In Old Shatterhands Manier

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giesbert
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In Old Shatterhands Manier

Beitrag von giesbert »

Geroge Borrow beschreibt in seinem autobiographischen Roman Lavengro (1851) den Kampf gegen den „roten Klemptner“, einem großen, kräftigen Kerl, der dem Ich-Erzähler zwar physisch überlegen ist, von diesem aber nach Old-Shatterhand-Manier besiegt wird:
Schließlich holte er zu einem Schlag aus, der mir den Garaus gemacht hätte, wenn es ein Volltreffer gewesen wäre …; bevor der Kerl sich erholen konnte, sammelte ich meine ganze Kraft, traf ihn unters Ohr und sank dann erschöpft zu Boden … Ich lag da, wandte aber … den Kopf und sah den Klempner lang ausgestreckt am Boden liegen, anscheinend bewußtlos. „Er ist tot“, jammerte die ordinäre Person … Ich legte ihm eine Hand aufs Herz und spürte einen leichten Puls. „Er ist nicht tot“, sagte ich, „nur betäubt …“.

George Borrow: Lavengro. Zürich: Haffmans 1987, S. 338.
Anders als Karl May beherrscht Borrow übrigens tatsächlich zahlreiche Sprachen ;-)
andrea
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Re: In Old Shatterhands Manier

Beitrag von andrea »

Wenn ich mir sein Konterfei so ansehe, dann muss er aber wirklich "mächtig Kraft gesammelt" haben für diesen Schlag. Auf dem Wiki-Bild macht er eher einen schmächtigen Eindruck.
andrea
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rodger
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Re: In Old Shatterhands Manier

Beitrag von rodger »

Wie hieß es mal über einen Sänger, "er besitzt ein kleines, gut geführtes Organ" ...

:mrgreen:
Rene Grießbach
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Re: In Old Shatterhands Manier

Beitrag von Rene Grießbach »

Andrea schrieb über Borrow: "...Auf dem Wiki-Bild macht er eher einen schmächtigen Eindruck."
Nun, da haben wir ja schon die zweite Parallele zu Karl May.
Zunächst bzgl. der Romanpassage und nun auch hinsichtlich der Gestalt ... :D
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