Maschkes "Ehe" - Buch
Maschkes "Ehe" - Buch
Selten habe ich ein einerseits so hochinteressantes und andererseits teilweise so einfältig wirkendes Buch gelesen wie „Karl May und Emma Pollmer. Die Geschichte einer Ehe“ von Fritz Maschke (Karl May Verlag).
Über die Ehe selbst erfährt man eigentlich kaum etwas bzw. nicht mehr als das, was man aus anderer Sekundärliteratur schon weiß, und was mich kopfschütteln läßt, ist Maschkes Art der Argumentation, Emma in einem etwas besseren Lichte als sonst üblich dastehen zu lassen. Da führt er allen Ernstes die Tatsache, daß Emma bei den Nachbarn beliebt gewesen sei, Klara hingegen nicht so sehr, als Argument für sie an und verweist bei seinen gut gemeinten Wohlwollensbezeugungen auch gern auf Anreden und Grußformeln, so heißt es z.B. auf S. 119 wörtlich:
„Die Versöhnung mit ihm schien ja nunmehr endgültig zu sein. Das beweisen auch Anrede und Schluß eines Briefes, den sie ihm schon ein halbes Jahr vorher, am 8. September 1911, geschrieben hatte. Darin sprach sie ihn mit ´Lieber Karl´ an und schloß mit den Worten: ´Herzlichen Gruß Emma´.“
Blauäugiger geht es ja wohl nicht.
Sehr lesens- und bedenkenswert hingegen einige Stellen aus Briefen,
„Nun werden sie wohl dahinter kommen, was Karl mit seinen Werken geschaffen hat.[...] Karl war ein Seher wie selten einer.“
schreibt Emma 1915 an Klara, und 1914 spricht sie in einem anderen Brief über die Einschätzung Karl Mays durch den befreundeten Musiker Fritz Appunn:
„Er wäre der größte Schriftsteller, selbst Goethe hatte nicht so zur Menschenseele gesprochen wie er, man würde ihn später verstehen lernen und Denkmäler setzen ...“
Über die Ehe selbst erfährt man eigentlich kaum etwas bzw. nicht mehr als das, was man aus anderer Sekundärliteratur schon weiß, und was mich kopfschütteln läßt, ist Maschkes Art der Argumentation, Emma in einem etwas besseren Lichte als sonst üblich dastehen zu lassen. Da führt er allen Ernstes die Tatsache, daß Emma bei den Nachbarn beliebt gewesen sei, Klara hingegen nicht so sehr, als Argument für sie an und verweist bei seinen gut gemeinten Wohlwollensbezeugungen auch gern auf Anreden und Grußformeln, so heißt es z.B. auf S. 119 wörtlich:
„Die Versöhnung mit ihm schien ja nunmehr endgültig zu sein. Das beweisen auch Anrede und Schluß eines Briefes, den sie ihm schon ein halbes Jahr vorher, am 8. September 1911, geschrieben hatte. Darin sprach sie ihn mit ´Lieber Karl´ an und schloß mit den Worten: ´Herzlichen Gruß Emma´.“
Blauäugiger geht es ja wohl nicht.
Sehr lesens- und bedenkenswert hingegen einige Stellen aus Briefen,
„Nun werden sie wohl dahinter kommen, was Karl mit seinen Werken geschaffen hat.[...] Karl war ein Seher wie selten einer.“
schreibt Emma 1915 an Klara, und 1914 spricht sie in einem anderen Brief über die Einschätzung Karl Mays durch den befreundeten Musiker Fritz Appunn:
„Er wäre der größte Schriftsteller, selbst Goethe hatte nicht so zur Menschenseele gesprochen wie er, man würde ihn später verstehen lernen und Denkmäler setzen ...“
Re: Maschkes "Ehe" - Buch
Hallo Roger,
Das Maschke-Buch mag ich auch sehr. Es ist meine erste May-Biografie gewesen. Übersichtlich, leicht lesbar. Allerdings - was die Ehe von Karl und Emma betrifft, geht es nicht sehr in die Tiefe. Man hat manchmal den Eindruck, Maschke vertrete die Ansicht, das gehe ja auch niemanden etwas an.. Aber wenn man dann, wie ich damals, daraufhin den Beitrag von Frau Wolff im JbKMG über die psychologische Studie liest, dann möchte man schon aus allen Wolken fallen.
Gruß
wau
Das Maschke-Buch mag ich auch sehr. Es ist meine erste May-Biografie gewesen. Übersichtlich, leicht lesbar. Allerdings - was die Ehe von Karl und Emma betrifft, geht es nicht sehr in die Tiefe. Man hat manchmal den Eindruck, Maschke vertrete die Ansicht, das gehe ja auch niemanden etwas an.. Aber wenn man dann, wie ich damals, daraufhin den Beitrag von Frau Wolff im JbKMG über die psychologische Studie liest, dann möchte man schon aus allen Wolken fallen.
Gruß
wau
Hallo Waukel,
hallo Rüdiger,
Maschkes Buch war eine der ersten biografischen Arbeiten die ich über Karl May gelesen habe - von Wollschlägers Monografie einmal abgesehen.
Es hat das Bild von Emma May bei mir wesentlich geprägt und dadurch ist es vielleicht möglich, daß ich diese Frau falsch beurteile. Aber der Beitrag von Gabriele Wolff im Jahrbuch 2001 befremdet mich doch etwas, denn so schlimm kann ich mir Emma nicht vorstellen - war sie wohl auch nicht.
Frau Wolff sieht Emma May mit den Augen einer Oberstaatsanwältin -gnadenlos.
Also ich möchte von Frau Wolff nicht angeklagt werden.
Viele Grüße
Kurt
hallo Rüdiger,
Maschkes Buch war eine der ersten biografischen Arbeiten die ich über Karl May gelesen habe - von Wollschlägers Monografie einmal abgesehen.
Es hat das Bild von Emma May bei mir wesentlich geprägt und dadurch ist es vielleicht möglich, daß ich diese Frau falsch beurteile. Aber der Beitrag von Gabriele Wolff im Jahrbuch 2001 befremdet mich doch etwas, denn so schlimm kann ich mir Emma nicht vorstellen - war sie wohl auch nicht.
Frau Wolff sieht Emma May mit den Augen einer Oberstaatsanwältin -gnadenlos.
Also ich möchte von Frau Wolff nicht angeklagt werden.
Viele Grüße
Kurt
-
- Beiträge: 92
- Registriert: 7.6.2004, 1:10
- Wohnort: Ein kleiner Ort im Hunsrück...
Hallo Ralf Grosskurth,
wo warst Du denn solange? Schön, dass Du wieder da bist. Und schön, dass Dir die neue Stiftung gefällt, aber irgendwie musst Du Dich hier noch "einarbeiten". Es gibt doch so viele Unterforen hier, man schreibt nicht einfach gleich ins erste was rein... dafür gibt es "Übriges". So und jetzt sind wir beide im falschen thread *g))
Gruß
wau
wo warst Du denn solange? Schön, dass Du wieder da bist. Und schön, dass Dir die neue Stiftung gefällt, aber irgendwie musst Du Dich hier noch "einarbeiten". Es gibt doch so viele Unterforen hier, man schreibt nicht einfach gleich ins erste was rein... dafür gibt es "Übriges". So und jetzt sind wir beide im falschen thread *g))
Gruß
wau
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Hallo Waukel!
Ja, verschiedene Dinge haben mich zu längerer Schweigsamkeit verurteilt.
Danke aber für die nette Begrüssung hier, und den thread "Übriges" habe ich in der Nacht glatt übersehen.
So, und nun schalte ich den off-topic mode wieder off
Liebe Grüsse an alle!
Ja, verschiedene Dinge haben mich zu längerer Schweigsamkeit verurteilt.
Danke aber für die nette Begrüssung hier, und den thread "Übriges" habe ich in der Nacht glatt übersehen.
So, und nun schalte ich den off-topic mode wieder off
Liebe Grüsse an alle!
Mit freundlichen Grüßen,
Ralf Grosskurth
Ralf Grosskurth