Ludwig Ganghofer

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rodger
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Ludwig Ganghofer

Beitrag von rodger »

Noch einer, Zeitgenosse von diesem auch, der wie Karl May, und wie seine Leser, unterschätzt und belächelt wird, ist Ludwig Ganghofer, dessen 150. Geburtstag am 7. Juli ist. Auch er kann wunderbar schreiben, auch er hält den Leser mit feinfühliger Unmittelbarkeit und Menschlichkeit im Erzählen bei der Stange. Eine preiswerte Auswahl seiner Werke gibt es bei Weltbild in Kassette, bei Amazon werden einem neuwertige Ausgaben sozusagen nachgeschmissen. Ja, es ist wirklich alles sehr relativ.

http://www.ganghofer.kaufbeuren.de
Zuletzt geändert von rodger am 2.7.2005, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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giesbert
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Beitrag von giesbert »

relativ hin oder her -- aber als "klassische Abenteuerliteratur" ist Ganghofers Werk wohl kaum zu bezeichnen, oder?
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rodger
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Beitrag von rodger »

Im klassischen Sinne wohl nicht; aber abenteuerlich geht's doch schon oft genug zu.

:wink:

Ich kenne es auch kaum bislang, einige Leseproben haben aber einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht.

Sein Leben scheint mir auch recht "abenteuerlich" verlaufen zu sein.
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giesbert
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Beitrag von giesbert »

REGINA HARTMANN
Blockhaus und Sennhütte
Behaustheitsphantasien bei Karl May
und Ludwig Ganghofer im Kontext
zeitgenössischer Befindlichkeit
http://karlmay.leo.org/kmg/seklit/JbKMG/1994/143.htm
K.A.

Beitrag von K.A. »

++++
Zuletzt geändert von K.A. am 27.8.2005, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Eine interessante Einschätzung lieferte gestern (zum hundertfünfzigsten Geburtstag) Harenbergs Literatur-Tageskalender:

„Anfangs weisen diese von genauer Kenntnis der Landschaft sowie der Sitten und Gebräuche ihrer Bewohner zeugenden Prosawerke - wie auch Ganghofers Volksstücke - noch gesellschaftskritische Töne auf, später herrschen Klischees, Sentimentalität, ein flach optimistisches Gesellschaftsbild und ein krachlederner Humor vor.“

(Auch beim Kabarettisten H.D. Hüsch konnte man entfernt vergleichbares beobachten: schrieb und sang er 1979 in Wahlkampf-Zeiten noch von „Dr. Straußens Pseudo-Freiheits-Puff“, tingelte er später signierend durch die Kaufhäuser, und die veröffentlichten Bücher wurden immer gefälliger)

Bei Karl May war es umgekehrt. Der wurde im Alter unbequem und ungefällig.
K.A.

Beitrag von K.A. »

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Zuletzt geändert von K.A. am 27.8.2005, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
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rodger
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Beitrag von rodger »

Bezieht sich doch lediglich auf den - hinkenden - Vergleich zu Ganghofer / Hüsch, die im Alter sozusagen gefälliger wurden. May hingegen hat seine Leser nicht mehr in der Art „bedient“, wie die es wohl gern gehabt hätten.
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