Karl May auf dem iPhone

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Faterson
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von Faterson »

rodger hat geschrieben:Wir drehen uns im Kreis.
Und deshalb lieber Schluss. Ich bestehe darauf, dass die Aussagen Es gibt keine Wahrheit, Nichts ist wahr u. Ä. falsch sind, unabhängig davon, was der Autor mit ihnen sagen wollte. Diese Debatte gab es ja oft auch in der Karl-May-Mailingliste: „man soll bei der Beurteilung von Literaturwerken auch die Absichten derer Autoren in Betracht ziehen.“ Nein, ganz und gar nicht :!: Ein Literaturwerk muss an sich zufriedenstellend sein, und eine Aussage muss an sich Sinn ergeben, unabhängig davon, wie das Werk oder die Aussage von ihren Autoren „gemeint“ waren.
Alexander (Sascha) Avenarius
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rodger
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von rodger »

Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Aus meiner Sicht. Aus Deiner nicht, ok. Ist gut, machen wir Schluß für heute.

In "Am Rio de la Plata" habe ich heute die Formulierung "lieber Kompagnon" gefunden. Jeder Idiot merkt, sollte man meinen, daß die an der Stelle gallig-ironisch gemeint ist. Der Bearbeiter hat das "liebe" gestrichen, vermutlich weil er, leider wohl zu Recht, davon ausging, daß eben nicht jeder Idiot es merkt ...

*

Literatur ohne Subtexte wäre doch gnadenlos langweilig, das kann doch nicht Dein Ernst sein ...

Schönes Beispiel aus der früheren "Zeugnissprache": "Er war fleißig, pünktlich und ehrlich" - klingt eigentlich gut, war aber absolut "tödlich" ...
Ein Literaturwerk muss an sich zufriedenstellend sein, und eine Aussage muss an sich Sinn ergeben, unabhängig davon, wie das Werk oder die Aussage von ihren Autoren „gemeint“ waren
:?:

:wink:
markus
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von markus »

Ich kann nur sagen, die letzten Beiträge hier waren für mich eindeutig zu hoch :shock: :roll: ,
oder ich hab den Intelekt nicht (das wirds sein). Hätt ich mal blos nicht gestern wieder angefangen mit dem Zitat aus der WAZ :?
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rodger
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von rodger »

markus hat geschrieben:Hätt ich mal blos nicht gestern wieder angefangen mit dem Zitat aus der WAZ :?
Das hab' ich schon gedacht, als ich besagten Beitrag las. Konnte nicht gutgehen.

:wink:

(Andererseits, warum soll es nicht mal ein bißchen ausufern. Wir kommen ja immer wieder zurück. Und mit dem Sascha alias Faterson pflegt es ja auch ganz friedlich zu bleiben)

:wink:
andrea
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von andrea »

War das hier mit dem Fred "May auf dem I-"? Ja, genau. Richtig. Also ich war dann gestern auf der Buchmesse und habe mir verschiedene E-Books, readbox und wie die Dingerchen heißen, angesehen. Als Ergänzung würde ich sie akzeptieren, als Ersatz sicherlich nicht. Wenn ich mit Texten arbeiten müsste, sind sie sicherlich eine tolle Sache. In meinen Büchern gibt es nämlich keine Kritzeleien oder Eselsohren oder farbige Anmerkungen und Unterstreichungen. Dafür wäre ein E-Book nicht schlecht. - Ich habe mir gestern auf der Messe "Moby Dick" zugelegt. Schöner dicker Wälzer, vom mare-Verlag. Zusammen mit der Hörbuchfassung, gelesen von Christian Brückner (hach!!schmelz!!). Ich könnte mir jetzt nicht vorstellen, dieses Buch als E-Book zu lesen, da mir die Größe und Schwere des Wals nur anhand eines dicken schweren Buches vermittelt werden kann. :lol: 8) Sonst wird ja aus dem großen weißen Wal nur ein flaches Flunderchen. :mrgreen: - Krimis hingegen, die ich in aller Regel nur einmal lese und dann (neuerdings) meistens weiterverschenke (ich habe nicht soviel Platz für all die Bücher), die könnte ich mir auf dem E-Book durchaus vorstellen. Außerdem würde ein E-Book das Urlaubsgepäck doch ganz erheblich erleichtern.
andrea
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Faterson
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Beitrag von Faterson »

andrea hat geschrieben:Wenn ich mit Texten arbeiten müsste, sind [E-Books] sicherlich eine tolle Sache
Tja, es gibt jedoch Menschen, für die Genuss von und Arbeiten mit Texten unzertrennlich und ununterscheidbar sind. Vor allem solchen wird das Papierbuch gegenüber einem elektronischen entschieden minderwertig vorkommen. :P (Ich bin wohl ebenfalls betroffen und kann mir nicht vorstellen, irgendein Buch — egal ob vermeintlich anspruchsvoll oder nicht — zu lesen, ohne jederzeit bereit zu sein, mir darin interessante Passagen zu markieren.)
rodger hat geschrieben:
Faterson hat geschrieben:Ein Literaturwerk muss an sich zufriedenstellend sein, und eine Aussage muss an sich Sinn ergeben, unabhängig davon, wie das Werk oder die Aussage von ihren Autoren „gemeint“ waren
:?:
Was ist daran bitte unklar? :shock: Der Satz sagt: Bei der Beurteiliung eines Kunstwerks / einer Aussage soll man nur davon ausgehen, was das Kunstwerk / die Aussage tatsächlich beinhaltet. Man soll nicht zur Verteidigung der mangelnden Qualität eines Kunstwerks / des blödsinnigen Inhalts einer Aussage die vermeintlichen „Absichten“ des Autors des Kunstwerks / der Aussage heranziehen — was darunter angeblich „gemeint“ war. Denn es zählt nur das, was tatsächlich (und zwar direkt oder indirekt) ausgedrückt wurde.
rodger hat geschrieben:Literatur ohne Subtexte wäre doch gnadenlos langweilig, das kann doch nicht Dein Ernst sein ...
Bitte nicht Äpfel mit Birnen vermischen. Natürlich können auch unsinnige Aussagen sinnvolle Subtexte haben (da denkt man gleich an Monty Python's), und natürlich kann man etwas sagen und darunter das Gegenteil meinen. Davon ist hier nicht die Rede. Die Rede ist davon, dass die Aussage Die Wahrheit existiert nicht stets und unabhängig von ihrem Kontext und den Absichten des Autors falsch ist. Man kann zwar absichtlich falsche Aussagen in seine Rede einschalten, damit bestimmte Absichten verfolgen und sie vielleicht auch erreichen, aber das macht die Aussagen an sich nicht minder falsch.
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Helmut
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von Helmut »

Die Aussage
dass die Aussage Die Wahrheit existiert nicht stets und unabhängig von ihrem Kontext und den Absichten des Autors falsch ist
ist schlicht und ergreifend falsch, und wird auch durch noch so viele Wiederholungen nicht "richtiger".

Helmut
markus
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von markus »

Die einzige Wahrheit ist die, daß es DIEWahrheit nicht gibt! Somit ist dieser Satz aber schon wieder in sich falsch! Punkt! Aus! Schluß! Vorbei! Basta! Howgh!!!

:mrgreen:
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rodger
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von rodger »

Sprache ist ein Hilfsmittel, mit dem sich die Realität meerschtenteels einigermaßen annähernd darstellen lässt, aber eben nur einigermaßen annähernd. „Wahrheit“ ist ein Wort, ein Begriff, ein Abstraktum. Wie will man mit dem unzureichenden Instrument von Worten und Sprache über letzte Dinge sich verbindlich äußern. Das geht halt nicht.

Wenn einer sagt, die Wahrheit gibt es nicht, dann weiß ich, wie er es meint, oder: wie er es meinen könnte (!; auch das reicht in dem Fall) Und weiß, dass er so gesehen Recht hat. Pasta.

(Geht essen)
markus
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:(Geht essen)
Das entspricht ja auch wieder nicht der Wahrheit. Wie kann man essen gehen? Man kann in die Küche gehen um zu essen oder ich gehe ins Restaurant um zu essen.

Hats wenigstens geschmeckt?

:mrgreen:
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rodger
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von rodger »

Das verwechselst Du mit der Oma vom Hüsch die gesagt hat Geh mal auf de' Bank sitzen. Da hat er immer nicht gewußt was genau er nun machen soll.

Was heißt wie kann man essen gehen. Außerdem kann man nicht nur in der oder auch in die Küche, sondern auch in der oder in die Kantine essen gehen. - Obwohl, so gesehen (also wenn wir die Kantine in den Satz einbauen) spricht schon wieder was für Deinen Einwand ...

:lol:
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Faterson
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Beitrag von Faterson »

Helmut hat geschrieben:Die Aussage
Faterson hat geschrieben: die Aussage Die Wahrheit existiert nicht [ist] stets und unabhängig von ihrem Kontext und den Absichten des Autors falsch
ist schlicht und ergreifend falsch, und wird auch durch noch so viele Wiederholungen nicht "richtiger".
Noch weniger wird sie falsch, geschweige denn „schlicht und ergreifend“ falsch, indem sie ein Helmut völlig ohne Argumente für falsch erklärt. Bild
markus hat geschrieben:Die einzige Wahrheit ist die, daß es DIEWahrheit nicht gibt!
Na siehst du: da hast du dem Helmut schön bewiesen, dass es doch [die] Wahrheit gibt. Bild Anders als ich seid ihr Deutsche und regt euch zu sehr anläßlich der grammatikalischen Eigenheiten eurer Sprache auf. In meiner Muttersprache gibt es weder bestimmte noch unbestimmte Artikel und die einzige Art und Weise, wie man den Satz von Markus ins Slowakische, Russische, Polnische usw. usf. übersetzen könnte, ist diese:
Maркус hat geschrieben:Einzige Wahrheit ist jene, daß es Wahrheit nicht gibt!
Da sieht man gleich, welcher Verrenkungen das menschliche Gehirn, wohl aus schierer Langeweile, fähig ist. Bild
Zuletzt geändert von Faterson am 20.10.2008, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von rodger »

Es geht ja nicht um der, die, das (auch nicht um wozu weshalb warum; kleiner sesamstraßengrüßender Nebenkalauer) sondern eher um Singular und Plural. Also so ähnlich wie bei O die Redlichkeiten.

O die Wahrheiten !

:lol:

Die Ringparabel erwähnte ich ja schon. Und bei der geht es letzten Endes dann doch weder um Singular noch Plural, da der richtige Ring mit den dreien, die alle in Anspruch nahmen, es zu sein, nicht viel zu tun hat …

:wink:
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Faterson
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Beitrag von Faterson »

rodger hat geschrieben:Es geht [...] eher um Singular und Plural.
Nein, glaube ich nicht. Wahrheit ist Wahrheit und ist weder singular noch plural, sondern sozusagen beides und alles zugleich. Sie steht außerhalb der Kategorien von Singular und Plural, der, die, das, mein und dein. Wie sagte es doch der auch von Karl May zitierte Emerson... :?:
Ralph Waldo Emerson hat geschrieben:To believe your own thought,
to believe that what is true for you in your private heart
is true for all men, — that is genius.
Speak your latent conviction,
and it shall be the universal sense;
for the inmost in due time becomes the outmost, —
and our first thought is rendered back to us
by the trumpets of the Last Judgment.
Zuletzt geändert von Faterson am 20.10.2008, 16:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Karl May auf dem iPhone

Beitrag von markus »

rodger hat geschrieben:Das verwechselst Du mit der Oma vom Hüsch die gesagt hat Geh mal auf de' Bank sitzen.
Da hab ich letztens, als ich mit Sohnamann im Zoo war, was besseres erlebt. Da sagte doch tatsächlich eine Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als sie vorm Ziegengehege standen:"Tu ma dat Mäh Ei machen." Besser gehts nicht :lol:
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