Maschkes "Ehe" - Buch
Verfasst: 13.5.2004, 19:24
Selten habe ich ein einerseits so hochinteressantes und andererseits teilweise so einfältig wirkendes Buch gelesen wie „Karl May und Emma Pollmer. Die Geschichte einer Ehe“ von Fritz Maschke (Karl May Verlag).
Über die Ehe selbst erfährt man eigentlich kaum etwas bzw. nicht mehr als das, was man aus anderer Sekundärliteratur schon weiß, und was mich kopfschütteln läßt, ist Maschkes Art der Argumentation, Emma in einem etwas besseren Lichte als sonst üblich dastehen zu lassen. Da führt er allen Ernstes die Tatsache, daß Emma bei den Nachbarn beliebt gewesen sei, Klara hingegen nicht so sehr, als Argument für sie an und verweist bei seinen gut gemeinten Wohlwollensbezeugungen auch gern auf Anreden und Grußformeln, so heißt es z.B. auf S. 119 wörtlich:
„Die Versöhnung mit ihm schien ja nunmehr endgültig zu sein. Das beweisen auch Anrede und Schluß eines Briefes, den sie ihm schon ein halbes Jahr vorher, am 8. September 1911, geschrieben hatte. Darin sprach sie ihn mit ´Lieber Karl´ an und schloß mit den Worten: ´Herzlichen Gruß Emma´.“
Blauäugiger geht es ja wohl nicht.
Sehr lesens- und bedenkenswert hingegen einige Stellen aus Briefen,
„Nun werden sie wohl dahinter kommen, was Karl mit seinen Werken geschaffen hat.[...] Karl war ein Seher wie selten einer.“
schreibt Emma 1915 an Klara, und 1914 spricht sie in einem anderen Brief über die Einschätzung Karl Mays durch den befreundeten Musiker Fritz Appunn:
„Er wäre der größte Schriftsteller, selbst Goethe hatte nicht so zur Menschenseele gesprochen wie er, man würde ihn später verstehen lernen und Denkmäler setzen ...“
Über die Ehe selbst erfährt man eigentlich kaum etwas bzw. nicht mehr als das, was man aus anderer Sekundärliteratur schon weiß, und was mich kopfschütteln läßt, ist Maschkes Art der Argumentation, Emma in einem etwas besseren Lichte als sonst üblich dastehen zu lassen. Da führt er allen Ernstes die Tatsache, daß Emma bei den Nachbarn beliebt gewesen sei, Klara hingegen nicht so sehr, als Argument für sie an und verweist bei seinen gut gemeinten Wohlwollensbezeugungen auch gern auf Anreden und Grußformeln, so heißt es z.B. auf S. 119 wörtlich:
„Die Versöhnung mit ihm schien ja nunmehr endgültig zu sein. Das beweisen auch Anrede und Schluß eines Briefes, den sie ihm schon ein halbes Jahr vorher, am 8. September 1911, geschrieben hatte. Darin sprach sie ihn mit ´Lieber Karl´ an und schloß mit den Worten: ´Herzlichen Gruß Emma´.“
Blauäugiger geht es ja wohl nicht.
Sehr lesens- und bedenkenswert hingegen einige Stellen aus Briefen,
„Nun werden sie wohl dahinter kommen, was Karl mit seinen Werken geschaffen hat.[...] Karl war ein Seher wie selten einer.“
schreibt Emma 1915 an Klara, und 1914 spricht sie in einem anderen Brief über die Einschätzung Karl Mays durch den befreundeten Musiker Fritz Appunn:
„Er wäre der größte Schriftsteller, selbst Goethe hatte nicht so zur Menschenseele gesprochen wie er, man würde ihn später verstehen lernen und Denkmäler setzen ...“