Gesperrt

[Werner Fleischer]

Er hat uns so viel zu sagen!

Dinge die wir alle noch nicht wissen - Dinge die niemand wissen will!

Ratschläge für den Mann von Hier und Dort!

Unverbindlich und nicht verletzend - und wenn nie böse gemeint!

Differenziert und nie demagogisch - oder immer ein wenig!

Überall dabei und nirgens so richtig!

Eine Meinung zu jeden Thema - oft in der Diskusion mit sich selber

[Kurt Altherr]

Genial, Herr Fleischer, damit haben Sie der Karl-May-Szene jetzt eine richtige Freude gemacht.

[rodger]

Aber wer war gemeint - Karl May ?



Aber wäre Karl May hier gesperrt ?

Das ist ja wie bei Dostojewskis „Großinquisitor“ …

„Warum also bist Du gekommen, uns zu stören? Denn Du bist uns stören gekommen! Das weißt Du selbst.“

„Geh und komme nie wieder... komme überhaupt nicht mehr. . . nie wieder, nie wieder!‘

[Werner Fleischer]

Natürlich wäre Karl May hier nicht gesperrt - aber unser junger hoffnungsvoller Kandidat für den Posten des KMG-Vorsitzes der sich gerne einmal mit sich selber unterhält könnte doch gerne etwas zur Erhellung beitragen.

[rodger]

Ich weiß bislang nur von einem Kandidaten mittleren Alters, also wer soll das sein ?

[rodger]

Natürlich wäre Karl May hier nicht gesperrt

(Also,) ich weiß [doch] nicht … dieser Großinquisitor ging mir dann heute Vormittag nicht mehr so recht aus dem Kopf, und ich hab’ mir dann alles nochmal durchgelesen in dem Zusammenhang … und auch an Freilichtspiele, Karl-May-Schnulli usw. gedacht ...

Hier einige Kostproben, alles original Dostojewski, teilweise innerhalb der Sätze gekürzt …


und gerade da, in diesem Augenblick, geht über den Platz der Kardinal-Großinquisitor.

Ihm folgen in angemessenem Abstand seine finsteren Gehilfen und Diener

Sein Gesicht verfinstert sich. Er runzelt die grauen, buschigen Brauen, und Sein Blick erglüht unheilverkündend..

„Aber Du hast nicht einmal das Recht, noch etwas dem hinzuzufügen, was von Dir schon damals gesagt worden ist. Warum also bist Du gekommen, uns zu stören? Denn Du bist uns stören gekommen! Das weißt Du selbst.“

Der Alte sagt Ihm selbst, daß Er nicht einmal das Recht habe, etwas dem hinzuzufügen, was Er schon früher gesagt hat. … Mit anderen Worten: ,Alles ist von Dir dem Papst übergeben, folglich ist jetzt alles beim Papste, Du aber komme jetzt lieber überhaupt nicht wieder, oder störe wenigstens nicht vor der Zeit.‘

,Ja, die Sache ist uns teuer zu stehen gekommen‘, fährt er fort, indem er Ihn mit strengem Blick ansieht, aber wir haben das Werk schließlich zu Ende geführt in Deinem Namen.

Du blickst mich milde an und würdigst mich nicht einmal deines Unwillens? Aber das ist unser Werk. Oder war es das, was auch Du wolltest ?‘ . . .

Er rechnet es sich und den Seinen im Ernst als Verdienst an, und daß sie dies nur zu dem einen Zweck getan: um die Menschen glücklich zumachen.

‚aber zum Glück gingst Du fort und übergabst die Arbeit uns. Du versprachst — und hast es bestätigt — und gabst uns das Recht, zu binden und zu lösen, und kannst es Dir selbstverständlich nicht einfallen lassen, dieses Recht uns jetzt wieder zu nehmen. Warum also bist Du uns stören gekommen?‘

Aber wir werden sagen, wir gehorchten Dir und herrschten nur in Deinem Namen. Wir werden sie wieder betrügen, denn Dich werden wir nicht mehr zu uns einlassen. Und in diesem Betrug wird unsere Pein bestehen, denn wir werden lügen müssen.

Ich aber frage Dich nochmals: gibt es denn viele solcher wie Du?

gehe hin und sieh sie Dir an: wen hast Du bis zu Dir emporgehoben? Ich schwöre Dir, der Mensch ist schwächer und niedriger geschaffen, als Du es von ihm geglaubt hast. Wie soll er denn dasselbe erfüllen, was Du erfüllt hast? Kann er das überhaupt? Da Du ihn so hoch einschätztest, handeltest Du, als hättest Du kein Mitleid mit ihm gehabt, denn Du verlangtest gar zu viel von ihm,

Er ist schwach und gemein. Was will es besagen, daß er sich jetzt allerorten gegen unsere Macht empört und auf seine Empörung stolz ist. Das ist der Stolz eines Kindes, eines unreifen Schulknaben. Das sind kleine Kinder, die sich in der Klasse empört und den Lehrer hinausgejagt haben. Aber auch der Triumph der Schulkinder wird ein Ende haben, und er wird ihnen teuer zu stehen kommen.
Und die dummen Kinder werden schließlich ahnen, daß sie doch nur kraftlose Empörer sind, die ihre eigene Empörung nicht durchzuhalten vermögen.

Kamst Du denn wirklich nur zu den Auserwählten und um der Auserwählten willen?

Und so haben wir getan. Wir haben Deine Tat verbessert … Und die Menschen freuten sich, daß sie wieder wie eine Herde geführt wurden,

Waren wir im Recht, als wir so lehrten und handelten? Sprich! Haben wir die Menschheit denn nicht geliebt, als wir demütig ihre Ohnmacht einsahen, liebreich ihre Bürde erleichterten

Willst Du uns nun stören?

Du bist stolz auf Deine Auserwählten, aber Du hast ja nur die Auserwählten, wir aber werden allen Frieden geben.

Dann werden wir ihnen ein stilles, bescheidenes Glück geben, das Glück kraftarmer Kreaturen, als die sie ja geschaffen sind.

Wir aber werden ihnen beweisen, daß sie kraftarm, daß sie nur armselige Kinder sind, daß aber das Kinderglück süßer als jedes andere ist. Sie werden bescheiden und schüchtern werden und werden zu uns aufblicken und sich in Angst an uns schmiegen wie die Küchlein an die Henne.

und wir werden alles entscheiden, und sie werden mit Freuden unserer Entscheidung glauben, denn sie wird sie von der großen Sorge und den furchtbaren gegenwärtigen Qualen einer persönlichen und freien Entscheidung erlösen.’

Er aber nähert sich schweigend dem Greise und küßt ihn still auf die Lippen. Das ist Seine ganze Antwort. Der Greis zuckt zusammen. Und dann erbebt etwas an den Mundwinkeln des Großinquisitors; er geht zur Tür des gewölbten Verlieses, öffnet sie und sagt zu Ihm: ,Geh und komme nie wieder... komme überhaupt nicht mehr. . . nie wieder, nie wieder!‘ Und er läßt ihn hinaus auf die ,dunklen Gassen der Stadt‘. Und der Gefangene geht hinaus.

»Und der Alte?«

»Der Kuß brennt auf seinem Herzen, aber er bleibt bei seiner früheren Idee.«

[Kurt Altherr]

Herr Fleischer schreibt: "....aber unser junger hoffnungsvoller Kandidat für den Posten des KMG-Vorsitzes, der sich gern einmal mit sich selber unterhält...."

Ich dachte es gäbe nur einen Kandidaten für den Vorsitz der KMG und nun doch eine Kampfabstimmung?

Ein junger Kandidat? Das ist sehr erfreulich. Interessant, zudem sich dieser noch gerne mit sich selber unterhält. Das tat ja schon, nach Aussagen von Klara May, Karl May sehr gerne. Der Mann kennt sich also in Sachen karl May sehr gut aus.

Wer ist der neue noch junge Kandidat, Herr Fleischer?

[rodger]

Ich dachte ja erst, Herr Fleischer meint ... (egal), aber der ist weder jung noch gesperrt und kandidiert auch nicht ...

[Thomas Math]

Also jetzt bin ich aber auch neugierig.
Wer ist gemeint ?

[Werner Fleischer]

Als ich so neulich in meiner Musikbox blätterte fiel mir folgendes kleine Lied in die Hände was ich niemanden vorbehalten möchte:

[Aber ich. "Hier kommt Kurt" von Frank Zander ist ein urheberrechtlich geschützter Text. Das Vollzitat wurde gelöscht. -- Giesbert Damaschke]

[Kurt Altherr]

Ich nehme an für "Werner - beinhart" von Brösel gilt dasselbe.

[Werner Fleischer]

Wer ist Werner Brösel?

[Kurt Altherr]

"Brösel" ist der Autor von "Werner - beinhart", Deutschlands bekanntester Comic-Figur.

[Dernen]

[Aber ich. "Hier kommt Kurt" von Frank Zander ist ein urheberrechtlich geschützter Text. Das Vollzitat wurde gelöscht. -- Giesbert Damaschke]

So schützt man allerlei, nicht wahr, lieber Giesbert? Nicht nur urheberrechtlich geschützte Texte, sondern auch vermeintlich nützliche Personen, speziell dann, wenn sie sich eingekauft haben und man das Gefühl hat, man kann sie noch irgendwann einmal gegen angebliche Gegner gebrauchen. Nun wissen wir als Karl-May-Kenner doch wohl, daß solche Leute durchaus auch in der Lage sind, eines Tages einem das Messer in den Rücken zu stechen.
Aber die Erfahrung möge jeder selbst mache, Ihr habt sie noch vor Euch.

Grüße
Rolf Dernen

[rodger]

@Rolf (u.v.a.)

Dieses Lagerdenken, langweilig ... (mindestens ...)

Vielleicht kann einem auch mal auffallen, daß, wenn es einem Moderator wirklich um das gegangen wäre, was hier unterstellt wird, er vielleicht nicht ausgerechnet den Liedtitel noch zitiert hätte ...