lebens ein transzendenter, weltjenseitiger, alles umfassender, das All durchdringender, unbegreiflicher, absolut vollkommener, unendlich liebender Gott ist.
Doch Intelligenz,Vernunft,Wissenschaft und letztlich auch Erfahrung,denn von einem absolut vollkommenen,unendlich liebenden Gott ist zumindest in dieser Welt nichts zu sehen.

Aber wir drehen uns im Kreis,wenn ich vor ihren Augen einen genetisch besseren Menschen schaffen wuerde, als ihr imaginaerer Gott je konnte,dann waere ihre Antwort ,Gott haebe mir das Wissen dazu gegeben.
Ich zeige ihnen einen Apfel und ihre Antwort waere das sei doch eine Banane, nur ich koennte das eben nicht sehen.

Wie sagte doch eine alter Professor von mir.Bei Menschen die glauben,stoeren Tatsachen nur.
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Helmut
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Helmut »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Dass Hans Wollschläger - wie in einem anderen Thread behauptet wurde - ein Atheist war, möchte ich bezweifeln. Aus meiner Korrespondenz mit Wollschläger und aus persönlichen Gesprächen mit ihm geht vielmehr hervor: Er war eher ein Agnostiker, aber keineswegs ein ›überzeugter‹ Atheist. Er rechnete z. B. sehr mit der Möglichkeit, dass an der Reinkarnationslehre (die ICH freilich nicht mag) etwas dran sein könne.
Ich lese gerade (genauer seit 2 Monaten mit Unterbrechungen) seine "Herzgewächse". Das und meine Erinnerung an die "Wallfahrten" haben bei mir den Eindruck des "Atheisten" erzeugt. Wenn ich aber genauer nachdenke, muss ich sagen, dass H.W. eigentlich nur gegen das "institutionalisierte Christentum" "gewettert" hat. Bei Arno Schmidt steht allerdings in fast allen seinen Büchern, dass er Atheist war.

Helmut
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rodger
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von rodger »

Thomas Math hat geschrieben:
Bei Menschen die glauben,stoeren Tatsachen nur.
Und bei denen bei Plato in der Höhle auch. Sie irren, glauben aber zu wissen. Sie sagen auch nicht etwa "Wir glauben zu wissen", sondern "Wir wissen". "Wir wissen daß es nur die Schatten auf der Höhlenwand gibt. Und wer uns was von realem Leben draußen erzählt, der spinnt."

8)
Thomas Math
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Thomas Math »

Ach rodger statt Fakten kommst Du mit Gleichnissen statt Tatsachen mit Literatur.Plato war ein Grieche der vor 3000 Jahren gelebt hat,was wusste der von moderner Wissenschaft ?
Ein bischen mehr echtes Leben und etwas weniger Literatur taete Dir manchmal glaube ich (ich weiss es nicht aber ich vermute oder ahne es) ganz gut.
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rodger
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von rodger »

Das ist eben offenbar das was Du nicht verstehst (tröste Dich: Ihr seid sehr viele ...), solche Gleichnise sind bzw. solche Literatur ist ZEITLOS. Platos Höhlengleichnis beschreibt DICH (u.v.a.).
Thomas Math
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Thomas Math »

Ich glaube,vermute,ahne,dass dieses Hoehlengleichnis besser auf Menschen wie Dich passt.
Als Wissenschaftler denke ich kritisch und aendere meine Ansicht wenn es neue Fakten gibt.
Leider haben Menschen wie Du meist keine Fakten sondern nur Behauptungen,und wenn man dann feststellt das es solche sind, wird man der Unverstaendnis geziehen.
Nein rodger ich akzeptiere gerne auch Dinge die ich zuvor abgelehnt habe,wenn man es nur auch beweisen kann.
Das Beispiel mit dem Apfel und der Banane trifft auch auf Dich zu.
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rodger
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von rodger »

Na klar, es gefiel mir vorhin schon. Wir sehen halt die Bananenhaftigkeit des Apfels oder wissen darum (oder: ahnen es, haben, mindestens, geringste Ahnung ...), Ihr nicht.

Mir wurde auch schon, hier im Forum, gesagt, für mich sei der Mond viereckig. Ja, vielleicht ... rund ist er jedenfalls nicht.

Wir sind uns ja im Grunde einig, ich denke, der platonsche Höhlenbewohner bist Du, Du denkst, das bin ich. Also sind wir es beide und das wiederum trifft doch aufs Schönste zu ...

Ich habe meine Ansichten auch schon des öfteren ändern müssen und habe nicht die geringsten Probleme damit, schon Karl May schrieb, er sei trotz seiner siebzig Jahre noch immer kein Gewordener, sondern immer noch ein Werdender, und das ist auch gut so, wenn es denn so ist.

Mit den Beweisen, das hätten viele wohl gern ... So einfach macht es uns die Schöpfung halt nicht, sie wäre ja auch blöd ...

8)
Hermann Wohlgschaft
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Dass »Intelligenz, Vernunft, Wissenschaft« (Thomas Math) ein Argument gegen den Glauben an Gott sei, bestreite ich. In einem anderen Punkt aber nehme ich die Einwände Herrn Maths durchaus ernst: Spricht nicht die ERFAHRUNG gegen die Existenz eines liebenden Gottes? Hat Th. M. nicht Recht, wenn er sagt, dass »zumindest in dieser Welt« von einem allmächtigen und liebenden Gott »nichts zu sehen« sei?

Meine vorläufige Antwort: Die Rede von der »Allmacht« Gottes scheint auch mir nicht unproblematisch (was freilich nicht heißt, dass ich diese Rede so ohne weiteres preisgeben möchte). Die »Allmacht« Gottes hat m. E. dort ihre Grenze, wo es um wechselseitige Liebe geht. Ein Liebender kann die Erwiderung seiner Liebe durch den/die Geliebte/n nicht erzwingen, er kann um die Gegenliebe nur WERBEN. Wenn ein Mensch die göttliche Liebe konsequent zurückweist, ist auch Gott sozusagen machtlos.

Was nun die »Liebe« Gottes betrifft, würde ich sagen: Nach MEINER Erfahrung ist Gott - spürbar und ›greifbar‹ - anwesend in vielen vielen Menschen, deren Charakter und Lebensweise mich überzeugen. Dennoch bleibt der Glaube an Gott in dieser Welt immer ANGEFOCHTEN, das sehe ich auch so. Allerdings halte ich die Preisgabe des Glaubens an Gott keineswegs für ›vernünftiger‹ als das Festhalten am Gottesglauben. Nein, das Festhalten an Gott ist aus meiner Sicht viel vernünftiger.
Hermann Wohlgschaft
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von Hermann Wohlgschaft »

Nochmals zur »Liebe« Gottes: Dem Eintrag von Rüdiger (10.03 Uhr) stimme ich grundsätzlich zu.
markus
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von markus »

Hermann Wohlgschaft hat geschrieben:Nochmals zur »Liebe« Gottes: Dem Eintrag von Rüdiger (10.03 Uhr) stimme ich grundsätzlich zu.
Ich auch!
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rodger
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von rodger »

'Never change a winning team'

:mrgreen: :lol: :wink:
markus
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Re: Gott ist tot.

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:'Never change a winning team'

:mrgreen: :lol: :wink:
:shock: Ich glaube Herr Math hat recht (im vogelperspektivischen Thread) :mrgreen:

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Was macht dein Gesäß Rüdiger? :oops: :P :lol:
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