Die Stelle bei Hesse heißt
Bei Karl May gibt es am Ende der Sklavenkarawane diese StelleEin Schulmeister hat lieber einige Esel als ein Genie in seiner Klasse, und genau betrachtet hat er ja recht, denn seine Aufgabe ist es nicht, extravagante Geister heranzubilden, sondern gute Lateiner, Rechner und Biedermänner
Auch wenn wir einmal in Deutschland sind und einmal irgendwo in Afrika, es einmal um 'Bildung' geht und einmal um Wirtschaft, die Texte zu ganz verschiedenen Zeiten verfaßt wurden und auch ihre Autoren in verschiedenen Schubladen einquartiert wohnen, gibt es eine Gemeinsamkeit (ist ja ganz offensichtlich daß es die gibt, muß man ja nicht gesondert drauf hinweisen, ist eher eine rhetorische Sache, wollte dezent darauf hinweisen daß man bei solchen Sachen halt mit den üblichen Einkatalogisierungen auf dem Holzweg ist ...): es geht jeweils um eine Erkenntnis, einen Befund, gallig verpackt.Die Sklavenkarawane war vernichtet; die Sieger gingen nach verschiedenen Richtungen auseinander, und jeder nahm die Überzeugung mit, seine Pflicht gethan und dem Sklavenhandel, wenigstens in dieser Gegend, eine schwere Wunde beigebracht zu haben. Nur Hasab Murat dachte im stillen anders. Er hatte in Abu el Mot einen ihm gefährlichen Konkurrenten vernichten helfen und nahm sich vor, zwar bei dem einträglichen Geschäft zu bleiben, es aber schlauer zu betreiben als bisher und dabei mehr Menschlichkeit walten zu lassen.
Es gäbe weitere Lesarten, einmal die, daß der Autor es jeweils einfach wörtlich so meint, wie er es sagt, das können wir, denke ich, ausschließen. Es wird weder Hesse mit dieser Aufgabendefinition des Lehrers sonderlich zufrieden sein noch May mit dem menschlicher betriebenen Sklavenhandel.
Eine andere, weitergehende (das mag die Frage sein ... ob das "weiter" ist oder aber auch nicht ...) interessante Lesart wäre: beide Autoren erkennen, daß es so ist wie beschrieben, finden das nicht schön, akzeptieren aber letztlich, daß es letzten Endes wohl so sein muß ...
Damit wären wir dann bei Tucholsky,
Er setzte noch "Und doch möchte ich, daß es anders wird" hinzu ... Darüber könnte man nun wieder räsonnieren ... wie meint er das; mit einem unausgesprochenen "eigentlich", er möchte eigentlich, daß es anders wird, wider besseres Wissen ? Fände es schöner, weiß aber, daß das nichts wird ? Vermutlich ...Erst habe ich gemerkt, wie das Leben ist. Und dann habe ich verstanden, warum es so ist, und dann habe ich begriffen, warum es nicht anders sein kann.
Noch'n Zitat, hat mit der Thematik nicht unbedingt direkt zu tun, ist aber schön und fiel mir ebenfalls heute ein,
Darauf noch einen May,Mein Kopf ist ein leerer Tanzsaal, [einige verwelkte Rosen und zerknitterte Bänder auf dem Boden, geborstene Violinen in der Ecke,] die letzten Tänzer haben die Masken abgenommen und sehen mit todmüden Augen einander an. (Büchner.)
Das haben die alten Inder schon ganz ähnlich gesehen ...Einsicht.
Schau nicht, schau nicht so um dich her,
Als ob da deine Welt sich breite.
Die Erde nicht und nicht das Meer,
Zieh deinen Blick hinaus ins Weite.
Du wohnst hier nur im Wanderzelt;
Die Heimath fordert all dein Sinnen,
Und suchst du d e i n e w a h r e W e l t ,
So richte deinen Blick nach innen.
Bau nicht, bau nicht ein festes Haus
Als Heim auf irdschem Grund und Boden;
Man trägt dich doch dereinst hinaus
Und legt als todt dich zu den Todten.
D e i n w a h r e s H e i m , es ist nur dort,
Wohin du lebst und denkst, zu schauen,
Und jede That und jedes Wort
Trägst du ihm zu, um es zu bauen.
Trau nicht, trau nicht dem eb'nen Weg,
Den Tausende durchs Leben wandern.
Weich ab, weich ab zum steilen Steg,
Und laß sie lächeln, all die Andern.
Sieh auf die Thoren nicht zurück,
Und achte nicht auf ihre Stimmen;
Denn wisse wohl, d e i n w a h r e s G l ü c k
Liegt hoch und läßt sich nur erklimmen.